Lebenslang Messie?

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24.07.2018 15:18
#16

Zitat von Wolfram im Beitrag #15
mir gefällt das Wort "vorzeigbar" nicht. Ich zeige meine Wohnung nicht anderen vor, dass die die als nicht gut oder gut befinden. Ich möchte für mich selbst eine aufgeräumte Wohnung haben und nicht für andere.


Ja, natürlich möchte ich eine aufgeräumte Wohnung für mich selbst haben. "Vorzeigbar" bedeutet nicht, dass ich möchte, dass andere meine Wohnung für "gut" befinden. Es bedeutet, dass die Wohnung in einem Zustand ist, indem ich mich nicht schäme jemanden reinzulassen. "Nicht schämen müssen" ist übrigens nicht das gleiche wie "zufrieden sein".

Zitat
Wenn andere sitzen können, ist das ausreichend genug.



Das ist bei mir anders. Ich möchte, dass sich mein Besuch wohl fühlt.

Every little helps.

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25.07.2018 10:45
avatar  Wolfram
#17
Wo

warum schämst Du Dich? Du überträgst Deine Gefühle damit an andere, von denen Du denkst, dass sie Deine Wohnung nicht gut finden. Woher weißt Du das? Haben die schon mal schlechte Bemerkungen gemacht? Und warum soll deren Wohnung dann besser sein als Deine?

Ich fühle mich bei anderen wohl, wenn möglichst viel zu sehen ist. Dann kann ich die besser kennenlernen, wofür sie sich interessieren. Das erfahre ich nicht unbedingt bei Gesprächen. Farben zu sehen ist sinnvoller als Farben zu beschreiben, so als Beispiel. in den leeren Wohnungen, die in Zeitschriften abgebildet sind, würde ich mich nicht wohl fühlen.

Auch mal meine Webseite lesen, Abschnitt Kommunikation.

viele Grüße
Wolfram


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26.07.2018 10:39 (zuletzt bearbeitet: 26.07.2018 10:40)
#18

Zitat von Wolfram im Beitrag #17
warum schämst Du Dich?

Die Grenzen zu "normal" sind zwar fließend, aber wenn der Boden von Papier bedeckt ist und die Fensterbänke bis zur Hälfte der Fensterhöhe zugestellt sind, ist das kein "normaler" Zustand. Dann lasse ich keinen rein, weil ich mich schäme, dass ich dabei versage einen "normalen" Zustand hinzubekommen. Ich möchte nicht, dass dieses Versagen jemand sieht.

Zitat von Wolfram im Beitrag #17
Du überträgst Deine Gefühle damit an andere, von denen Du denkst, dass sie Deine Wohnung nicht gut finden. Woher weißt Du das?

Ich gehe davon aus, dass der Großteil der Menschen das gut findet, was als "normal" gilt, sonst wäre es ja nicht die Norm. Ich lasse nur Menschen in meine Wohnung, die ich kennengelernt habe. Das bedeutet idR auch, dass ich zuerst schon in deren Wohnung war. Ich gehe davon aus, dass deren Wohnung deren Prototyp einer Wohnung ist. Ich spreche auch mit Freundinnen über Einrichtungen und das tägliche ("normale") Chaos, traue mir also schon zu abschätzen zu können, wo sie sich wohl fühlen und wo nicht.

Zitat von Wolfram im Beitrag #17
Haben die schon mal schlechte Bemerkungen gemacht?

Es gab schon entschuldigende ("Na du hast halt viel Stress.") und beschwichtigende. Einmal kam mein Vater zu Besuch und meinte "Du hast ja mal aufgeräumt!" Das fand ich fast noch schlimmer, weil es umso mehr ausdrückt, dass das nicht Dauerzustand ist.

Zitat von Wolfram im Beitrag #17

Ich fühle mich bei anderen wohl, wenn möglichst viel zu sehen ist. Dann kann ich die besser kennenlernen, wofür sie sich interessieren. Das erfahre ich nicht unbedingt bei Gesprächen. Farben zu sehen ist sinnvoller als Farben zu beschreiben, so als Beispiel. in den leeren Wohnungen, die in Zeitschriften abgebildet sind, würde ich mich nicht wohl fühlen.


Ich lasse niemanden in meine Wohnung, den ich nicht kennengelernt habe.

Zitat von Wolfram im Beitrag #17

Auch mal meine Webseite lesen, Abschnitt Kommunikation.


Habe ich gemacht und mir ist nicht klar, zu welchem Zweck du mir das vorgeschlagen hast.

Every little helps.

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26.07.2018 14:11
avatar  Wolfram
#19
Wo

Du machst Dich von den Meinungen anderer abhängig und das ist nicht gut. Was "normal" ist, hast Du im wesentlichen von Deinen Eltern gelernt. Es gibt aber auch Menschen, die eine eigene Meinung haben. Papier auf Boden sehe ich auch nicht als normal an, aber nicht, weil es schlecht aussehen würde, sondern weil man dann nicht mehr gehen kann. Fensterbänke würde ich nicht unbedingt so sehen. Die braucht kein Besuch.
Das ich nur bekannte Menschen in meine Wohnung lasse, ist klar.
Wenn jemand schlechte Bemerkungen macht, dann ist das seine persönliche Meinung und die steht nicht über Deine Meinung. Das ist Deine Wohnung und wem die nicht gefällt, kann draussen bleiben. Jeder hat ein anderes Leben und damit andere Erfahrungen und andere Meinungen. Deswegen gibt es kein "normal" und Du projizierst Deine Gedanken auf andere. (macht fast jeder so, wie ich festgestellt habe)
Ist vielleicht schwer zu verstehen, aber noch schwerer, das auch praktisch umzusetzen.

viele Grüße
Wolfram


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26.07.2018 16:02
#20

Stell dir mal folgende Szene vor: Der Mitarbeiter eines Jugendamtes steht vor einer verwahrlosten Wohnung und möchte die Kinder entziehen. Der Wohnungsbesitzer argumentiert: "Wieso? Sie können sich schließlich noch setzen! Wenn es Ihnen hier nicht gefällt, dann bleiben Sie draußen. Ich habe mein eigenes Leben mit meinen eigenen Erfahrungen und Sie haben Ihre. Es wäre sehr ungesund, wenn ich mich von Ihrer Meinung abhängig machen würde."

Das im Hinterkopf, glaube ich sehr wohl, dass kulturabhängig eine Bandbreite an Wohnungszuständen existiert, für die man sich innerhalb dieser Kultur ganz objektiv nicht zu schämen braucht, die "normal" bzw "noch ok" ist. Das hat mMn nichts damit zu tun, sich von anderen Meinungen abhängig zu machen. Ich sehe das pragmatisch. Um auf das Beispiel zurückzukommen: Es gibt Jugendämter, die diesen Rahmen sogar relativ klar definiert haben.

Leider hast du mir nicht erklärt, warum du mir nahe gelegt hast, den Teil mit der Kommunikation von deiner Seite zu lesen.

Every little helps.

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