Zitat von Rica im Beitrag #154
Clemens Brentanos (1778-1842) Haushaltsplan:
Gib der Alltäglichkeit ihr Recht und sie wird dir mit ihren Anforderungen nicht zur Last fallen.
Danke
@Rica tolles Zitat. 👍🏼
@Rica @Robin @alle.
Ja, dieses "Wenn es mich stört, muss ich es ändern" ist ein ganz wesentlicher Punkt.
Überzeugt mich total diese Sichtweise.
Auf der anderen Seite IST es halt bei vielen Dingen sinnvoll, wenn nicht jeder klein-klein seins macht, sondern man die Aufgaben aufteilt. (Ich meine: Wenn ich EH einkaufen gehe, ist es ein Handgriff seinen Brotaufstrich mit einzupacken. Wenn ich EH meine Wäsche wasche, wenn ich EH mein Bett beziehe, wenn ich... Und wer auf Unterstützung beim Fahrrad - reparieren baut, wer regelmäßig Frühstück gemacht bekommt, wer... sollte sich tunlichst überlegen, obs w-i-r-k-l-i-c-h nötig ist bei "zwei Handgriffe extra und es ist für uns BEIDE erledigt" Dingen ein meine-Aufgabe, Deine-Aufgabe Fass aufzumachen.
Was hab ich schließlich gewonnen, wenn er heute Abend nochmal für sein eigenes Zeug einkaufen geht, sich selbst essen macht, danach seinen Teller spült - aber dafür auf "Könntest Du mir bei meinem Fahrrad helfen? Ich bekomme es alleine nicht hin." mit "Sorry, ich bin platt, ich geh in die Badewanne" reagiert? - nix.
Ist ein Wir-halten-zusammen-Synergieeffekt, der meiner Meinung nach den Ausgleich dafür darstellt, dass viele Dinge zu zweit eben auch komplizierter sind, als allein (weil mensch zB NICHT einfach irgendwelche Regeln aufstellen und erwarten kann, dass *alle* im Haushalt lebenden Personen sich dran halten. Weil *alle* halt nicht nur aus mir besteht, wo ich tun könnte was ich will und das so oft und so (in)konsequent, wie ich will.)
Lebt davon, dass man sich gegenseitig helfen MÖCHTE und nicht probiert es sich auf Kosten des anderen bequem zu machen, denke ich. Und diesen Eindruck habe ich (im Gegensatz zu dem Mann von
@Versager77 bei dem ich immer das Gefühl hatte, der lässt sich gern bedienen) bei meinem Mann NULL. Wir mögen es nicht besonders toll hinbekommen, aber das liegt nicht daran, dass er versucht mich auszutricksen.
Und deshalb lande ich immer wieder bei dem Punkt, dass es das klügste ist, wenn ich mich mit meiner eigenen Nase und meinem eigenen Chaos befasse. Statt ihm was in die Schuhe zu schieben, was ich selbst verbockt habe.
Ist das mindeste, was frau tun kann, wenn sie den tollsten Mann der Welt hat, ihr versteht 😉
Die FRAGE, die daraus resultiert, ist mMn was man als unabdingbar erachtet und was unter "Wenn's Dich stört, mach's halt" fällt.
Ich meine: Wenn ich nur mein Essen einkaufe, nur meine Socken wasche und nur meinen Teller spüle. Dann wird er nur sein Fahrrad reparieren, nur sich selbst was kochen und nur seinen Papierkram einscannen. Lose - lose.
Wenn ich mir andererseits nur bügelfreie Klamotten kaufte, weil ich bügeln hasse und er beschlösse in seiner Freizeit immer in frischen Hemden rumzulaufen - na, dann wäre die Frage wo diese Hemden herkämen ja nicht mein Problem. Ich säße vermutlich hier und sagte "Na, wenn Du meinst, ich geh schonmal ins Bett" wenn er abends noch das Bügeleisen schwingen würde.
Frage: Worin unterscheiden sich die Wenn-ich-für-zwei-koche-und-er-für-zwei-spült-haben-wir-minimalen-Aufwand Aufgaben von den Is'-nich-mein-Problem-wenn-er-gebügelte-Hemden-will Aufgaben?
Ich weiß wie üblich keine Antwort.
Irgendjemand hier, der sowas Mal auseinander gepflückt hat?
