Probleme! Messie?

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25.08.2013 18:26
#6
Ta

weiss ich nicht so genau..............könnte ein Problem sein dahingehend, dass wir zuwenig Gespür/Aufmerksamkeit haben für die Aufnahmebereitschaft
oder Aufnahmefähigkeit unseres Gegenübers. Warum, weiss ich nicht. Unsicherheit ?
Bei mir ist es teilweise eine unbewusst erlernte Form von Hörtaktik. Wenn ich rede, weiss ich, worum es geht. Wenn der andere redet, muss ich erstmal
mühsam herausfinden, worum es geht und ob ich dazu etwas weiss oder sagen kann/will. wobei "mühsam" hier nur deutlich machen soll, dass ich
als Schwerhörige mehr Zeit brauche, um Infos zu erfassen,zu verarbeiten und zu antworten. Das ist auch der Grund, warum es mir so häufig passiert
ist, dass ich mit meinem Statment dermassen spät ankam, dass manchmal gutmütig gespottet wurde: "guten Morgen, du kommst wohl aus dem (Pflaumen-)Mus - Pott ?"
Jedenfalls bin ich getröstet, dass es offensichtlich nicht nur mit Hörbehinderung zu tun hat. Danke. Grüssele Mausohr


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25.08.2013 18:41
avatar  IBI
#7
IB
IBI

Hallo mauseöhrchen,

nein, das aus dem Pott kommen, erleben auch Menschen ohne die zusätzliche Schwierigkeit schlecht hören zu können.

Ich kann mir vorstellen, dass es einen gewissen Unterschied in der Wahrnehmung bei uns nicht behinderten gibt.
Wobei - ich bin Brillenträger - bin ich behindert oder nicht?

Mein Freund hat ein blindes Auge und weil ich das weiss, kann ich Rücksicht darauf nehmen und ihn manchmal ein wenig damit aufziehen (ich weiss, dass es nicht nett ist von mir, aber er zieht mich oft mit meiner Figur oder meinem Chaos auf). Wenn jemand Schwerhörig ist, und man das sehen oder man weiss das, dann kann ich ebenfalls probieren Rücksicht zu nehmen, wobei ich ein recht gutes gehör habe und auf überlaute Fernseher gerne verzichte. in manchen discotheken mache ich mir gehörschutz in die ohren.
Jedenfalls versuche ich hier (mit vielen Abschweifungen) Behinderungen zu beschreiben, die man nicht äusserlich erkennen kann. ich kann mir vorstellen, dass es geistige Beeinträchtigungen bei manchen menschen gibt, die man ebenfalls beim hinsehen nicht wahrnimmt. ich habe von einem gehört, der bei der geburt sauerstoffmangel hatte und grosse teile seines gehirns dadurch beschädigt sind.

Diejenigen, die äusserlich erkennbar sind, mit denen gehen wir schneller rücksichtsvoll um.

jedenfalls ist das meine Wahrnehmung und Vermutung. ich kann nicht für alle sprechen, auch wenn ich wir schreibe.

viele grüsse
sonja


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25.08.2013 19:05
#8
Ta

In der Tat gibt es jede Menge Menschen, die unsichtbare Behinderungen haben. Auch Menschen mit psychischen Problemen sind nicht ohne weiteres erkennbar.
Oder man denke nur daran, wenn es um die für notwendig erachteten Einweisung eines Betroffenen gegen seinen Willen in die geschlossne Psychiatrie geht.
Auch wenn es dafür Gesetze und Standards gibt, so widerspiegeln die Entscheidungen doch auch das Wissen und den individuellen Standpunkt des Mediziners.
Doch es sind ja auch gerade die psychiatrischen Erkrankungen, die in weiten Teilen der Bevölkerung stark mit Angst besetzt sind.
Wobei ich zu der Meinung tendiere, dass es ja gerade Isolation, Einsamkeit, Stigma sind, die die die kranken Symptome verstärken. Andererseits
hab ich s andeutungsweise auch schon erlebt, wie sehr anstrengend solche Leute sein können mit ihrer etwas "verrückten" im Sinne von schiefen Weltsicht.
Ich hatte speziell bei dieser Frau den Eindruck, sie will damit Aufmerksamkeit haben, um der Einsamkeit zu entkommen. Und merkt nicht oder will nicht
merken, dass sie sehr anstrengend ist für ihre Umwelt. Das war mir eine Lehre. Nun versuche ich, dass ich nicht so nerve. Mausohr


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11.09.2013 17:38
avatar  bessie
#9
avatar

Hallo Fuchsmädchen,

schön, dass Du hier ins Forum "gefunden" hast, herzlich willkommen

liebe Grüße, Bessie

Das Leben muss vorwärts gelebt werden, kann aber nur im Rückblick verstanden werden.

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12.09.2013 01:10
avatar  Kayla
#10
Ka

Hallo Leute!
Na ja, auch wenns weh tut - manchmal seid Ihr selbst schuld. wie anderweitig erwähnt, kämpfte ich mit einer Angststörung. In der Zeit hatte ich abe einige Zeit Unterricht in der Erwachsenenbildung zu geben. Ich hab mich beim ersten Termin vor die Klasse gestellt, erklärt wo mein Problem liegt und wie ich damit umgehe. Ich werde dann und wann am Fenster stehen und nicht ansprechnbar sein, weil ich meine Panik unter Kontrolle bringen muss. Ich werde Kreise laufen und eine Sache zehnmal erklären, weil mir der Faden verloren geht, wenn ich schwere Schwindelanfälle habe. Und ich werde gelegentlich einfach raus gehen und mich in eine Ecke zum Sterben setzen, bis es wieder vorbei ist. Das liegt nicht daran, dass ich gern wunderlich bin, sondern dass ich ein psychisches Problem habe. Wem das nicht passt, der darf an dieser Stelle die Klasse verlassen, dem Rest kann ich versprechen, dass er, gute Mitarbeit vorausgesetzt, die Prüfungen problemlos schafft, auch wenn er nicht der hellste Stern am Intelligenzhimmel zu sein glaubt.
Es mag eine gewisse Überwindung kosten, aber wo es möglich ist, einfach aussprechen, was fakt ist, Rücksichtnahme einfordern. Gesunde Menschen tun das auch und zwar dauernd und sogar an Stellen, wo man sich fragt, ob sie nicht alle Schrauben an der richtigen Stelle haben.
Bloß die, bei denen es wichtig wäre, leiden oft still vor sich hin. Warum? Wo ist das Problem bei dem Ansinnen: Sprich bitte lauter/deutlicher/nach Möglichkeit mir zugewandt/langsamer, mein Gehör macht nicht so mit, wie ich es gern hätte. Die Leute wollen mit Dir kommunizieren, also sollen sies bitte so tun, dass Du`s auch verstehst oder es ganz bleiben lassen. Mauseöhrchen, Du bist doch eine Respektsperson. Du hast ein Anrecht drauf, Dingen, die Dich betreffen, auch folgen zu können. Auch mein Kollege weiß z.B., dass ich, wenn auch heute seltener, unter Panikattacken leide. Er weiß schon Bescheid, wenn ich im Auto mal wieder krampfhaft in meiner Handtasche wühle oder äußerst konzentriert Kassenzettel und Rechnungen aussortiere (eine Methode, meine Konzetration auf gegenwärtigem zu halten). Er hat keinen blanken Schimmer, was genau ein psychisches Problem ist, dazu ist er zu bodenständig. Aber er weiß, wenn ICH es habe und mein Wille nicht ausreicht, um das komplett unter Kontrolle zu halten, dann kanns jeden erwischen, denn ich bin weder verwöhnt, noch jammere ich. Und mehr brauchts doch gar nicht, um mit seinem Umfeld klar zu kommen.

Liebe Grüße
Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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