Dank euch habe ich mich oft nicht so allein gefühlt / Begrüßung

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03.07.2017 09:53 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2017 10:00)
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#6
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Hallo @Ichaufloesung ,

danke für Deine Antwort.

Zitat;
Ich hab es mir also schwerer gemacht in diesen Zustand zu kommen. Fernseher abgeschafft, Spielekonsole abgeschafft, DVD Player abgeschafft, Computer abgeschafft (hab noch ein kleines Netbook und mein Handy)

Naja, von den Dingen ist das Notebook mein größtes Problem. Wenn ich es an einem freien Tag morgens einschalte, passiert es oft, dass ich es erst am späten Nachmittag oder abends ausschalte und nix von dem gemacht habe, was ich wollte / musste.
Aber das Notebook abschaffen möchte ich eigentlich (noch) nicht. Da ich allein lebe ist es auch ein wichtiger Draht nach draußen und ein Mittel gegen Langeweile.
Ich möchte es kontrollierter nutzen können, mal kurz an und dann wieder aus, aber das klappt nicht.
Ich habe begonnen zu üben, mehr raus zu gehen in die Natur, in Parks und alles auf mich wirken zu lassen, zu lauschen, zu riechen , zu sehen.......
Oder zu Konzerten u.ä.

Hinsichtlich des sauber machens : Ich arbeite in einem Pflegeheim und da muss ich gelegentlich etwas reinigen und das macht mir keine Probleme, aber z.B. die ganze Station reinigen wäre nix für mich.
Ich müsste mir eine Routine angewöhnen, dass ich es reihrum regelmäßig mache. Beim Bett machen klappt das schont, das mache ich fast jeden Morgen.

Zitat:
Jetzt halte ich schon seit nem halben Jahr regelmäßig putzen durch und es geht schneller, effizienter und strengt mich weniger an. Mach mir schöne Musik dazu an. Eigentlich reichen 20 - 30 Minuten pro Woche bei meiner Wohnung halbwegs aus. (Saugen, Klo, Waschbecken, Spiegel, Glastisch) Küche mach ich so nebenbei beim Essen kochen oder abwaschen.

Toll, Gratulation. Abwaschen brauche ich nicht, das macht mein Geschirrspüler, aber bei allem Anderen gebe ich Dir Recht. Das will und werde ich mir auch angewöhnen ob mit Musik oder wie auch immer...schaun mer mal.

Herzliche Grüße von Fraggle

Sing' und schwing das Bein, lass die Sorgen Sorgen sein, in das Lied stimm' ein, froh nach Fraggle-Art :-)

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04.07.2017 07:49
avatar  M-B
#7
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M-B

Guten Morgen Fraggle ;-),

das mit deinem Notebook ist doch auch nicht schlimm.

Klar, du wünschst dir einen anderen Umgang damit und lenkst dich ab, aber das wird nicht automatisch immer so bleiben.

Ich klemm inzwischen dafür ständig an meinem Smartphone, Foren lesen, Onlinezeugs lesen und ganz wichtig, genau wie bei dir, in der Gegend herumkommunizieren.
Wir sind nunmal soziale Wesen und brauchen Kontakt. Einigen von uns fällt es leichter sich davon ein großes Stück fernmündlich abzuholen ;-), zähle ich mich eindeutig dazu.

Außerdem halte ich nicht viel davon sich Dinge auf krampf zu verbieten.
Das mag eine billige Phrase sein. Aber irgendwer hat mal gesagt Verbote machen die Dinge erst interessant indem sie sie emotional aufladen.
Da gibts so ein schönes Experiment mit Spielzeug und Kindern aus der Verhaltensforschung.
Von dem Spielzeug was verboten wurde konnten die Kinder am wenigsten die Finger lassen, bzw war es ein Kampf.

Mein Spielzeug hab ich in der Zeit abgeschafft als ich es schlicht nicht mehr gebraucht und benutzt habe.
Das hat dann lediglich geholfen nicht soooo weit aus der Bahn zu fliegen wenn ich- aus irgenwelchen Gründen - auf einen älteren Entwicklungszustand zurückgefallen bin und dann nicht so konnte wie ich "wollte".

Viele Sympthome, "Süchte" oder seltsame Verhaltensmuster verschwinden auch wenn sie Ihre Funktion verlieren und nicht mehr gebraucht werden.
Die meisten konventionellen Therapeuten, denen ich in meinem Leben begenet bin, haben zum Beispiel "Suchterkrankungen" (das trifft jetzt natürlich nicht auf dich zu) bekriegt und wollten garnichts mehr anderes machen bis diese nicht unter Kontrolle sind. Ich war der Meinung wenn sich die Dinge ingesam verbessern verschwinden solcherlei Probleme oftmals nebenbei. (das ist natürlich wieder von vielen Faktoren abhängig und lässt sich unmöglich pauschalisieren)

Denke es ist allgemein eine sinnvolle Maßnahme sich möglichst gut um sich selber zu kümmern. Erfüllung der Grundbedürfnisse zum Beispiel, Umgang mit Stress lernen, Emotionsregulation allgemein.
Je besser das alles harmoniert, desto besser funktioniert auch der Rest.

Das Rausgehen ist zum Beispiel eine super Sache. Da ich zu Hause ständig unter Stress und Anspannung war bin ich die 3 Jahre, bevor ich meine Wohnung wieder hingekriegt habe, auch jede freie Minute irgendwo anders gewesen, weil ich dort einfach entspannt war, um Energie zu tanken, positive Gefühle zu erleben. Ist meiner Meinung nach ein guter Ansatz.

Du könntest dir das Verhalten was du routinieren willst auch in sehr kleine Zwischenschritte zerlegen und erstmal mit was ganz einfachem Anfangen und das dann jede Woche machen.
Ich hab in der Anfangszeit konsequent immer Samstag meinen "Putzplan durchgezogen".
Vielleicht willst du erstmal nur das Klo grob putzen (bisschen Reiniger drauf und grob drüberwischen, ohne viel Aufwand, nur so als Beispiel)
Auf jeden Fall irgend ein ganz kleiner Schritt, was ganz einfaches, da dann erstmal Routine reinkriegen. (und wenns mal nicht klappt ist es auch nicht schlimm)
Und später kann man das als Basis nehmen und anderes Verhalten ranzubasteln.

Es ist oft auch schwierig sich nicht von der großen Gesamtsituation demotivieren zu lassen und den Fokus auf einen kleinen Schritt zu lenken.
Da gibts auch so eine psychologische Theorie die hier in Lageorientieres und Handlungsorientiertes Denken unterscheidet.
Wenn wir uns in unsere Situation hineinsteigern wäre es Lageorientiert (mir gehts nicht gut, das schaff ich nicht) wenn wir es schaffen uns auf den kleinen Schritt, der vor uns liegt zu orientieren (ich putz jetzt einfach das scheiss Scheisshaus ;-) ) Handlungsorientiert.

Hat mir auch ein bisschen geholfen mein Denken und meine Aufmerksamkeit zu kontrollieren.

Schönen Tag dann


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