mal sehen wie es läuft

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29.09.2015 09:23
#11
Te

Ich habe den morgen über bisher viel in dem link gelesen. Es gab viele aha- Momente. Ich hab mich häufig wiedergefunden. Während ich mein ganzes Leben lang der typische Selbstausbeuter war, bin ich in den letzten Monaten immer häufiger zwischen diesem und dem Gammler geschwankt. Besonders im Urlaub wurde das deutlich. Und um meine Kinder nicht auf Leistung zu stillen bin ich mit ihnen erzieherisch auch in die Richtung gewandert. Erschreckend war für mich, meine Mittlere bei den Angsttypen 1 zu 1 wiederzuerkennen und zu sehen dass ich völlig falsch darauf reagiert habe :-(

Schön ist erkannt zu haben, dass ich wenigstens eine Sache instinktiv richtig gemacht habe. Der Grund warum meine Küche als einziger Raum akzeptabel, wenn auch nicht hygienisch einwandfrei, ist ist die Routine samt Belohnung. Ich liebe es nämlich die erste Tasse Kaffee morgens im kuschelig warmen Bett, beim Nachrichten lesen und sanfter Beleuchtung zu genießen. So war es anfangs unschön vom Arzt zu hören, dass ich meine morgentliche Tablette eine halbe Stunde vor allem anderen einnehmen muss. Allerdings ist daraus ein gutes System entstanden:
Abends Spüline anmachen
Brotbackautomat auf 5 Uhr stellen
5 Uhr aufstehen, Toilette, Tablette
Dann Brot raus zum abkühlen, Tee kochen, Kaffeemaschine vorbereiten
Dann Spülmaschine ausräumen, Küche machen,
Dann darf ich mir den Kaffee nehmen und zurück ins Bett kriechen :-)
Klappt super und wird ausgebaut!

Ich gebe zu es fällt mir richtig schwer jetzt nicht erst ne Hauruckaktion zu machen, um dann mit positiven Verstärkern im Alltag einzusteigen. Aber die letzten Monate haben gezeigt das meine eigenen Strategien dysfunktional sind. Ich bin hier weil ich endlich zugeben musste nicht perfekt und gescheitert zu sein.
Nun arbeite ich mit eurer Hilfe und eurem System.
Ich versuche den heutigen Tag kleinschrittig hier zu dokumentieren auch mit Belohnungen.

Beginn: 9:30 erste Pause um 10 Uhr zum Frühstück; Schlafsofa einklappen! Wäsche ab und aufhängen, gleich legen und in den Schrank! NICHT auf den restlichen sauberen Wäscheberg!!!!

Dann mal ran!

Eine Heldin ist nicht die, der alles in den Schoß fällt, sondern diejenige die Hindernisse überwindet und nicht aufgibt

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29.09.2015 09:40
avatar  Lena
#12
Le

Guten Morgen Teetante (schöner Name übrigens, in meiner nächsten Pause gibt es einen leckeren Tee...),

in Deinen Berichten erkenne ich mich auch immer ein wenig wieder: nach außen hin wirke ich für die meisten Mitmenschen ziemlich strukturiert und organisiert. Es hat auch bei mir ziemlich lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich ein Problem habe (vorher habe ich immer alles auf äußere Umstände geschoben: zu viel Arbeit, um im Haushalt noch alles schaffen zu können.... - dabei war es genau anders herum: zu viel bis zur Erschöpfung gearbeitet und dann in den Modus "Gammler" verfallen). Auch ich muss mich immer wieder bremsen, wenn ich zu viel Tatendrang an den Tag legen möchte und mich auf kleine Schritte und anschließende Pausen/Belohnungen besinnen. Dir einen schönen Tag, LG Lena


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29.09.2015 10:25
#13
Te

Danke Lena
Das beste hier ist das man sich nicht wie ein Alien fühlen muss. Auch muss man sich nicht schämen wenn man berichtet. Es kennt mich keiner und es verurteilt mich keiner. Ich glaube eine Selbsthilfegrupppe bei der man sich Angesicht zu Angesicht sieht würde ich jetzt noch nicht schaffen.

Also, wie lief es:
Das Gute ist, dass die halbe Stunde exakt und auf die Minute gepasst hat. Als ich fertig war und auf die Uhr geschaut habe war es genau 10 Uhr. Das schlechte war meine psychische Verfassung. Scheiße, scheiße, scheiße! Ich bin ja hier weil ich gemerkt habe, dass ich was unternehmen muß und es alleine nicht hin kriege. Mir war absolut bewußt das meine Wohnung in keinem tragbaren Zustand ist und dringend etwas geschehen muß. Aber ich hab eben, außer bei den absoluten Notwendigkeiten wie Küche, Wäsche und verderblicher Müll einfach weggeschaut. Meine Kids sind immer Montag und oft auch Dienstag, sowie jedes zweite Wochenende beim Papa. Das ist zwar Gift, aber der Richter wollte es so haben nachdem mein Exmann geklagt hat. Aber das ist eine andere Story. Sie waren jetzt also ein paar Tage weg. In dieser Zeit habe ich es geschafft, ohne das es mir bewußt war, den Weg zum Kinderzimmer meines Sohnes völlig zuzubauen. Als ich gerade die gelegt Wäsche in sein Zimmer bringen wollte war das nur mit Räumaktionen und Klettern möglich. Das hat mich dermaßen erschreckt das ich emotional zusammengeklappt bin. Seitdem bin ich nur noch am Heulen und fühle mich furchtbar. Ich hab mir trotzdem fest vorgenommen die Arbeit abzuschließen, hab mich permanent selbst ermutigt und es geschafft. Aber es will mir nicht gelingen mich deshalb gut zu fühlen und zu loben. Und Lust auf Frühstück hab ich auch nicht mehr, denn mein Magen ist wie verpfropft. Ich muß also unbedingt als nächsten Arbeitsschritt diesen Weg in Ordnung bringen. Er hat letzte Woche so toll aufgeräumt. Wenn er morgen kommt und der Weg so dicht ist wäre das eine absolute Herabwürdigung.

So, nachdem ich drüber geschrieben habe beruhigt sich in mir einiges. Ich ändere jetzt den Plan ab. Das Sofa konnte ich vorhin auch nicht machen. Ich hab auf dem Seitenteil soviel gewaschene Wäsche, das es nicht möglich war das Bett einzuklappen ohne das alles in die Ritze fällt. Aber heute kommt meine Große. Sie liebt es Wäsche zu legen, da sie dann immer Maxdome schauen darf dabei. Ich denke wir machen daraus ein Film- Wäsche- Mutter- Kind- Event heute Nachmittag. Und nach halber Arbeit gibt es Kaffee und Kuchen.

Aber nun zu jetzt! Ich werde mir nen guten Tee machen, den in Ruhe trinken und mich beruhigen. Danach geht es ans Frühstück. Und danach wird wieder ein Plan gemacht. Meine Güte, am liebsten würde ich mich die ganze Woche krank schreiben lassen und erst mal jeden Tag so angehen. Aber das geht wohl nicht so. Es muß irgendwie im Alltag laufen.

Eine Heldin ist nicht die, der alles in den Schoß fällt, sondern diejenige die Hindernisse überwindet und nicht aufgibt

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29.09.2015 10:52
avatar  Lena
#14
Le

Liebe Teetante,

wie ich hier gelernt habe, ist eines ganz wichtig: sich nicht noch selbst dafür zu kritisieren und zu beschimpfen, dass man in die Situation gekommen ist, in der man jetzt steckt. Du hast ja schon einen sehr wichtigen Schritt gemacht: Deine Situation überhaupt erfassen zu können und sich nichts mehr vorzumachen. Schon allein das ist "Arbeit" und dafür solltest Du Dir etwas Gutes tun und Dich nicht noch zusätzlich klein machen. Ich bin sicher, Du schaffst es, wenn Du Schritt für Schritt vorgehst und dabei gleichzeitig mit einer Portion Gleichmut an die Sache herangehst. Mir hilft es immer, einen kleinen Spaziergang zu machen (heute bei dem Wetter bestimmt empfehlenswert), gerade auch dann, wenn ich denke, dafür hätte ich nun wirklich keine Zeit .

LG


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29.09.2015 11:15
avatar  ( gelöscht )
#15
Gast
( gelöscht )

Liebe Teetante!

Vergiß bitte für die nächste Zeit casamail! Auch ich bin dort angemeldet und habe den Putzkalender.
Doch das macht dich z.zt. nur durcheinander. Andere Aufgaben sind erst mal wichtiger.

D.h. den Weg zum Kinderzimmer freiräumen etc..Tausend Wege führen nach Rom, doch du kannst nicht jeden dieser Wege gehen.

Zerre nicht so an deinen Kräften, Schritt für Schritt, und belohne dich bitte auch für jeden Schritt, denn das gibt Kraft und Durchhalte Stärke

Ganz liebe Grüße
Laurie


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