Was ist "normal"?

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06.08.2020 18:06
avatar  Sybille
#16
Sy

Tja, @Wolfram in Anbetracht der Tatsache, dass ja ICH diese Haushaltshilfe bin, sollte ich wohl besser wissen, was "sie" tun soll, nicht wahr. :-)
Ich dachte ich probiere das mit dem ich-bin-die-Haushaltshilfe einfach Mal aus. Also, mir genau vorzunehmen von wann bis wann ich welche Aufgaben erledigen "muss". Und da es ein "Job" ist, wird nicht getrödelt und nicht überlegt. Stur den Plan abarbeiten und nach 2Stunden ist Schicht, ich lasse alles so wie es dann ist und ziehe DANN Bilanz.
Und zur Belohnung muss ich nicht kochen, ich geh von dem Geld, was ich beim Putzen "verdient" habe zum Italiener.

Du brauchst auch so jemanden? Du, ich glaube in Deiner Wohnung wohnt ein echt starker Typ. Der kann zupacken und gut was wegschaffen. Gib "ihm" nen Auftrag und schau mal wie "er" in zwei Stunden vorwärts kommt, wenn "er" nur Aufträge ausführt.
Und vergiss nicht, Dich erkenntlich zu zeigen... ;-)


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06.08.2020 18:53
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#17
Gast
( gelöscht )

@Sybille

das ist doch schon ein Erfolg, du hast offensichtlich eine Abendroutine entwickelt, mit der du morgens stressreduziert und pünktlich aus dem Haus kommst.

Ein paar solcher Routinen mehr und das Leben flutscht nur so von selbst (zumindest ein paar Aspekte des Alltags). Routinen finde ich super, da man nicht mehr über sein Handeln nachdenken muss, daher fressen sie weniger Energie, gehen schneller und fressen weniger Zeit und sind auch im Halbschlaf (morgens oder abends) machbar

@Wolfram @Sybille

Wolfram, du bist schon so lange am Ball und hast schon viel in deinem Leben erreicht, wahrscheinlich kannst du viel mehr, als du dir manchmal zutraust. Mir geht es oft so, dass ich meine Erfolge nicht auf der positiven Seite verbuchen kann und mein Fokus immer auf mein Versagen gerichtet ist. Das Selbstloben und auch mal stolz auf sich sein und Zutrauen in sich selber zu haben ist schwer, aber man kann es lernen
Belohnungen sind das Wichtigste bzw sich selbst einfach mal zu loben und sich selbst zu sagen, dass man stolz auf sich selbst ist, etwas geschafft zu haben.
Um auf das Bild des "Jobs", der "Haushaltshilfe" zu bleiben: Im wirklichen Beruf bekommt man Gehalt (schön dass du, Sybille 15 Euro pro Stunde zahlst und dir selbst nicht nur den Mindeslohn wert bist), bei manchen Berufen oder Firmen sogar Prämien oder Gewinnbeteiligung als Honorar für gute und erfolgreiche Arbeit. Am Ende einer Beschäftigung bekommt man eine Weiterempfehlung in Form eines Arbeitszeugnisses, warum sollte man sich nicht sich selbst gegenüber diese Wertschätzung aufbringen?

Tatsächlich spart man wirklich viel viel Geld, wenn man seine Dinge selbst erledigt, seine Wohnung selber putzt, Steuererklärung selber macht, Reparaturen selber vornimmt usw. Solange man sich nicht mit Einkaufstouren belohnt oder anderen Verhaltensweisen, die unsere Ziele hier boykottieren (zB Schokolade beim Abnehmen), sondern mit Erlebnissen, Freizeitgenuss, Zeit mit nahestehenden Personen, motiviert das doppelt für Pflichten des nächsten Tages.

@Sybille

zwei Frösche sind blöd, keine Frage. Wenn du aber 2 Jobs hättest, hättest du da wahrscheinlich auch 2 Frösche, eigentlich sogar 3, denn der Haushalt käme ja auch da noch dazu.
Wegen der zeitlichen Nähe der beiden Frühstücksfrösche, könntest du den auch als einen ganz dicken Frosch sehen, die erste Hälfte wird noch zu Hause gegessen, die zweite auf Arbeit. Analog zum Kaffee (oder Tee oder was du morgens trinkst), der erste zu Hause, um überhaupt in die Gänge zu kommen, der zweite bei der Arbeit, um gestärkt den Aufgaben die Stirn bieten zu können.


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06.08.2020 20:11
avatar  Sybille
#18
Sy

Eine ehemalige Kollegin von mir hat mit dem Rauchen aufgehört und jeden Tag ohne Kippe 5€ ins Sparschwein geworfen. Von dem Geld hat sie sich im Urlaub was gegönnt.
Wenn ich so über die Sache nachdenke, ist putzen "eigentlich" nix anderes als nicht-Rauchen. Man muss dranbleiben, durchhalten, nicht nachlassen... Vielleicht sollte ich ein Putzschwein aufstellen...

Offtopic: Ich muss dazu sagen, dass ich nicht aus Geldmangel keine "richtige" Putzhilfe einstelle, das wär's mir wert. Sondern weil mein Mann strikt dagegen ist. Er meint, das würde den Stress ("Wir müssen aufräumen, morgen kommt die Putzfrau" ) nur vergrößern. Er sagt lieber macht ER den Haushalt allein, was ich aus den genannten Gründen (1. Er arbeitet deutlich mehr als ich, 2. Er putzt mir nicht gründlich genug und ich kann wohl kaum Forderungen stellen!) nicht möchte - so schließt sich der Kreis. Ich bin in einem Elternhaus mit (wechselnden) Putzhilfen aufgewachsen und kann daher sagen, dass das bei uns damals wirklich so war. Ich als Kind habe immer gedacht wie schön es doch wäre, wenn alles dreckig bliebe und die Putzfrau nicht käme... immer diese "Frau-Müller-Lüdenscheid-kommt-morgen"-Hektik...

*OfftopicEnde*


Egal. Morgen ist "Probearbeiten". Morgen Punkt 9.00 Uhr geht es los. 2Stunden. Plan was zu tun ist steht fest. Danach sehen wir weiter.

Doppelfrosch am Morgen erscheint mir zZt noch zu viel gewollt @Mandorla jedenfalls bis sich hier mehr Routinen einspielen. Ich bin noch dabei mein Leben neu zu ordnen, da ist vieles noch nicht Routine (ich habe zB. zwischenzeitlich aus dieser Frosch-Übetlegung heraus Mal versucht vor der Arbeit zum Sport zu gehen. Ergebnis war, dass ich morgens nicht mehr aus dem Bett kam und auf den letzten Drücker bei der Arbeit reingestürzt bin. Fazit: Besser erst zur Arbeit, dann zum Sport.) Ich halte aber für möglich, dass mein Mann den Frühstücksfrosch nimmt und hier morgens 5 Min (oder so) Spülmaschine ausräumt und Toilette durchwischt, während er lüftet. Könnte ich vorschlagen WENN ich das Gefühl habe meinen Teil des Deals einhalten zu können...

Also, ich berichte wenn's gelaufen ist, wie's gelaufen ist...


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06.08.2020 22:40
avatar  Wolfram
#19
Wo

@Sybille @Mandorla

ich habe ein Haus selber gebaut. Aus Perfektionismusgründen wollte ich alles automatisieren. Wegen der Informationen hat sich da viel angesammelt. Ich habe durch die vielen Eigenleistungen auch viel Geld gespart. Aber das war nicht der Hauptgrund, sondern der, dass ich alles nach meinen Vorstellungen verwirklichen konnte. Das hatte 6 Jahre gedauert. Und ich bin heute noch stolz darauf, was ich geleistet habe. Als Individualist habe ich Probleme mit den Routinearbeiten. Das widerspricht sich aus meiner Sicht. Individualist muß sein, weil ich sonst mit anderen Menschen austauschbar wäre und dann wäre ich nicht mehr Ich als ein besonderes Individuum. Ich habe auch das Gefühl, dass ich soviel geschafft habe, dass ich mich auf meinen Lorbeeren ausruhen muß. Das sollte eigentlich die Belohnung sein, aber meine Gedanken bringen immer wieder neue Ideen hervor, so dass ich zu nichts mehr komme.

viele Grüße
Wolfram


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07.08.2020 11:46
avatar  Sybille
#20
Sy

@Wolfram WOW! Das klingt wirklich toll! Das mit den individuellen Lösungen kenne ich, ich habe aber auch festgestellt, dass es halt ultra anstrengend ist, für alles im Leben das sprichwörtliche Rad neu zu erfinden. Daher erlaube ich mir Mal die Bemerkung, dass Du mir ziemlich einzigartig und kein bisschen austauschbar vorkommst. Sowieso und daran würde aus meiner begrenzten Sicht auch eine mehr oder weniger "normale" Spülmaschinen-Routine nix ändern. Schließlich hast Du Fähigkeiten, *Hach* wenn ich DIE hätte... *träum* also am liebsten würde ich Dich Mal ausborgen...
Aber ich weiß: andere haben da immer leicht reden, die denken immer die eigenen Fähigkeiten wären viel toller als man sie selbst findet, auch DAS kenne ich von mir selbst... ;-)

@Mandorla @Wolfram So. Die "Haushaltshilfe" war heute da. Stand in Putzklamotten pünktlich parat. Erstmal musste ich "ihr" aber ins Gewissen reden, denn "sie" wollte selber denken und *schwupps* lief als erstes Mal die Waschmaschine, obwohl die doch gar nicht auf der Liste stand!!! So aber nicht!
Den Rest der Zeit wurde dann streng nach der Liste gearbeitet, Vorschläge a la "Abfluss der Küchenspüle ausbauen und reinigen" hab ich geflissentlich ignoriert.
Im Schlafzimmer hätte "sie" gern gründlicher gearbeitet, aber da war die Zeit rum und da es hier weder Gleitzeit noch Ausbeutung gibt, musste es dann so bleiben, um fünf vor wurden Putzutensilien wieder weggeräumt und dann war Feierabend.
Hab meinem Mann schon gesagt, dass wir von meinem Putz- "Verdienst" weggehen "müssen" ;-)
Ich dachte mir, ich schreibe jetzt über die nächste Woche eine "Putzliste" (wie Einkaufszettel), was beim nächsten Putztermin in welcher Reihenfolge gemacht werden soll. Wieder 2Stunden. Was nicht auf der Liste steht, wird nicht gemacht. Putzhilfe wird nicht für's Denken bezahlt. ;-)
Nach einem Monat zieh ich Bilanz. Mal sehen, wie es dann hier aussieht.

Ich berichte. :-)


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