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Projekt "Umzug", Phase I

@Scherbe
Ach, das waren nur die, die in der Kiste links auf dem kleinen Schiebetür-Schrank waren. Der ganze Schrank ist voll. Außerdem auch noch ein schmales Regal, und es liegen noch welche davor, die aus dem Schrank gefallen sind, und die größeren Gläser stehen in Obstkörben in einem anderen Regal. Ich halte Glas in runden Formen designmäßig für absoluten Kult (erinnert mich an Linsen) und Gläser mit Deckel darüberhinaus für ungemein praktisch. Seit ich neulich mal gelesen habe, dass Glas tatsächlich zu 100% recycelt werden kann und auch wird, wenn man es in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter schmeißt, finde ich diese Kreislaufwirtschaft denn doch besser als mühevoll nach Abnehmer_innen zu suchen. Ich kann also so viele Gläschen behalten, wie ich verwenden will, und was definitiv zu viel ist, kann einfach ins Recycling.

Also ich erzähle mal, wie das grade läuft...
Ich hatte eine Nachricht bekommen,dass Stühle zu verschenken sind. Ich finde sie nicht wirklich schick, aber sie sehen stabil aus und da bei meinem aktuell am wenigsten wackeligen und bequemsten Küchenstuhl die Sitzfläche schon dermaßen durch ist, dass meine Radlerhose dran hängenbleibt und anschließend voller Späne ist (ich habe deshalb ein Handtuch drübergelegt), sind neue Küchenstühle irgendwie kein Quatsch... Ich habe 5 Küchenstühle, alles unterschiedliche. Vom Sperrmüll, und einige davon finde ich grässlich. Die neuen sind funktional und schlicht und alle gleich. Halt nur ein bisschen langweilig - aber es gibt ja bunte Kissen und Farbe gibt es auch. Aber ich hatte mir eigentlich überlegt, dass es in der Küche stressfrei Platz für einen Kühlschrank geben könnte, wenn der Tisch nur an zwei Seiten mit Stühlen bestückt ist. Allerdings... es wäre schon schön, wenn auch mal 5 Laute oder sogar 6 Platz finden. Hm. Im Wohnzimmer habe ich an Sitzmöbeln nur das Sofa und einen Schreibtischstuhl - da könnten zwei Stühle mit stehen, statt dicker Sessel, und wenn man die in der Küche braucht, trägt man sie rüber. Und falls noch mehr Leute kommen: Es sind wohl auch noch ein paar Klappstühle da!
Aber wenn ich rausgehe, sollte ich gleich Müll mitnehmen. Der Komposteimer ist schnell vollgemacht. Aber dann: Ich wollte ja alte Flyer zu Ausflugszielen aussortieren. Auf dem Schuhschrank (den ich für was anderes nutzen wollte, was ich aber nie getan habe ist ein ca. 10-15 cm hoher Abstand zu einem Regalbrett, und dieser Spalt liegt voller Flyer zu Ausflugszielen, teilweise über 20 Jahre alt und mit Bezug auf Ausstellungen, die längst vorbei sind, usw.. Ich greife beherzt rein, und das erste, was ich in die Finger kriege, ist ein Flyer zu interessanten Orten in meinem eigenen Kiez. Den sollte man aber doch nicht mit den Flyern über das Umland vermischen! Entfernung und Richtung spielt eine Rolle... Was ich brauche, ist ein Ordnungssystem für das Zeug... Und nun saß ich eben da und wollte schon Trenner aus Pappe basteln für schmale Schuhkartons, weil die haben ein prima Format für Faltblätter. Wobei mir eigentlich die Idee nicht gefällt, die Dinger nach Format zu sortieren und dann das Zeug zu einer Region an mindestens 3 verschiedenen Standorten zu haben. Aber noch weniger gefällt mir die Idee, einen Wust von verschiedenen Formaten in der Hand zu haben bzw. in irgendwelchen Sammlern. Das hatte ich früher mal in Stehsammlern... Da knicken die großen Teile mit der Zeit um, alles staubt ein, und unordentlich wirkt es sowieso. Karamba Maledetto!!! (Weiß nicht, was das heißt - meine Mutter hat immer mit diesen Worten geflucht.) Und während ich dann Trenner bastele und alles schick beschrifte, werden die Stühle nicht abgeholt und stehen vermutlich heute nachmittag im Regen... Und die Flyer sind nicht sortiert und der Komposteimer ist voll.
Okay, diese kurze Reflektion hat mir geholfen, einen Plan B zu machen: Hieß es nicht, man solle erstmal aussortieren, bevor man irgendwelche Ordnungssysteme angeht? Also ich stelle mir jetzt den Timer und sortiere 25 Minuten lang touristische Flyer und Broschüren aus. Danach ist hoffentlich die Altpapier-Tüte voll und ich kann Stühle abholen und Kompost und Altpapier mit rausnehmen. Und nochmal Gläschen und Flaschen, deren einziger Vorzug ist, dass sie mit einem Drehverschluss verschließbar sind. Was eigentlich fast alle Flaschen sind!

Timer gestellt, einen Stapel touristische Flyer aus dem Mini-Regal im Flur ins Schlafzimmer geschleppt... Was Interessantes entdeckt: Viele Einrichtungen bestehen längere Zeit, bieten aber ein wechselndes Programm! Na sowas... In dem Fall kann man nicht nur Platz sparen, wenn man nur einen kommentierten Link speichert - man kommt auch einen Schritt schneller an die aktuellen Infos! Bei manchen Orten ist es aber auch vorerst gut, einfach den Flyer in die bereitgestellte "Behalten"-Kiste zu schmeißen (nur zwei Stapel erstmal darin: "Berlin" und "Umland"). Kaum hatte ich angefangen, schon gab es ein komisches Geräusch: Der Timer! Alles so liegengelassen, weil wenn man es nicht zu sehr ausdehnt, ist das eine nette Abendbeschäftigung. ☺️
Dann den Rucksack mit Gläschen vollgestopft. Kaum hatte ich angefangen, sie in den Container zu schmeißen, kam eine ältere Frau und belehrte mich, dass man die doch noch gebrauchen könne und ich solle sie nicht wegschmeißen! Ich reagierte zunächst ziemlich verärgert und sagte, dass ich bereits Sozialläden abgeklappert hätte mit solchen Gläsern... Es stellte sich aber raus, dass sie tatsächlich eine Frau kennt, die viel Marmelade und anderes einmacht und die neulich erst nach solchen Gläschen gefragt hat. Sie trifft sie beim Foodsharing, und ich soll doch auch gleich hinkommen... Normalerweise hätte ich an dem Tag arbeiten müssen, aber *zufällig* wurde ich gestern gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, den Dienst zu tauschen - also habe ich da zufällig frei. Also das passiert, wenn ich auf meine Handlungsimpulse sofort höre: Die Anzahl der Zufälle schießt rasant in die Höhe!
Übrigens, Handlungsimpulse: Könnte es sein, dass es sich bei Handlungsblockaden um so'ne Art fehlgeleitete Impulskontrolle handelt?
Und mir fällt auch was aus meiner Kindheit ein (aber eben nichts Traumatisches) woran mich dieses "Warten auf den Startschuss" erinnert: Wenn ich bei meiner Oma war und sie hat Mittagsschlaf gemacht, musste ich immer leise sein. Sie lag dann leise schnorchelnd im Sessel, ich spielte mit den Tieren (sie hatte eine zauberhafte Sammlung kleiner Tier-Nippesfiguren) und die Wanduhr tickte extrem langsam und laut. Auch später bei meiner Mutter habe ich oft im selben Zimmer gesessen, wenn sie Mittagsschlaf gemacht hat. Also - kann es vielleicht sein, dass ich geradezu dazu erzogen wurde, still sitzenzubleiben, um bloß niemanden durch Bewegung und Getöse zu stören? Viel ausgemacht hat mir das aber wirklich nicht. Im Gegenteil mochte ich es auch bei meinem Ex eigentlich sehr, neben ihm zu sitzen und zu lesen, wenn er geschlafen hat. Ich glaube, ich bewache gern den Schlaf anderer Leute. Das ist so schön friedlich.
Auf jeden Fall zeigt der heutige Tag klar, dass die Befürchtung, es könnte stressig werden, die Handlungsimpulse auszuleben, völlig berechtigt war. Ich habe es so grade geschafft, die Stühle bis vor die Haustür zu karren... Für die Treppe reichte die Zeit nicht mehr. Ich hab sie im Kelleraufgang abgestellt und hoffe, dass sie heute Abend einfach noch dastehen. Falls nicht: Pech gehabt! Dann kaltes Wasser in mein schweißnasses Gesicht geklatscht, Dienstkleidung über, eine Büchse Chili sin Carne in den Rucksack geschmissen, und los. Frühstück ist ausgefallen. Zu Mittag gab es ein Stück Apfelkuchen (viel Apfel, wenig Boden) und eine Stunde später als Nachschlag das Chili sin Carne.
Aber jetzt sitze ich hier und hab Pause und es ist sehr entspannt. Also heute jedenfalls ist mein Job die reinste Erholung vom stressigen Alltag. 😁
Noch eine Beobachtung: Gestern kam ich an einer im Prinzip interessanten Zeitschrift vorbei. Der Berg Papier, den ich mir am Wochenende ins Haus geschleppt hatte, hat mich nicht daran gehindert, damit zu liebäugeln... Was mich dazu brachte, sofort weiterzugehen, war der Gedanke an eine Zeitschrift, die mir Montag jemand versprochen hat (sie hat ein Abo und gibt sie nach dem Lesen weiter). Und heute habe ich das Thema Einkaufen abgehakt, weil mich diese Frau, die mich mit den Gläschen zum Foodsharing eingeladen hat, gefragt hat, ob ich nicht auch noch Obst und Gemüse brauche? Also kann es vielleicht sein, dass einen die Aussicht auf eine andere Beute eher von der Jagd abhält als die Beute, die man schon zu Hause hat? Das wäre aber etwas unpraktisch gewesen in der Steinzeit... Oder?


Ich bin jedenfalls von meinem Verhalten im Urlaub genervt genug, um es jetzt einfach mal mit so'ner Art "ausagiertem ADHS" zu probieren. Also mal einfach nix auf später vertagen, auch wenn das dazu führt, dass ich vielleicht 5 Dinge anfange und nichts zu Ende bringe. Bis jetzt sieht es aber gar nicht so schlecht aus. Es bringt mehr Bewegung ins Leben (aktuelle Priorität: Gesundheit!) und ich habe vor der Arbeit den Abwasch gemacht und in der Küche in den letzten zwei Tagen ein paar Dinge weggeschmissen, statt ihnen dabei zuzusehen, wie sie verrotten... Der Workout mit der Treppe und den Stühlen gestern Abend hat wirklich eine Weile gedauert und heute habe ich ein bisschen Muskelkater.
Anlass für den Prioritätenwechsel ist übrigens, dass ich diese Woche einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschreiben durfte! 😃😃😃
Nur: Wenn ich nicht ganz energisch was für meine Gesundheit tue, halte ich*diesen* Job jedenfalls gar nicht durch, bis ich 67 bin.
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