Ich war wieder in meinem Elternhaus

27.08.2022 08:40
avatar  Gitti
#1
Gi

Vor kurzem habe ich wieder Mutter besucht im Elternhaus/Messiehaus.Es wird immer schlimmer.Mutter ist gehbehindert.Die Gänge auf dem Hof u. im Haus werden immer schmaler.Sie kann kaum noch raus.Sie schämt sich.Die Heizung im Keller soll erneuert werden.Mein Bruder soll ausräumen.Ich war mit meiner Enkelin da.Wir gingen in den Garten,wo mein Bruder war.Er drehte uns die ganze Zeit den Rücken zu ,erwiderte meinen Gruß nicht,blickte sich nicht zu uns um.Ich empfand Mitgefühl für ihn.Er muß psychisch sehr krank sein.Drin im Haus wird es auch immer enger.Mutter ist auch ratlos u. spricht immer öfter davon,sich selbst zu vergiften.Am Ende meiner Besuche ist sie immer sehr traurig.Sie bezahlt alles da u. kann nicht weg. Es ist alles ihrs.Mein Bruder war mit 54 Jahren noch nie arbeiten.Er lebt von ihr.Einen guten Kontakt hat er,mein Ex,der Narzißt vom Feinsten ist.Sie telefonieren täglich.


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27.08.2022 13:25
#2
An

Hallo Gitti, das klingt für mich nach so einer Geschichte, wo das Gerümpel das sichtbare Zeichen für psychischen Müll ist, den man aufarbeiten müsste. Vielleicht sogar ein Hilfeschrei. Die Kombination aus vollgemüllt und gehbehindert klingt gefährlich. Das kann zu Stürzen führen!
Das Problem ist nur, dass die Sache, so wie es klingt, eingefahren ist und schwierig zu lösen. Einfach einen Container zu holen und alles Überflüssige reinzuwerfen, genügt nicht. Damit ist die Ursache nicht behoben.
Ich lasse mal meine Gedanken schweifen.
Ob Deine Mutter sich wirklich vergiftet, weiß ich nicht. Aber es klingt doch als sei es ein dringender Hilferuf. Da muss irgendetwas sich ändern!
Ich weiß nicht, ob Mitgefühl für Deinen Bruder das Richtige ist. Vielleicht ist er auch ein Narzist? Vielleicht bräuchte er eher einen Tritt in den Hintern?
Wenn Dein Ex einen so guten Draht zu Deiner Mutter hat, vielleicht könnte er ihr helfen? Ja, ich weiß, Narzisten helfen niemandem. Außer es sorgt dafür, dass sie sich gut fühlen. :-)
Das Problem ist: Ihr seid als Familie ein eingespieltes Team, wo jeder seine Rolle spielt. Wenn Du plötzlich aus Deiner Rolle ausbrichst und Dich anders verhältst, werden sie Dich massiv unter Druck setzen, Deine bisherige Rolle weiterhin zu spielen. Sie kennen Dich gut genug, um das zu erreichen.
Darum müsste Hilfe eigentlich von außen kommen. Ich kenne mich damit auch nicht gut genug aus, wer das sein könnte. Früher hat man den Pfarrer um Hilfe gebeten, aber der ist heute ja nicht mehr die Autorität für alle Lebensfälle.
Nur so meine besorgten Gedanken. Ich weiß gar nicht, wie man sowas löst. Da stecken Jahrzehnte an krankhaftem Verhalten dahinter, das erfolgreich eingeübt wurde. Jeder fühlt sich als Opfer und hilflos und nicht verantwortlich. Naja, so wie in meiner Geschichte. Da ist außer mir auch niemand verantwortlich für irgendetwas. Wenn ich nicht so ein gutmütiger Trottel wäre, der sich um das Gerümpel kümmert und die ganze Arbeit alleine macht, während sie von den anderen noch behindert und verhöhnt wird, würde hier das Haus vollständig verschimmeln. Was Besseres fällt mir leider auch nicht ein, jedenfalls nicht juristisch korrekt.
Also, wenn Du es so machen würdest wie ich, würdest Du jahrelang jedes Wochenende ins Elternhaus fahren und mühsam diskutieren, welche Teile Du entsorgen oder verkaufen oder spenden darfst, bis alles wieder in Ordnung kommt. Wobei Du das zusätzliche Problem hättest. dass Deine Mutter oder der Bruder womöglich gleichzeitig wieder Krempel vom Sperrmüll reinschleppen.


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27.08.2022 14:40
avatar  Gitta
#3
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Keine schöne Situation. Besser wäre sicher, Deine Mutter könnte in eine Wohnung in einem Senioren-Haus umziehen. Aber wahrscheinlich wird sie das nicht wollen, weil sie schon lange dort gelebt hat, wo sie jetzt ist.


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28.08.2022 11:39
#4
An

Hm, gar nicht so schlechte Idee. Wenn die Mutter unter der Situation leidet, ist sie vielleicht sogar froh. Und wenn sie gehbehindert ist, gibt es vielleicht Förderung. Mit sowas kenne ich mich allerdings nicht aus. Vielleicht räumt der Bruder ja sogar auf, sobald das Haus ganz in seiner Verantwortung ist? Unwahrscheinlich, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen. :-)


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28.08.2022 13:43
#5
La

Hallo Gitti,
In meinen Augen kannst Du nur Deiner Mutter den Vorschlag machen ins "Betreutewohnen" zu ziehen.
Mit Deinem Bruder kannst Du das Gespräch über die Sturzgefahr Eurer Mutter und ihre Verzweiflung über das ganze suchen. Alles wohl nicht sehr erfolgsversprechend.
Ansonsten bleiben Dir dann wohl nur noch staatliche Stellen.
Vielleicht würde DIR auch eine Beratung bei der Caritas o.ae. helfen. Gegebenenfalls auch eine psychologische Beratung.

Im Grunde ist ja die Frage, ob sich Deine Mutter, Dein Bruder überhaupt helfen lassen wollen, was ich nicht glaube.
Es kann ja durchaus sein, dass sich die ganze Situation noch weiter verschärft, wenn Du zu aktiv wirst. Damit wäre dann auch keinem geholfen.


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