Weiter machen

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30.07.2021 19:34
avatar  Gitta
#241
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Heute etwas geputzt, etwas Neues zum Essen ausprobiert und versucht, mir die richtigen Gedanken zu machen.

Ach so, und gestern gewischt.


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01.08.2021 12:14 (zuletzt bearbeitet: 01.08.2021 12:16)
avatar  Gitta
#242
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Zitat von Gitta im Beitrag #80


Zur Erklärung:
Immer, wenn ich in meiner Familie ganz allgemein das Thema Moral und Schuld anschneide, beginnt -ich nenne es mal- das große Gänse Federnschlagen. Es folgen Aufzählungen, was man, und damit bin vor allem ich gemeint, denn sie würden ja, können aber immer aus irgendwelchen anderen Gründen nicht, haben es aber garantiert in der Vergangenheit so getan (auch das bezweifle ich), alles (noch) tun könnte, um alle anderen Menschen außer sich selbst noch besser zu bekümmern und anderen Menschen noch mehr zu geben. Wenn ich nur einmal, piep, bin ich eigentlich unter anderen auch mal dran, anmelde, erfolgt eine weiter Aufzählung von sämtlichen armen Menschen auf dieser Welt als da wären Sozialhilfebezieher, Obdachlose, Bettler, Menschen mit einer Behinderung, Leute mit schweren Krankheiten, ganz arme Leute anderswo auf der Welt, und natürlich die armen Kinder in Indien und Afrika, … (was wohl auch implizieren soll, dass ich mich erstmal um die Rettung der Welt kümmern sollte, anstatt „egoistisch“ um die Erfüllung meiner eigenen Bedürfnisse.)

Nun habe ich aber gelesen, wenn man sich selbst nicht gut bekümmert, kann man sich auch nicht gut um andere kümmern. Oder anders, nur, wenn man sich selbst liebt und akzeptiert, kann man auch anderen Liebe geben.

Nach der Logik meiner Familie scheint man mir aber genau das Umgekehrte weis machen zu wollen. Wie, Du wagst es, Dich mit Dir selbst zu beschäftigen? Denk erstmal an andere! Wie, uns geht es besser als Dir? Dann denke erstmal an die ganzen anderen armen Leute, denen es schlechter geht als Dir!



Also so langsam begreife ich das besser. Dieses Bedauerlichkeits-Gerede ist einfach nur Teil einer Masche bestimmter Menschen in meiner Umgebung, die meine Arbeitskraft oder Energie für ihre Zwecke einspannen wollen. Oder auch „nur“ mir vorschreiben wollen, was ich zu tun hätte und wie ich mich zu verhalten hätte. Oder was ich zu denken hätte. Eingebettet in ein normales Gespräch wird dann bei aufkeimendem Widerstand oder Widerspruch von meiner Seite der Bedauerlichkeits-Hammer ausgepackt.

„Um diese Welt steht es doch sooo schlecht, es gibt sooo viel Leid!“ Dem könnte ich auch einfach nur zustimmen und es nicht auf mich beziehen. Tatsächlich, die Welt ist schlecht, ich will aber (trotzdem) nicht das für Dich tun.

PS: Ich will diese Menschen auch gar nicht verurteilen oder schlecht reden dafür. Nur die machen es eben so. Das war mir nicht so klar.

@Wolfram
Danke


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01.08.2021 15:55
avatar  Wolfram
#243
Wo

@Gitta

ja, den anderen geht es tatsächlich "aus unserer Sicht" schlechter, aber wie willst Du da helfen, indem Du an die denkst? Damit könntest Du allenfalls Dir helfen. Aber stell Dir mal vor, die anderen müssen ihr Wasser aus dem Brunnen holen, meinst Du, die würden es überhaupt merken, dass es ihnen schlecht geht? Nein, denn sie sind es doch so gewohnt.
Und wie willst Du anderen helfen, wenn Du Dich nicht vorher um Dich gekümmert hast. Du könntest vielleicht alles so machen wie die, denen es schlechter geht. Dann stehst Du mit denen auf einer (schlechten) Stufe und die anderen sehen nicht mehr, dass es Dir besser geht. Dann geht es denen besser, weil der Neidfaktor wegfällt.

Jetzt muß ich erstmal absenden und dann sehen, ob noch was fehlt.

viele Grüße
Wolfram


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05.08.2021 00:49
avatar  Emin
#244
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Administrator

@Gitta @Wolfram @Jennifer @Hatifa @Sybille @Cinderella @GuteMine @Bibiana @Teetante @Hamburger Deern @Hamsterbau @Fraggle


Liebe Gitta!

Ja stimmt ich antworte manchmal auf meine eigenen Beiträge, interssant ist oft für mich wenn ich lese was ich hier bei uns im Forum im Jahre 2011 oder die folgenden Jahre geschrieben habe. Da kann ich meine eigene Zeitspur verfolgen meines denkens und handelns und auch das sich meine Wertevorstellungen verändert haben. Das ich in einigen Bereichen des Lebens doch einiges auch erlebt habe durch auch persönliches Kennenlernen.




Doch danke für das mit dem sich selbst rechtgeben, vielleicht eine gute Idee mich darin mehr zu reflektieren...muss auch gestehen das mir das so bisher nie bewusst war, ich meine auch explizit das ich mich selbst bestätige in meinen Beiträgen, doch an sich doch korrekt oder? Wäre ja andersherum doch ambivalent denn dann würde ich mich andauernd selbst korrigieren oder es hätte einen touch von Oportunismuss mit dem Fähnchen im Winde...



Doch da ist nochwas, ich schreibe ja sehr schnell im 10 Fingersystem seit vielen Jahren....Kommt oft sehr impulsiv und sogar auch manchmal excentrisch rüber was ich so schreibe, doch live und real bin ich ganz normal geworden darin. Fällt mir ein, oben unser Thema: Mit der Wohnung komme ich an die Grenze des weitermachens da nichst, garnichts mehr oft da ist zum machen wie wischen oder eben sauberhalten. Da kann ich einfach nimmer weitermachen damit. Alles andauernd am Limit. Es gibt nichts zum aufräumen, es gibt nichts wo noch putzen.



Ich hab das von Wolfram gelesen an dich im Thread, er hat sehr gute Fragen dir gestellt, hast du das gesehen? Gelesen? Ich wollte fast drauf eingehen doch hab dann mir gedacht das die Gedanken an dich gerichtet sind.


Herzlichst bei Frankfurt am Main
Emin


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05.08.2021 17:16
avatar  Gitta
#245
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Hallo @Emin

Von der prinzipiellen Überlegung her stimme ich @Wolfram zu.

Aber was ist wenn ...? Ich erfinde jetzt mal was:
Es gab einen Unglücksfall (zum Beispiel Autounfall), und von vier Personen hat nur eine überlebt. Einfach aus Glück. Und diese Person macht sich viele Gedanken deshalb. Vielleicht zu viele?
Und jetzt will jemand etwas von dieser Person. Sie für irgendetwas einspannen. Und diese Person hat sowieso schon Probleme, Nein zu sagen. Und jetzt kommt der andere mit der "Oh, die Welt ist ja so schlecht. Und Dir geht es doch gut, oder?" Nummer. Vielleicht weil dieser schon früher mal gemerkt hat, dass die Nummer zieht. Und warum zieht die Nummer? Weil sich die Person an den Unglücksfall erinnert fühlt und dies lieber verdrängt. Weil sie auch keine Antwort darauf hat, warum sie Glück gehabt hat, aber die anderen nicht. Aber sie will es auch nicht mit dieser drängelnden Person besprechen. Also wird es wirr in ihrem Kopf und sie sagt wahrscheinlich Ja, nur um ihre Ruhe zu haben.
So meine ich.

Viele Grüße
Gitta


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