warum will ich eigentlich (nicht) aufräumen?

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27.04.2020 11:55
#1
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Moderator

Sonja hat es in diesem Posting erwähnt:

Zitat
Da macht doch so gut wie jede Aufräumaktion, so sehr du sie dir wünscht, kaum Sinn, denn ein anderer Teil in dir will nicht mit der LEERE konfrontiert werden, der wehrt sich vehement dagegen...klar bleibst du wie erstarrt, wenn die beiden Teile ebenbürtig in dir kämpfen. (zerstörerisches ...agiert sich mit Aktivitäten, die du selber gegen deinen Körper richtest aus) Wenn der innere Kampf kein Ventil findet, suchst du eins im Aussen....



Ich hatte eine aufgeräumte Wohnung, nachdem meine Schwägerinnen damit fertig waren, sie aufzuräumen und zu putzen, und wir säckeweise Altkleider weg gebracht hatten. Aber ich habe schon öfters erwähnt: Ich fühlte mich darin nicht wohl. Ich bin teilweise suchend durch die Wohnung gegangen, hab Schränke aufgemacht, vergaß, was ich suchen wollte und hatte die ganze Zeit das Gefühl von Verlust (ob das nun wirklich Verlust von Schraubenziehern oder was war, ist jetzt mal hintangestellt). Klar ich hatte Platz gewonnen, aber ich fühlte mich gleichzeitig fehl am Platz, ja ich hatte das Gefühl, in dieser mir fremd gewordenen Ordnung ein Störfaktor zu sein, der wieder Unordnung rein bringen wird. Hab ich ja auch gemacht.

Ich fühlte mich als Störfaktor einer ordentlichen Wohnung. Jemand, den diese Wohnung hier nicht braucht, weil er diese Ordnung nicht selbst geschaffen hat. Eigentlich war es die Wohnung der Menschen, die sie in Ordnung gebracht haben. Man hätte sagen können: Ihr habt es für euch gemütlich gemacht, jetzt können wir mal tauschen. Oh, sie hätten sofort abgelehnt! Oder gefragt: Warum ist es für dich ungemütlich? Ich hätte keine Antwort gewusst, außer: Ich suche was und finde es nicht, weil ich es nicht sehen kann. Ich kann diese Ordnung nicht aufrecht erhalte, weil ich sie wieder zerstören werde. Das liegt in meiner Natur. Sie ist nicht ordentlich, sie ist einfach wild und lässt keine Struktur von außen zu.

Ich kann nicht strukturiert und in Schränke gesteckt werden. Ich kann mich nicht anpassen, ich kann nicht tun, was die anderen wollen, ich habe einen anderen Willen, eine andere Meinung, und meine Gedanken gefallen niemandem. Wenn ich sie aufschreiben kann, und mir fällt leider immer seltener ein Gedicht oder ein Song ein, tue ich das. Aber selbst diese Gedanken sind oft schockierend (gruselig). Es gibt so viele Kleinigkeiten z. B. Wäsche zusammen falten oder bügeln und ordentlich im Schrank stapeln, die ich nicht kann, die ich auf verschiedene Weise versucht habe, zu lernen, aber nie geschafft habe. Es gibt so vieles, was sich ansammelt, weil ich nicht alles immer schön in den gelben Sack tu oder ins Altpapier und dann hier rum liegt.

Warum will ich eine aufgeräumte Wohnung, oder besser anders rum gefragt: Warum will ich keine aufgeräumte Wohnung, wäre doch viel gemütlicher, könnte man Verwandte einladen usw.? Dann könnte ich nicht mehr sagen: Ich habe eine Messiewohnung, ihr könnt nicht her kommen. Vielleicht hätte ich öfter nicht angemeldeten Besuch und will das nicht? Warum wollen wir denn aufräumen, wenns mal wieder "brennt", doch nur, weil der Dachdecker oder Heizungsableser kommt, wir haben digitale Thermostate, die die Daten fernmeldetechnisch übermitteln, da werden nur einmal im Jahr die Rauchmelder gewartet. Und dann überschlägt man sich und bringt Säcke auf den Balkon und stapelt die Haufen im Keller noch höher bis an die Decke, damit sie die Räume betreten können.

Die Frage wäre aber: Warum will ich für mich eine aufgeräumte Wohnung, nicht nur weil irgenwelche Handwerker kommen müssen? Eine Wohnung, die leer und unpersönlich ist wie ein Hotelzimmer, wie ich sie her gerichtet hab als Single, damit die Eltern unangemeldet auf der Matte stehen konnten oder der Vermieter klopfte an, dass er auch rein kommen konnte, egal was für ein Kontrollbesuch das war, warum würde mir so eine Wohnung gefallen, für mich persönlich jetzt? Warum soll ich so leben, dass es für mich ungewohnt sauber und ordentlich ist, und wie soll ich die Sauberkeit bzw. Ordnung halten, ohne täglich 2 Stunden zu rackern (pro Raum 15 Minuten)? Wie kriege ich meinen Mann dazu, aufzuräumen und den Tisch nicht mit Papierkram zuzuballern? Warum sollte ich das? Wozu soll ich anfangen aufzuräumen, wenn ich doch weiß, dass ich übers Anfangsstadium durch die entstandene Masse gar nicht hinauskomme?

Und versuche ich es wirklich, habe ich 2 Stunden was getan, und 2 Tage später liegen so ähnliche Haufen wieder rum oder das ganze hat sich nur in irgendwelche Kisten verlagert, die nicht in den voll gerümpelten Keller können?! Gebe ich mir wirklich verzweifelte Mühe und komme nur zu Rückenschmerzen statt zu freiem Fußboden?!

Ja warum um alles in der Welt dürfen wir keine Messies sein? Warum fragen wir nicht mal anders herum: Inwieweit schadet mein "hässlicher Lifestyle" anderen Menschen, die nicht drin leben müssen?! Habe ich nicht ein Recht auf meine (kostspielige, "für andere behandlungsbedürftige") Krankheit? Haben Schizophrene nicht auch ein Recht auf ihre Stimmen? Ist es nicht meine Sache, wie ich lebe, die Statik leidet nicht, es schimmelt nicht, es kommt kein Gestank raus. Es ist nur viel Zeug wo es nicht hin gehört. Andere werden zu Mördern und werden eingesperrt. Jetzt ist Corona und alle leben eingesperrt, Knast oder Wohnung, alles Käfig irgendwie. Bin ich in Messiewohnung gefangen. Na und, ändern kann ich sie eh nicht, Wertstoffhöfe nehmen nur wertlosen Gartenabfall, alle spielen verrückt, wer mir jetzt solche Fragen stellt wie "hättste mal eher", kann ich nur den Vogel zeigen, weil mit so viel ambivalentem Blödsinn ja wirklich keiner rechnen konnte! Hat man die Möglichkeit zu entrümpeln und darf nicht, das sind .... Ich darfs nicht schreiben, sonst krieg ich ne Mail vom Rechtsanwalt, wie Wolfram mal geschrieben hat.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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27.04.2020 12:22 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2020 12:23)
avatar  Robert
#2
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@Draculara

ganz einfach

in Miete unerwünscht, sehr große Gefahr droht

kauf dir dein Haus, das kannst zufüllen bis zum tz, nur außen nicht, Verschandelung des Ortsanblicks....

so einfach ist das, fertig, nun weißt wo du Messie sein kannst. finde es auch unverschämt anderer Leuts Eigentum so zu behandeln und da sitzt du ja wohl drin.

Auch in ETW kann man nicht Messie sein, es gehört einem rechtlich nur die Wohnung, nicht das Haus, wohlgemerkt.

Also, aufschwüngen, und Sauberkeit und Ordnung herbeischaffen.

sonnigen Tag, gesundheit viele Grüße Robi, robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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27.04.2020 12:58
#3
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Moderator

Zitat von Ornung im Beitrag #2
finde es auch unverschämt anderer Leuts Eigentum so zu behandeln und da sitzt du ja wohl drin.
@Ornung

Robert, ich weiß dass du Messies an sich sowieso nicht verstehst. Wenn du solche Ratschläge hast für Leute, die kein Geld für Eigentum bzw. Haus haben, bist du in diesem Forum ausdrücklich fehl am Platz. Dann geh in @Messie Investmentforum, das er hier ja auch schon vorgestellt hat. Auf solche Ratschläge kann ich verzichten. Man kann ja auch dem Obdachlosen sagen, such dir eine Wohnung, dann brauchst du nicht zu frieren. Hörst du dir eigentlich selber zu? Mit solcher Verständnislosigkeit reagieren nur Vermieter, aber keine Messies. Ich glaube nicht, dass du hierher gehörst, und das sage ich nicht zum ersten Mal.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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27.04.2020 15:32
avatar  IBI
#4
IB
IBI

Ich wollte hier nicht mittippen, aber mich reizt gerade eine grandiose Idee...

Draculara, Robert als Makler verkauft dir ein HAUS....damit du leben und es voll stellen kannst wie du willst.
Weil du ja keine Sicherheiten hast....hilft er dir den ultimativen Finanzierungskredit zu organisieren, dessen monatlicher Aufwand die Hälfte der aktuellen Miete beträgt, weil die anderer Hälfte musst du sparen für anfallende Reparaturen im Eigenheim.

Damit würde Robert als Makler seiner Aufgabe nachgehen können und du könntest seinem Ratschlag folgen (und manches anstrengende Stockwerk sparen) und die Idee, wie es mit dem Bänker funktionieren könnte, liefert der Makler gratis einem Messie dazu.

Das wäre eine WIN WIN Situation


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27.04.2020 18:05
avatar  Wolfram
#5
Wo

sonja, das ist fantastisch. Robert kann dann sein 1. verkauftes Haus feiern. Und wegen der guten Idee lädt uns Robert ein und wir können sehen, wie er Ordnung macht.

viele Grüße
Wolfram


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