Mutter Messi, Vater resigniert

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15.09.2021 05:57
#1
Di

Hallo,
ich bin neu hier und suche Antworten.

Meine Mutter sammelt den Hausrat meiner Urgroßmutter, meiner beiden Großeltern und alles was einen roten Punkt beim Einkauf hat. Es begann 1989 als meine Urgroßmutter verstarb an der sie sehr hing. Da kam der erste Hausstand in unser Haus. Dann durfte auch jeder, der etwas loswerden wollte es bei meiner Mutter abgeben. 1996, da fing sie an in der Arbeit an zu sticheln und konnte die Resonanz nicht ertragen. Dann wurde ein neues PC-Programm eingeführt und sie hatte Angst davor dies zu lernen. Immer öfter bekamen wir Streit, da sie zwar um Hilfe bat, doch Fenster putzen, die Fensterbretter zu reinigen ergab für mich keinen Sinn. 90 qm Wohnfläche im EG, freie Fläche, alles zusammengerechnet, maximal 10.
Der Keller und das Dachgeschoss wie EG,eher weniger. Die Terrasse voll, die Treppen nur noch ein Steig, der Garten ein Dschungel. Ich bin örtlich geflohen, doch 850 km sind nicht weit genug. Nun bin ich gefangen in Rückenschmerzen, heule bei jeder Kleinigkeit und das nicht nur weil dieser Macken hat. Mein Vater kann nicht mehr, hat resigniert, ist nach einer Krebsop und einer immer schlimmer werdenden Polineuralgie zu 100 % Inkontinent, Haut und Knochen, mit den Nerven am Ende.
Bei der Lungenembolie 2011 musste die Feuerwehr meine Mutter auf der Trage durch das Fenster hieven. Bei den Blutdruckanomalien meines Vaters fuhr sie ihn selbst ins KH. Jetzt sollte wieder der RTW sie ins Krankenhaus bringen und es fuhr mein Vater. Mutter lässt sich erst helfen wenn aufgeräumt ist, also nie. Mich macht das fertig. Ich kann nichts tun und darf in Therapie, weil sie das nicht auf die Reihe bekommt. Diese Wut in mir, diese Hilflosigkeit, diese Trauer.... geht das vorbei? Mich macht das krank..


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15.09.2021 09:53
avatar  Wolfram
#2
Wo

Hallo @Diverlady

mir geht es ähnlich wie Deiner Mutter. Die Ursache liegt in einer unheimlich großen Angst. Wahrscheinlich, dass ihre Großmutter sterben könnte oder ihre Mutter oder ihr Mann. Wenn alle gestorben sind, ist sie alleine und braucht ihre Sachen. Der Dschungel wächst von alleine. Terrasse sollte möglichst frei bleiben, weil diese meist von außen einsehbar sind. Die gegenseitige Hilfe Deiner Eltern ist doch positiv zu bewerten, obwohl ich doch etwas Angst hätte, dass auf den Fahrten etwas passieren könnte. Du bist weit weg und aktuell nicht erreichbar. Ist für Dich auch gut so.
Die Lungenembolie ist auch durch Ängste verursacht.

Deine Mutter sollte sich hier anmelden oder zu einer Psychotherapie gehen, mit dem Ziel, wie sie ihre Ängste loswerden kann.

viele Grüße
Wolfram


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02.11.2021 11:18
avatar  Emin
#3
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Administrator

@Diverlady007

Zitat von Diverlady007 im Beitrag #1
geht das vorbei?

Ja das geht vorbei.
Und du musst
NICHTS tun damit
du gesehen wirst.


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02.11.2021 16:55 (zuletzt bearbeitet: 03.11.2021 16:57)
avatar  Sybille
#4
Sy

Zitat von Diverlady007 im Beitrag #1
Diese Wut in mir, diese Hilflosigkeit, diese Trauer.... geht das vorbei?..




Liebe @Diverlady007 Die Situation ist total verkorkst, Deine Gefühle sind nur zu verständlich - warum sollten die sich "einfach so" wieder verziehen, obwohl sich die Lage nicht bessert?
Wäre doch unwahrscheinlich.
Weißt Du, wenn ich Deine Geschichte so lese, dann fällt mir eine starke Verstrickung der Generationen auf:
Deine Mutter litt unter der Situation mit deiner Urgroßmutter so sehr, dass es sie krank gemacht hat. Und jetzt leidest Du unter der Situation Deiner Mutter so sehr, dass es Dich krank macht.
Weißt Du... Deine Mutter ist erwachsen und muss tun, was sie für das richtige hält.

Wie wär's, wenn Du jetzt versuchst das für Dich richtige zu tun? Du schreibst, Du bist in Therapie. Das ist doch gut? Du wirst jetzt für DICH einen guten Weg suchen und Dein Ding machen. Und DANN (und ja, das glaube ich wirklich) wirst Du irgendwann Wut und Trauer und den ganzen Gefühlswust verarbeitet haben. Und das Gefühlschaos wird in den Hintergrund treten. Nicht weg, das glaube ich nicht. Aber man ist ja irgendwann "einfach" mit heulen durch...


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03.11.2021 17:01
#5
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Moderator

@Diverlady007: Du bist quasi so betroffen, wie man als Angehöriger eines Suchtkranken betroffen ist. Das nennt sich Co-Abhängigkeit. Du möchtest helfen, schämst dich aber auch, weil es eben so aussieht, wie es aussieht. Die Therapie ist auf jeden Fall ein wichtiger Stützpfeiler. Du darfst nicht vergessen, also dich selbst nicht, du bist auch wichtig und kannst dir am besten selbst helfen, z. B. eben durch die Therapie.

Deine Eltern müssen selbst um Hilfe bitten, die kann man niemandem aufzwingen. Ohne entsprechende Einsicht und dem Willen, etwas zu verändern, kann man selber leider nichts tun. Das zu akzeptieren, ist wohl die größte Schwierigkeit.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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