Die Radtour hat mir extrem gut getan und anscheinend begünstigt, dass ich mein Vorhaben, den Alk-Hahn abzudrehen, ohne auch nur geistig zu zucken, von einen Tag auf den anderen freudig umsetzen konnte. Und was mache ich jetzt mit dem Radler, das ich mir für mehrere Tage Umstellung gekauft hatte? Brauch ich nicht mehr! Meine Sportuhr meldet: Die Schlafatmung ist von Stufe 3 (bedenklich - sie nennen es "moderat") auf bestens gehüpft, der Puls runtergegangen, Tiefschlaf hat sich verbessert, und ich schlafe auch länger.
Keine Spur irgendwelcher Entzugserscheinungen zum Glück. Und kein abendlicher Jipper. Nur eine leichte Ratlosigkeit: Was trinke ich denn jetzt abends leckeres? Es soll ja auch keine sonstige Kalorienbombe sein. War aber die letzten zwei Tage kein Problem, dass ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht hatte. Es wird mir schon was einfallen, wenn ich einen Ersatz brauche. Ich hatte früher mal 'ne interessante Mischung mit verdünntem Holundersaft.
Ernährung: Ich denke, mein Küchenchaos spiegelt auch wieder, dass ich quasi ständig auf die nächste Mahlzeit hinlebe. Das ist im Moment auch ein bisschen runtergegangen. Als ich mich Low Carb bis ketogen (vegan) ernährt habe, war es *weg*, und das berichten auch andere Leute! Der Haken ist aber, dass ich umso schlechter damit klargekommen bin, als ich wieder Kohlehydrate gegessen habe.
Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich das nochmal mache, wenn ich mich nicht von vornherein entscheide, für den Rest meines Lebens dabei zu bleiben. Mein Eindruck ist: Für *mich* jedenfalls *gibt* es keine geordnete Rückumstellung von ketogen/Low Carb zu einer gesunden Ernährung mit Kohlehydraten. Nur einen kompletten Rückfall in alte Ernährungsmuster. Also muss wohl bei jedem Schritt mitbedacht werden, dass es um eine dauerhafte Ernährungsumstellung geht. Pffff... Mit*denken* tue ich das ja immer!
Im Moment habe ich KH ein bisschen reduziert und genieße sie lieber in süßer Form, z.B. gestern zum Frühmi ein knappes Pfund Erdbeeren mit Vanille-Sojaghurt. Das macht glücklich! Und die Kaloriendichte ist wirklich nicht hoch.
Vielleicht probiere ich mal aus, ob ich durch "Freistil" zu einer Ernährung komme, die ich dauerhaft einhalten will.
Die gesundheitliche Verbesserung war unglaublicherweise gestern schon nach einem Tag spürbar! Das motiviert natürlich enorm. Aber als ich in die Küche kam und die "Bescherung" sah, die ich mir da angerichtet hab, war ich trotzdem genauso überwältigt und ratlos wie sonst auch und habe in zwei Stunden, die ich eigentlich Zeit zum Aufräumen gehabt hätte, nur geschafft, im Schlafzimmer die paar Handgriffe zu machen, um rumliegende Wäsche, Geschirr etc. da hin zu bringen, wo sie hingehören. Und ich habe den Rucksack ausgeräumt, den ich mir beim Umweltfestival genauso vollgestopft hab wie immer. Wenigstens *eine* kleine Verbesserung: Beim Auspacken habe ich alles gesichtet und sortiert. Flyer mit Terminen extra auf den Nachttisch (der Küchentisch ist voll) und der nächste Schritt wäre, zu entscheiden, wo ich hingehen will und die Termine in den Kalender einzutragen. Uff, ich bräuchte irgendwie einen Zweitkalender! Einen für Termine, wo ich hingehen könnte, wenn ich Lust dazu habe. Und einen für feste Verabredungen. Nicht dass die untergehen in einem Wust von Kulturprogramm...
Und sechs Bücher sehe ich da, und zwei Berge Zeitschriften und Broschüren. Der größere besteht aus Tourismus-Werbung für das Berliner Umland. Tolle Karten mit eingezeichneten Sehenswürdigkeiten, vorgeschlagene Radtouren und so... Ich hab Deutschlandticket! Ich kann quasi überall radeln, und wenn ich abends wieder zu Hause bin, kostet der Spaß nicht viel. Wandern werde ich nicht. Meine Füße müssen meine fast 100 Kilo schon viel zu viel tragen, und die fast neuen Joggingschuhe fühlen sich auch schon wieder an, als ob das Schaumzeugs verklumpt. Aber Radwandern und Schwimmen geht!
Ein Ziel für diese Woche ist, diese Stapel in der Form abzuarbeiten, dass ich jeweils was dafür aussortiere und Plätze einrichte, wo sowas einigermaßen überschaubar hin kann. Jetzt liegen die Stapel auf der Kommode und da stören sie definitiv. Aber das ist vielleicht ganz gut so, weil da sehe ich, dass ich mich darum kümmern muss. Auf genau diese Art ist übrigens der Küchentisch begraben worden... Mit genau dem Gedanken, dass ich Sachen dort abgelegt habe, damit ich im Blick habe, dass ich mich drum kümmern will. Das macht es so schwierig, ihn wieder freizulegen!
Mit der Kommode könnte jetzt was anders werden: Wenn ich das wirklich bearbeite, ist sie wieder frei!
