Nicht nachlassen - Nicht nachlassen - nicht nachlassen....

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20.02.2014 18:03
#26
Al

O weh - wenn ich das Wort Schrottstaubsauger lese, wird mir ganz übel.
Ich empfinde es als furchtbar schlimm, wenn man Hausarbeit machen muss - als absolute Folter aber, wenn das Handwekszeug dazu nichts taugt.
Staubsaugen ist ja nichts, das Spaß macht - dann sollte doch das Gerät wenigstens was taugen. Muss man sich natürlich irgendwie leisten können, klar. Aber für Leute wie uns ist gescheites Arbeitsgerät, so denke ich, wichtiger als schöne Klamotten oder andere Dinge.


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20.02.2014 19:34 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2014 19:37)
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#27
Gast
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Also für mich ist es sicher nicht wichtiger als Kleidung, in der ich mich wohlfühle (schön ist ja immer subjektiv), oder andere Dinge. Aber gutes Handwerkszeug ist auf jeden Fall überall das A und O, und das gilt natürlich auch in den eigenen vier Wänden. Daher erstaunt es mich, dass die meisten Leute, die ich so kenne, eigentlich sehr schlechtes Handwerkszeug verwenden. Mir persönlich sind alte, gammelige Putzlappen ein Gräuel. Immer wieder beliebt, da wird mit diesem fleckiggrauen Lumpen, den ich nicht mal berühren möchte, erst ein Klecks Soße vom Boden mit aufgeklaubt, anschließend das Geschirr damit gespült, und wenn alles fertig ist, das Spülbecken und die Arbeitsplatte damit abgewischt. Und das monatelang, bis das Ding mit viel Glück mal in die Waschmaschine wandert. Viele Leute benutzen auch Putzmittel von Anno Tobak, am besten aus versifften, klebrigen Flaschen, die man schon nicht anfassen mag. Weder will man "neumodische" Putzmittel, noch solcherlei Lappen, denn das sei ja angeblich auch nicht besser als das, was man schon seit dreißig Jahren nimmt. Also ehrlich, tut mir Leid, falls ich jetzt einen von euch damit erwischen sollte, aber wenn ich bei jemandem ne Flasche ATA rumstehen sehe, kann ich mir dazu ne Menge denken...Und das sind oft Leute, die sich selbst für sehr sauber und ordentlich halten.

Wir wurden mal von einem Bekannten gebeten, ihnen mit etwas Rat und Tat zur Seite zu stehen, weil er daran verzweifelte, dass seine Freundin in Dreck und Chaos versank. Sie meinte recht schnell, dass sie nicht wisse, wo sie anfangen solle - ist ja an und für sich kein Problem, man ist ja gekommen, um ihr bei der Entscheidung zu helfen. Aber als ich dann in ihren Putzmittelschrank sah, war mir sofort klar, warum das bei ihr nix wurde. Darin lagen ein schon teilweise in Krümel zerfallenes vertrocknetes Schwammtuch, zwei auf die Hälfte zusammengepresste Zweiseiten-Schwämmchen mit völlig geglätteter rauer Seite, ein trauriges Pfützchen VISS, ne leere Flasche Sidolin und ne volle Flasche Geschirrspülmittel. Wie soll man damit irgendwas zustande bringen?


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20.02.2014 19:59
#28
Mi

Ach numi, was soll ich groß erzählen. Zusammen bilden wir entweder perfekte Hausfrau oder den perfekten Messie. Ich kann besser wegwerfen, aber nicht aufräumen. Er kann aufräumen, aber nicht wegwerfen. Dann sitzen wir noch in einem Haus, das noch nicht zu ende renoviert ist und wann immer ich sage, was ich als nächstes machen möchte, zeigt er auf das was ich noch nicht (richtig) gemacht habe, wo ich aber alleine nicht weiterkomme. Und meine zaghaften Versuche vorranzukommen fruchten nicht. Wir blockieren uns gegenseitig. Es ist ätzend. Und ich glaube auch nicht, das ich da etwas ändern kann, es sei denn ich ziehe aus. Was ich seit Jahren vorhabe, aber nie geschafft.
Zur Zeit hat er Rückenschmerzen und ist ungenießbar. Aber selbst wenn er gute Laune hat, ist das letzte "freiwillige" Kompliment, das ich von ihm gehört habe: "...immerhin habe ich von Baustelle gesprochen und nicht von Ruine." Das war November letzten Jahres.
...ich könnt echt heulen und weiß das das nichts ändert. Und ab und zu explodiere ich dann, was auch nicht gut ist.

Ich weiß aber auch, das es ihm nicht gut geht. Meines Erachtens rutscht er langsam wieder in eine Depression hinein - an der natürlich immer jemand anders schuld ist. Seine Arbeit belastet ihn und die Art, wie mit ihm umgegangen wird auch. Aber Änderung schafft er nicht und ich habe keine Einfluss auf ihn.

Am Besten ich blende ihn komplett aus, weil ich weiß das ich ihn nicht ändern kann (sondern nur mich) und das Haushaltsproblem unabhängig von ihm besteht und ich das - für mich - gelöst haben will. Wenn er davon auch profitiert, soll es mir recht sein, vielleicht entspannt es sogar unsere Situation. Und wegen diesen Gedanken habe ich ihn in meiner Vorstellung auch nicht erwähnt. Schlimm genug, dass ich mich in Gegenwart anderer Menschen bissiger Kommentare nicht verkneifen kann - auch nicht die feine englische Art :(

Wenn ich aber an ihn denke, wie z.b. heute mit dem Staubsauger, was er für eine Theater machen würde, wenn ich mir einfach einen bestelle, oder wie schwierig es wäre ihn in den Entscheidungprozeß mit einzubeziehen bin ich total gefrustet und werde durch die angestaute Wut echt ungenießbar. Heute beim Saugen (der K**k- Staubsauger hat sich nach einem viertel Teppich selbst abgestellt, wahrscheinlich wegen Überhitzung) war ständig diese miese Stimmung in meinem Kopf, gegen die ich nichts gegen zusetzten hatte. Dann habe ich die Bilder aufhängen wollen, zwei Rahmen sind mir aufgegangen, fast wäre das Glas kaputt gegangen und ich habe mir tatsächlich drei (3!!!) mal auf den Daumen gehauen. Und ich konnte nicht mal alle Bilder unterbringen und ich musste auch noch Sachen einfach irgendwo hinräumen, ohne es an einen bessere Platz legen zu können.

Ich bin auf jeden Fall schon den dritten Tag so gefrustet, das ich mich beim Essen nicht zurückhalten konnte und leider ein regellrechten Fressflash hatte. Unnötig und belastet mich weiter. Leider hebt es aber kurzfristig absolut meine Stimmung und deshalb habe ich da keine Selbstdisziplin. Innendrin fühle ich mich immer wie eine 40/42, tragen tu ich (im Augenblick noch) 46 und wenn ich mich auf meinen neuen Bewerbungsphotos sehe, sehe ich aus wie eine 48/50. Da muss sich was ändern, ich weiß :(

Ach, menno, ich würd mich einfach gerne mal wieder verlieben. Muss noch nicht mal ein echter Mensch sein. :((((

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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20.02.2014 20:31
#29
Mi

Huch!

Eure letzten beiden Beiträge, zum Thema Putzmittel habe ich eben erst entdeckt. weiß nicht warum...

An sich stimme ich euch zu. Deswegen habe ich, als mir mein alter Vileda Klappwischer und der Eimer kaputt gegangen war, einen neuen mit diesem Rotationselement gegönnt - einfach weil ich ihn witzig fand - ausserdem hasse ich die nassen Pfoten im Dreckwasser - und diese elende Bückerrei, die einem so schön in den Rücken geht.

Aber bei dem Staubsauger wären ja mal über €200 fällig, weil ich nie nie wieder so einen Schrott habe will. Und laut ist er auch noch...Naja, das meist ist bei uns Dielenboden oder Laminat. Da hat mir eine Freundin mal gesagt, das Wischen Feinstaubtechnisch besser wäre, weil es nicht soviel davon aufwirbelt. Soll mir recht sein.

Mit den Lappen bin ich auch pingelig. Eben weil ich weiß, dass die meisten Keime über Amaturen, Handtücher, Lappen und Schwämme geht. Also habe ich ein Geschirrtuch (wird nach einer halben bis ganzen Woche zum Tiernapftuch), ein Handtuch in der Küche, Spüllappen (wechsel ich so alle zwei Tage) und Spülschwamm, so alle ein bis zwei Wochen. Und die koche ich dann richtig, oder mit Hygienespüler (wisst ihr eigentlich, das die neuen Waschmaschinen die benötigten 60° zur Desinfektion nicht erreichen? Deswegen müffelt die Wäsche manchmal, wenn sie nicht schnell genug trocknet)
Aber wie oft ich meine Boden mache, ist mir relativ egal. Da lauf ich mit Hausschuhe drüber. Außerdem hab ich eine Veranlagung zur Allergie und da darf man ja nicht zuuuu reinlich sein.

Allerdings glaube ich nicht, das die neueren Putzmittel, die besseren sind. Ich bin ein großer Fan von Hausmitteln und Essigessenz. Ausserdem hab ich mal auf BBC die Geschichte der Küche gesehen und die Reporterin, die auch Hauswirtschafterin war, meinte, sie war besonders beeindruckt, wie effektiv die altergebrachten Putzmittel funktioniert haben. (Kupertöpfe wurden z.B. mit einer halben Zitrone und großen Salz gereinigt. Die Zitrone wurde ins Salz gedrückt und dann damit geputzt. Das habe ich bei meiner Edelstahlabzugshaube ausprobiert - waaaaahnsinn! Dummerweise, fing der Edelstahl dann an zu rosten :-/ ...Mist)
Ich glaube, dass man auch mit althergebrachten Mitteln putzen kann. Hauptsache man verbreitet nicht die Bakterien mit den alten Lappen und man putzt regelmäßig die Sachen, die häufig mit Feuchtigkeit und Hände in Kontakt kommt.

Mein Lieblingsputztrick ist übrigens eine halbe Zitrone oder Zitronenrest in der Microwelle heißmachen. Danach kriegt man ALLES mit einem feuchte Tuch ganz einfach weg - selbst vergessene Butterexplosionen.

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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20.02.2014 20:45 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2014 20:49)
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#30
Gast
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Das seltsame ist, dass du die Situation gedanklich völlig richtig angehst: Wenn du die Wahl nicht hast, ihn zu verlassen, ist totales Ausblenden am besten - weil am energiesparendsten. Ich glaube aber, es gelingt dir nicht (momentan nicht?). Statt den Streit mit ihm auszutragen, trägst du ihn innerlich mit dir selbst aus, indem du dir vorstellst, wie er ablaufen würde.

Was mir spontan in den Sinn kommt:

"wann immer ich sage, was ich als nächstes machen möchte, zeigt er auf das was ich noch nicht (richtig) gemacht habe"
Dann sags ihm nicht.

"Zur Zeit hat er Rückenschmerzen und ist ungenießbar."
Ein ungewöhnlicher Vorschlag, der maßgeblich von deinen inneren Gefühlen ihm gegenüber abhängt. Wenn du ihn noch liebst, aber einen Hals auf ihn hast, lass ihm doch einfach mal ein Bad ein, oder biete eine Massage an. Ohne Gegenleistung. Wenn du ihn nicht mehr liebst, vergiss den Vorschlag.

"ich habe keine Einfluss auf ihn."
Doch. Jede Änderung des Umfelds erfordert eine Anpassung daran. Änderst du dich, muss er sich zwangsläufig daran anpassen. Aber du hast Recht, dich auf dich zu konzentrieren, und nicht auf ihn.

"Schlimm genug, dass ich mich in Gegenwart anderer Menschen bissiger Kommentare nicht verkneifen kann - auch nicht die feine englische Art :("
Das stimmt. Vor allem aber denke ich, dass du dich innerlich noch stark mit ihm verbunden fühlst. Es gibt ein Sprichwort, das heißt "Hass kettet genauso fest aneinander wie Liebe". Starke negative Gefühle können eigentlich auch immer nur hervorgerufen werden, wenn starke positive Gefühle durch Verletzung, Enttäuschung ins Gegenteil verkehrt werden. Du musst also im Grunde entscheiden, ob du dich gefühlsmäßig von ihm distanzieren willst (dann würde es dir leicht fallen, solche Sticheleien zu lassen, weils dir einfach am Arsch vorbeigeht), oder ob du deine Gefühle für ihn aufrecht halten willst. Ist letzteres der Fall, dann wäre es aber für dein Seelenheil besser, wieder zu den positiven Gefühlen zurück zu finden. So oder so schießt du dir mit solchen Aktionen doppelt selbst ins Knie. Er lässt es dich auf irgendeine Weise negativ spüren, wenn du ihn in der Öffentlichkeit verletzt hast, und du fühlst dich zugleich selbst schlecht, weil du es "mal wieder" nicht lassen konntest. Hier sehe ich ganz nüchtern "Energie-Einspar-Potenzial"


Was den Konflikt mit dem Staubsauger betrifft, das ist sicher ein Wespennest, aber ich glaube, es wäre dir sehr damit geholfen
entweder eigenes Geld verdienen zu gehen (haha, leichter gesagt als getan, ich weiß)
oder mit ihm eine klare Regelung über Geld zu treffen, das du für dich und ihr gemeinsam zur Verfügung habt.
Für mich klingt es so, als empfinde er sich als allein berechtigt, über eure Finanzen zu herrschen. Du bist das Weibchen, das keine Rechte besitzt und für alle größeren (oder gar für sämtliche?) Anschaffungen - also sagen wir ab 50 Euro aufwärts - erst mal seine Zustimmung einholen muss.
Das kanns so nicht sein. Es ist auch juristisch nicht korrekt. Als Eheleute habt ihr im Normalfall Gütergemeinschaft vereinbart. Wenn ihr beispielsweise ein Familienmodell beschlossen habt - weil ihr beide das so wolltet, oder weil es anders nicht ging - dass er das Geld verdient, und du zuhause bist, so hat er sich in dem Moment damit einverstanden erklärt, sein Geld mit dir zu teilen - und zwar fifty-fifty. Und du hast dich im gleichen Zug einverstanden erklärt, die Sicherheit finanzieller Unabhängigkeit aufzugeben, auf den Verdienst von eigenem Geld zu verzichten, und dich vertrauensvoll darauf einzulassen, dass er dich ernährt. Das ist eine Vereinbarung auf Gegenseitigkeit. Sein Geld ist damit auch dein Geld, zumindest zur Hälfte. Du hast genauso ein Recht, darüber zu entscheiden, was damit angeschafft wird. Bei einer Scheidung fielen dir 50% eures persönlichen Besitztums zu. Das halbe Auto, das halbe Haus, die Hälfte der Ersparnisse und so weiter. Ich weiß, das ist in der Praxis nicht so einfach, aber manchmal fehlt es schon am Bewusstsein bzw der Erinnerung daran, dass man sich vor allem nicht selbst so sehen darf, dass man ja kein Geld verdient, und der andere deshalb das Recht (oder mehr Recht) darüber verdient, wofür das Geld ausgegeben wird, und wofür nicht. Daran möchte ich dich mit meinem Text zumindest erinnern.
Vielleicht könnt ihr aber für den Anfang eine Art Haushalts- und - ganz wichtig - ein persönliches Taschengeld für dich vereinbaren. Und wenn es nur 20 Euro sind, aber die darfst du nur für dich ausgeben, für dein Vergnügen, und nicht für neues Putzmittel oder Aufschnitt oder einen zu ersetzenden Staubsauger. Gerecht wäre, wenn er die gleiche Summe für sich allein hätte.

Deine Selbstanalyse bezüglich des Essens ist eigentlich nur um den Punkt zu ergänzen, dass mir auffällt, dass du für ihn nach meinem oberflächlichen Eindruck noch zu viel Verständnis aufbringst, und ihn (auch vor dir selbst) für sein Verhalten in Schutz nimmst bzw es verteidigst.
"wir blockieren uns gegenseitig" - momentan sieht es mir eher nach einer sehr einseitigen Blockade aus
"Ich weiß aber auch, das es ihm nicht gut geht. Meines Erachtens rutscht er langsam wieder in eine Depression hinein - an der natürlich immer jemand anders schuld ist. Seine Arbeit belastet ihn und die Art, wie mit ihm umgegangen wird auch" - Du siehst hier schon, dass er lieber seinem Umfeld die Schuld gibt, statt die Schuld bei sich zu suchen, wo er mal endlich an der richtigen Adresse wäre. Das sagst du auch mit einem gewissen Sarkasmus. Aber schon im nächsten Atemzug kommt wieder Mitleid und Verständnis durch. Wenn du doch weißt, dass er die Schuld nie bei sich selbst sucht - und er zu einer sehr gehörigen Portion dir Schuld gibt, und dir Vorwürfe macht, dann musst du dich doch nicht noch damit selbst fertig machen, dass du ihm (und sei es auch nur teilweise) zustimmst.

Die Wut, die du hast, ist eigentlich hochkonzentrierte Energie. Aber wenn du sie nur in dich hineinfrisst (!), verzweifelst, innere Diskussionen mit ihm führst, lenkst du sie in die falsche Richtung, nämlich letztlich gegen dich selbst. Und bei so hochkonzentrierter Energie, die du dir da selbst auflädst, kannst du ziemlichen Schaden an dir anrichten. Mein Rat wäre: Versuche, diese Energie in "grimmige Entschlossenheit" umzuwandeln. Weder seine Anerkennung, noch seine Ablehnung noch zur Kenntnis zu nehmen, und wirklich nur noch für dich, für dich alleine, das umzusetzen, was du dir vornimmst. Mithilfe dieser ungeheuren Energie hast du nämlich eigentlich die Kraft dazu, aber nicht solange du sie mehr gegen ihn - und damit dich - als für dich einsetzt. Einfach mal keine Rücksicht, kein Verständnis, kein Mitleid, keine Bitten, KEINE Erwartungshaltung. Echtes Ausblenden, nicht bloß Ignorieren-bis-es-nicht-mehr-anders-geht.









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