outsourcing meines Lebens

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03.05.2025 08:26 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2025 08:38)
avatar  IBI
#811
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«Trauer ist Liebe, die nicht weiss, wo sie hin soll.»
Peter A. Levine

"Eine neue Identität finden ist das Ziel

Dieser vielschichtige innere Prozess hat als grosse Herausforderung einen notwendigen Wechsel der persönlichen Identität. Erlebtes Trauma und die darin verborgenen Kräfte von Trauer, Leid und Kummer haben eine Person zu dem gemacht, als was sie sich sieht. Diesen Glauben («So bin ich eben») zu verändern und eine neue Identität zu finden, in der Freude, Wohlbefinden und Güte einen zentralen Platz finden, braucht erstklassige äussere wie innere Führung."

Das sind nicht meine Worte. Aber es beschreibt den Wandel, den ich vor mir habe. Ich halte ihn für notwendig und gleichzeitig beängstigend.
Wer will ich sein?

Warum war ich so viele Jahre dazu verdammt, nicht wählen zu können, wer ich sein will?
Wenn Trauer Liebe ist, die nicht weiss, wo sie hin soll, wie kann ich meine Liebe so lenken, dass sie beim Gegenüber ankommen kann? Und auf welche Weise will ich sie ausdrücken? Was hindert mich daran, sie auszudrücken? Und wie kann ich mir diese Liebe entgegen bringen? Ohne Selbstliebe andere zu lieben, kostet zu viel Energie.

Eigentlich könnte ich die Inhalte in meinem "emotionsthread" platzieren. Die Identität, um die es geht, gehört zum outsourcing meines Lebens.


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03.05.2025 17:29
avatar  Gitta
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Zitat von IBI im Beitrag #811
Wer will ich sein?

Diese Frage bringt mich etwas zum Nachdenken. Denn ich meine, wir sind in der Wahl, wer wir sein wollen, schon etwas auf unsere Anlagen begrenzt. Also ich frage mich eher, was würde ich machen wollen, wenn ich mich mehr trauen würde.


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03.05.2025 23:17
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#813
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Zitat von Gitta im Beitrag #812
Denn ich meine, wir sind in der Wahl, wer wir sein wollen, schon etwas auf unsere Anlagen begrenzt.


Ja, Gitta.
Noch schwieriger finde ich, zu erkennen, was wirklich meine Anlage ist und was so tief in mir geprägt ist, dass ich es hinter mich lassen könnte, weil es nicht meins ist.
Unabhängig davon könnte ich mir schneller die Frage beantworten, wer oder wie möchte ich nicht sein.

Was nicht automatisch dazu führt, zu wissen, wer ich sein möchte.
Mit welcher Expertise möchte ich wahr genommen werden?

Ob es mir gelänge, die Person, die ich sein will, zu werden, zeigt sich auf dem Weg dahin.
Zu wissen, wie ich mit als die gewählte Person verhalten würde, wäre vielleicht ebenfalls hilfreich.

Ohne mich zu verleugnen: welche Geschichten aus der Vergangenheit erzähle ich über mich und wie. Was will ich über mein Leben im Chaos berichten?


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04.05.2025 08:31
avatar  IBI
#814
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Ki ist echt hilfreich.

Sie liefert mir bisher ungewohnte Antworten für mögliche Bewerbungsgespräche. Für meine neue Identität ist es hilfreich, neue Varianten zu erhalten und nicht alles "selber" zu erfinden.
Ich kann mich darauf konzentrieren, zu lernen, welche antworten für mich stimmig erscheinen, wie ich schwächen in einem positiven licht erscheinen lassen kann.
Meine aufgabe: diese antworten trainieren für mögliche gespräche. Dabei habe ich nicht einmal ein gespräch in aussicht, und dennoch erlebe ich gerade eine ungewohnte motiviation dafür in mir, weil das training für meine neue identitätsfindung wichtig ist. Es gibt einen höheren Sinn für diese Tätigkeit.

nun ja, outsourcing ist nicht alles: es darf auch eingesourced werden, so lange es nicht abertausende Dinge sind.


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04.05.2025 10:54 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2025 10:55)
avatar  Gitta
#815
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Hm, also wenn ich mich frage, wie bin ich wirklich, ist bei mir das Bauchgefühl ein guter Helfer. Das meiste mache ich ja sehr verkopft, weil ich mir wohl einbilde, dann hätte ich alles unter besserer Kontrolle, was mir wieder ein trügerisches Gefühl von Sicherheit gibt.

Aber ich verstehe schon, dass Du wahrscheinlich ein gedankliches Grundgerüst meinst, an dem Du Dich orientieren und was Du füllen kannst. Also wer Du bist.

Zitat von IBI im Beitrag #813
Unabhängig davon könnte ich mir schneller die Frage beantworten, wer oder wie möchte ich nicht sein.

Ja, das spüre ich im Grunde auch. Nur drücke ich es meist schnell weg, denn ich traue mich oft nicht, meine gegenteilige Meinung vor anderen auszusprechen. Das übe ich aber. Ich habe mich zum Beispiel getraut, vor einer Gruppe zu sagen, dass der Mehrheitsgeschmack in der Sache XYZ nicht so meiner ist. Ich habe das möglichst respektvoll und wertschätzend gesagt. Und ich glaube, das ist auch so angekommen. Natürlich hat gleich jemand geantwortet, nun ja, da müsse man sich eben anpassen. Das habe ich auch bestätigt, dass ich das ja eben auch mache, weil mein Geschmack ein anderer ist.

Also was ich gefühlt gewonnen habe, ist, dass die Leute jetzt wissen, dass es auch einen anderen Geschmack als ihren gibt und wie es mir so mit ihrem Geschmack geht. Aber das ich mich als sozialer Mensch eben der Mehrheit anpasse, und dabei jetzt nicht 100 Prozent glücklich bin, aber auch nicht miesepetrig den anderen den Spaß verderbe.


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