Jetzt reichts! Ordnung muss her!

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25.07.2015 08:14
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#16
Gast
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Danke numi!

Ja durch das Verhalten meines Mannes , wurde alles nur noch schlimmer.
Er hat mich immer wieder unter Druck gesetzt und ab diesem Zeitpunkt , habe ich wortwörtlich erstmal rückwärts gearbeitet!
Nach einem Streit wegen aufräumen , finden irgendwelcher Unterlagen ,Zettel etc...Danach wurde alles jedesmal sooo schlimm , das ich total kopflos gearbeitet habe und jedesmal je nach heftigkeit des Streites 2-3 Tage gebraucht habe bis ich wieder "normal" wurde.
Das war ein richtiger teufelskreis.
Wir müssen eigentlich schon seit 2-3 Jahren ein Kinderzimmer renovieren, z,zt, ist es wieder im Rohbau und kann nicht benutzt werden , Mein Mann macht das alles in alleine d.h. ich soll/muss immer in der Nähe sein Werkzeug sauber machen, Dinge holen,suchen.
Und da ich dazu so lange keine Kraft habe, da sich mein Mann dann auch immer wieder aufregt, bin ich diejenige die bremst.
Ich sage immer wieder später, nächste Woche etc,,
Stand der Dinge ist, mein Mann meidet Kellerräume, wo auch das Werkzeug ist.
oder sagt." Können wir endlich weiter machen ,hast du endlich deinen Müll entfernt".

Das sind alles Kommentare die ich nicht mehr verkrafte.

Und in meiner Eigentlichen Wohnung sieht es auch wüst aus.

Aber mit sich was gönnen, in Bezug auf meinen Mann ,hast du recht! Darüber habe ich noch nie nachgedacht, ich habe mich immer nur als Opfer gesehen!


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25.07.2015 09:00
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#17
Gast
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nein, ihr seid beide Opfer, und für die Lösung darf es keine Rolle spielen, wer mehr Opfer ist, wer mehr leidet, wer angefangen hat, oder wer "gemeiner" war. Dass beide Seiten gleichermaßen darauf bestehen, ihr Recht bekommen zu wollen, ist ja der Grund, warum sich der Teufelskreis immer weiter dreht.
Hast du den Beitrag "Entkrampfen - entspannen - loslassen" gelesen, den ich dir verlinkt habe? Teufelskreis-Konflikte laufen auf geradezu unheimliche Weise schematisch ab, mit nur geringen Variationen dessen, was gesagt wird. In dem Beitrag steht drin, wie man diese Teufelskreise unterbricht, wenn es anders nicht geht.

Es ist jetzt zum Beispiel dringend empfehlenswert, mit deinem Mann nicht über deine Fortschritte zu sprechen, in der (mehr oder weniger heimlichen) Hoffnung, dafür gelobt zu werden. Man braucht kein Lob mehr von anderen, wenn man sich selbst loben (bzw anders belohnen) kann. In einer angespannten Situation kann aber die "Bitte" um ein Lob zu einem verletzenden Angriff führen - also einer Form von Bestrafung - die in dem Moment dazu führt, dass man seine Bemühungen wieder einstellt.


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25.07.2015 11:33
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#18
Gast
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Danke liebe numi!


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25.07.2015 11:42
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#19
Gast
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Da war ich jetzt so viele Jahre auf der Suche nach antworten und Lösungen, dabei habe ich durch mein Verhalten zusätzlich alles noch schwieriger gemacht.
Aber jetzt gilt es nach vorne zu schauen und zu lernen!

Mein Mann hat mich schon wieder angemeckert: Tisch nicht abgeräumt , Tür offengelassen, Nichts gekocht , die Wäsche liegt auch noch rum,....
Ich habe mich dann beobachtet wie ich reagiere!

In diesem moment bin ich trotzig und wütend und verletzt!
Ich habe dann auf gar nichts mehr lust. Fange z.b. mit dem Kochen an und lasse den Müll liegen und denke jetzt erst recht, aus trotz lass ich es liegen und leider habe ich dabei und gutes Gefühl bemerkt, meine Wut Befreit!

Jetzt weiß ich, dass das alles sehr verkehrt ist und ich mich umprogrammieren muss!

Oh , je , das wird ganz schön schwierig!
Auch wollte ich immer gelobt werden, wenn ich was erreicht hatte, doch die antwort war immer wieder: schön und gut , aber das liegt noch rum und warum hast du dies und das noch nicht fertig!


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25.07.2015 12:14 (zuletzt bearbeitet: 25.07.2015 12:16)
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#20
Gast
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Er versucht dich zu motivieren, diese Arbeiten zu erledigen - indem er negative Verstärker benutzt. Du aber hast gelernt, negativen Verstärkern mit Ausweichen (Flucht) zu begegnen. Je stärker du mit negativen Verstärkern "angegriffen" wirst, desto höher schnellt demnach dein Bedürfnis, diesem Angriff auszuweichen. Sein Vorgehen bewirkt also das exakte Gegenteil des Gewünschten. Da der andere aber nur negative Verstärker kennt, fällt ihm trotzdem nichts Besseres ein, als diese bis zum Erbrechen zu wiederholen. Er glaubt, dass er verschiedene Strategien benutzt. Es sind aber nur verschiedene Taktiken - also Variationen der immer gleichen Strategie "motivieren durch ausschließlich negative Verstärker". Da du auf die immer gleiche Weise reagierst (mit Verweigerung), glaubt er - da er keine andere Möglichkeit kennt - dass er sein Vorgehen intensivieren muss. Er wird lauter, fordert noch nachdrücklicher etc, was dich dazu bringt, noch extremer in diese Verweigerungshaltung zu gehen. Das Musterbeispiel eines Teufelskreises.

Irgendwann kommt meistens der Punkt, wo der "Motivierende" aufgibt. Er hört auf, dich motivieren zu wollen. Ist eh zwecklos, denn du änderst dich ja doch nicht. Tatsächlich ist er es genauso wie du, der sich nicht ändert, wenn er die immer gleiche, wirkungslose Strategie wiederholt, auf die du immer auf die gleiche Weise reagierst.
Seine Resignation hat aber gleichfalls eine fatale Auswirkung auf dich: Dein Kopf lernt: "Wenn ich lange genug ignoriere, was er sagt, lässt er mich in Ruhe" Ruhe bedeutet Erleichterung. Erleichterung ist ein angenehmes Gefühl. Also eine Belohnung. Kurz: "Wenn ich ihn lange genug ignoriere, werde ich belohnt". Dadurch verfestigt sich dein Verhalten, erstarrt zu bleiben, bis er aufgibt, denn das führt zum Erfolg.

Entweder wird er zum Schlüssel für eure gemeinsame Zufriedenheit, indem er lernt, dich positiv zu motivieren, oder aber du lernst, alles was er sagt (oder nicht sagt), anders zu bewerten, und deine Entscheidungen nicht mehr davon abhängig zu machen - also weder von seinem Lob, noch von seiner Kritik.

Der zweite Weg befördert dich in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit - er bleibt dabei allerdings auf der Strecke, weil er nicht weiß, und nicht versteht, was gerade geschieht. Aber das könnte man ja auch später nachholen, wenn du den Nerv dafür hast. Wenn du es geschafft hast, und zum Vorbild geworden bist, könntest du mit ihm ein Gespräch darüber führen, wie man sich alternativ selbst motivieren kann. Dann könnte er es auch lernen, und würde langfristig im Leben ebenfalls zufriedener werden.

Oder aber, du führst jetzt mit ihm ein "Aufklärungsgespräch", und zeigst ihm die unbedingte Notwendigkeit positiver Verstärker auf, damit er sie für dich (und sich selbst) einsetzen kann.

Welchen Weg du gehst, ist allein deine Entscheidung, und stark davon abhängig, wie euer sonstiges Verhältnis zueinander ist.


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