Einen Anfang finden

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02.03.2014 13:37
#16
Ta

Liebe Kayla, auch wenn Du recht hast ,ich meine, dieser Schuh passt mir nicht so ganz......................oder ich bin mal wieder voreilig mit meiner Schlussfolgerung, weiss ich nicht,sei's drum.
Ich stimme Dir zu : wir wollen kompetent sein für irgendwas,gebraucht werden,Beziehungen haben, anderen Menschen etwas bedeuten.
"Zu lieb" sein gibt es eigentlch nicht, denn zuviel Liebe austeilen geht nicht,es ist eher immer zuwenig,natürlich auch für einen selber, aber nur scheinbar.
"Die Freude,die wir geben,kehrt ins eigne Herz zurück" kann in der Praxis heissen, Heimat haben,einen Ankerplatz haben,mal im weiteren,mal im engeren Sinne.
Und wenn es ein ständiges Wechselspiel zwischen ich und Du,ihr,wir ist.......haben wir normalerweise irgendwie auch noch Kraft und musse fürs eigne Nest.

Ich selbst habe ohne für mich sichtbaren Grund letzte Nacht gegen 3.30Uhr eine kleine Panikattacke erlebt. Um mich abzulenken,obwohl erst 1.00Uhr schlafen gegangen,
habe ich gegen 3.30uhr angefangen,hintereinanderweg und doch in Ruhe das Bad zu putzen. ist ja klein,Längskante 2,00m würde ich schätzen.
Danach konnte ich bald weiterschlafen. Nebenbei habe ich noch was anderes verstanden über die Quelle meiner Probleme, denn ich habe nie
gelernt, wie man Probleme lösen kann. Mama muss gedacht haben, das lernt sich wie nebenbei und von selber durch das Nachahmen. Dem war aber nicht so.
Nun weiss ich wenigstens, warum ich Vorschläge und Hilfestellungen anderer so schwer umsetzen kann.
Wie dem auch sei, ich kann mich eigentlich nur in dem masse selbst annehmen, wie ich von anderen angenommen werde und habe auf die Dauer der jahre entdeckt,
dass das nicht so richtig trägt,auch weil wir gerade in grosser Nähe einander sehr tief weh tun können, was natürlich auch sehr schade ist und zugleich für die verschiedenen
Beziehungen eine grosse Belastungsprobe sein kann.
Irgendwann kommt immer mal der Punkt, da bin ich allein mit mir und allem, was mich belastet. Das ist dann der Punkt, wo ich sage,
GOTT SEI DANK ich bin nicht ganz allein. Daher kann ich es gut allein in der Wohnung und überall aushalten ,auch stundenlange Stille ohne Hörgerät ist
kein Problem für mich.
Nur weil es dieses GOTT SEI DANK für mich gibt, kann ich dennoch immer wieder neu auf Menschen zugehen. Ob ich in real live auf neue Menschen wieder zugehen kann, muss sich noch zeigen.
Momentan ist mir nicht danach.
Ich bin aber hochzufrieden darüber, dass die Belastbarkeit langsam zunimmt. Daher werde ich nun Mittag machen und dann geht es per Rad zu Mama,die hat angerufen,wartet auf uns.
Schönen Sonntag noch ! Grüssele Mausohr



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02.03.2014 15:43
avatar  Berle
#17
Be

Ich fühl mich heute schon ein ganzes Stück besser.
Der Küchentisch ist jetzt ganz frei und auch schön sauber gewischt. Da mein Waschbecken im Bad verstopft war, habe ich das nach der Entspopfungsaktion auch gleich sauber gemacht. Die Tüte mit dem Tischmüll steht neben der Haustür. Malsehen, ob ich heute noch vor die Tür gehe. Dann nehme ich die Tüte mit.
Darauf habe ich versucht mich schon mal mental drauf vorzubereiten. Wegen meinen Nachbarn und was sie denken könnten, wenn ich so eine große Tüte Müll nach unten schleppe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das eigentlich egal sein kann.
Dazu muss ich kurz das Haus beschreiben, in dem ich wohne. Hier sind 6 Mietparteien. 2 davon sind selber psychisch krank. Der eine hat mal nachts ewig lange um Hilfe gerufen, er wäre angeschossen worden und kommt nicht aus seiner Wohnung raus. Hab die Polizei angerufen. Er hatte nichts "außer" einen psychotischen Schub.
Die 3. Partei ist eine Familie. Er schreit ständig rum und die Türen oder was auch immer fliegen.
Gegenüber von mir die habe ich erst einmalkurz im Treppenhaus gesehen. Sind erst vor kurzem eingezogen. Und die 5.Partei hab ich noch nie jemanden von gesehen. Also wenn ich nun Müllsäcke rausschleppe....so what. :D
Ich weiß zwar, dass ich das nicht immer so locker sehen kann, aber mir das mal bewusst vor Augen zu halten, war schon mal ganz gut. :)

Und nun schmier ich mir auf dem sauberen Küchentisch ein Brot und werde es so richtig genießen. :)

Einen schönen Sonntag
Berle


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02.03.2014 16:04
avatar  Sonea
#18
avatar

Hallo Berle,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Ich hatte Gänsehaut als ich deine Geschichte gelesen hatte und es hat mich berührt.
Ich hoffe du fühlst dich wohl hier und dir hilft der Austausch mit all den Erfahrungen und den täglichen Herausforderungen umzugehen!

Wie ich finde, hast du heute und gestern auch schon viel geschafft!

Liebe Grüße
Sonea


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02.03.2014 17:41
#19
Al

Wow, gratuliere!
Der Küchentisch ist ein großes Stück, was du ganz allein hinbekommen hast. Und noch dazu eines, das recht augenfällig ist und das sich sofort ganz praktisch als schöneren Alltag qualifiziert, denn sich da ein Brot zu schmieren ist eben doch was ganz anderes, als wenn man sich dazu erst ein paar Quadratdezimeter freischaufeln muss. Find ich ehrlich toll!

Und deine Nachbarn - nun ja, ist doch egal, wie die sind und was die denken. Ich käme mir blöd vor, mir einem 20-Liter-Beutelchen zur Mülltonne zu gehen. Das machen hier viele. Aber das lohnt ja den Weg nicht. meine Müllsäcke sind alle viel, viel größer. Inzwischen ist es mir auch egal, ob mich wer dabei sieht. Anfangs war das nicht so. Die blöde Scham eben. Und die doofe Vorstellung im Hinterkopf, bei den Nachbarn sähe es innen ganz furchtbar ordentlich und blitzeblank aus.


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03.03.2014 13:29
avatar  Berle
#20
Be

Danke Sonea und AllesZuviel. :)

Die Mülltüte steht heute leider immer noch da, wo sie gestern stand. Versuche mich aber deshalb jetzt nicht runter zu machen.
Für heute habe ich mir vorgenommen, den Kühlschrank zu machen. Das heißt, die Sachen, die da drauf rumliegen entsorgen. Innen ist er soweit ok, nur ausgewischt werden muss er. Und natürlich noch von außen sauber machen dann.

Einkaufen gehen muss ich heute nicht. Ich versuche mir aber schon seid Ewigkeiten, mindestens 1x am Tag vor die Tür zu gehen. Nicht weit von hier, quasi direkt vor der Tür ist ein Naturschutzgebiet, wo man schön spazieren gehen kann. Normalerweise verlasse ich nämlich nur die Wohnung, wenn es unbedingt nötig ist.

Mal sehen, was ich heute abend hier rein schreiben kann, was mir gelungen ist. :)

Liebe Grüße und einen schönen Tag euch allen.
Berle


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