nun ja, deine Mutter sammelt Gegenstände. „Müll“ ist es sicher nicht, aber gewiss auch nicht so nützlich, wie es sich für sie anfühlt. Sie hat übrigens recht: Sie darf das, und es geht niemanden etwas an! Wem es nicht gefällt, der muss ja nicht hingehen. Genau so.
Die Struktur eurer Beziehung scheint nach deinen Schilderungen so zu sein, dass einer den anderen zu etwas zwingen möchte: „Sei so wie ich dich haben will!“
Kannst du dir vorstellen, emotional aus dieser ungesunden Bindung auszusteigen? Dich emotional zu befreien?
„Mir gefällt das nicht. Ich selbst möchte nicht so leben, und mir reicht es, wenn ich mir das einmal im Monat ansehen muss! Aber meine Mutter ist erwachsen, die darf das, und mein Vater hat seinen Weg gefunden damit umzugehen!“
„Früher“, noch von den Erfahrungen im großen Krieg geprägt, gab es viele Häuser und Wohnungen, die einfach nur voll waren. Und auch die nächste Generation hat so einige Sammler. Wobei es manche schaffen, zwischen Alltagsräumen (Küche, Bad, Wohnzimmer) und ihren Sammelstätten zu unterscheiden. Besitz kann auch ein Gefühl von Üppigkeit, Fülle, Freude vermitteln. So lange es nicht die Gesundheit gefährdet ... was soll’s?
Es fühlt sich für mich so an; als wärst du sehr verletzt weil das Lebenskonzept deiner Mutter von deinem abweicht. Du hast nichts dazu gesagt, ob du den Vater öfter mal zu dir einladen könntest?
Du hast von deinem kleinen Kind geschrieben. Gibt es dazu einen anwesenden Vater? Eine Schwiegerfamilie? Wie sieht der Papa das?
Ich schicke das jetzt mal ab. Zu deinem Bruder sage ich nachher noch etwas!
und dein Bruder ... das mit dem Beruf dachte ich mir fast schon. Sonst hätte ich nicht „Fachmann“ geschrieben.
Auch der hat sich nicht von der Familie abgelöst. Statt Gegenständen sammelt er „Negativ-Besitz“, also Schulden. Und kaum wäre er erfolgreich, schon bringt er sich selbst an den Abgrund. So als würde er deine Mutter damit strafen wollen. „Schau her, weil du nicht so zu mir warst wie es gut wäre, und weil du so lebst wie es mir nicht gefällt muss ich scheitern!“
Leider bestraft dein Bruder damit sich selbst am meisten. Mit einer gesunden emotionalen Distanz könnte er ganz anders zu Erfolg und Lebensfreude stehen und SEIN Leben haben, auch mit einer Privatinsolvenz. 1.300 Euro darf man da behalten. Oder bekommt er gerade Geld aus öffentlicher Hand, das ist weniger?
Liebe Jennifer, danke herzlich für Deine Gedanken. Die stimmen mich versöhnlicher.
Ich bin nicht Forumsgeübt...schreibe grad so die Antworten.
Ich bin verheiratet und mein Mann findet es auch arg vermüllt - bsp: er würde gerne für meine Eltern kochen als Dankeschön fürs Kind-hüten. Geht aber fast gar nicht, da natürlich auch die Küche - ich sage jetzt nicht vermüllt - aber einfach total überstellt ist. Sogar auf die Herdplatten stellt sie Kartons, Gläser, Büchsen, was auch immer. Man kann sich kaum bewegen in der Küche. Dreht man sich, steht man in Katzenfutter-Tellerchen.
Aber grundsätzlich mag er meine Eltern und ist bemüht um ein gutes Verhältnis.
Es gibt keine aktive Schwiegerfamilie, meine Schwiegermama ist verstorben und Schwiegerpapa bereits 93 und im Altersheim. Zum Bruder: In der CH sinds offenbar 800€...
ich freue mich über unser Gespräch! Und ich bin total davon überzeugt, du wirst deine innere Balance finden.
Also wenn ihr da mal kochen wollt - am besten zu Hause alles vorbereiten. Dort einfach stur den Kram für die Zeit der Benutzung vom Herd in einen mitgebrachten Karton stecken, und dann das Essen warm machen. Nachher kann alles wieder rauf. Es ist ja egal - es ist zum Glück nicht dein Herd!
Allerdings habe ich nach wie vor das Gefühl, dass du ruhig auch mal ein wenig auf Abstand vom Elternhaus gehen darfst. Dass die Eltern zu euch zum Essen kommen ist gar keine Option? Oder dass der Opa doch mal bei euch einhütet?
Beim Bruder ist das mit 800 Euro nicht wirklich üppig. Oh weh. Hat er derzeit einen Job oder ist er krank geschrieben?
