@Miralena
Habt ihr das mal gemacht? Hat deine Mutter etwas vermisst und danach gefragt? Vielleicht war es in deinen Augen Müll, in ihren Augen aber nicht? Dann machst du es eher schlimmer als besser. Wenn ich nach Hause komme und es ist was weg geschmissen, was zum Haushalt gehört oder zum Schmuck, bin ich megasauer. Meine Mutter konnte mal mit Ende 60 ganz schlecht sehen, musste am Grauen Star operiert werden. Sie hat die Antenne des Radios abgebrochen, und mein Salzstreuer aus Tupperware lag im Gelben Sack, ebenso der Räucherstäbchen-Halter aus Holz. Sie hat das wohl gar nicht richtig gesehen und deshalb entsorgt. Die Antenne ist wohl beim Staubsaugen abgebrochen. Ich kam also von der Arbeit, die Sachen waren im Müll, ich konnte sie noch wieder raus holen, und meine Anziehsachen waren im Schrank umgeräumt, Hauptsache ordentlich. Die Winterpullover lagen vorne, es war August.
Klar ist man dann wütend. Es gibt Leute (wie mich), die sammeln leere Marmeladengläser, machen sie sauber, lösen die Etiketten im Wasserbad und tun dann Sachen wie Reis, Salz (Camping) oder Teebeutel rein. Aber ich sammle keine dreckigen Gläser, ich mache sie gleich sauber. Diese riesigen Kaffeegläser mit dem Instanttee eignen sich prima, wenn die Reistüte z. B. kaputt ist. Eine leere Teedose von Ricola steht hier für die Magnetfußantenne, weil sie aus Blech ist. Hab ich die Antenne drauf gemacht, im Sommer ist sie auf dem Heizungsrohr, weil das dann ja kalt ist.
Wenn die Mutter z. B. leere Yoghurtbecher sammelt, ist das schlimm, und man kann sie davon nur abhalten, indem man ihr nahelegt, die Ernährung dahingehend umzustellen. Sollte sie nur den Antrieb nicht haben, den Müll zu entsorgen, wird sie sich freuen, wenn ihr was macht. Aber wenn sie sich entscheiden muss, was sie aufheben will und was nicht, dann muss sie dabei sein, damit ihr nicht gegen ihren Willen was macht. Dann ist das nämlich Herumdoktern an den Symptomen. Vielleicht ist erst mal aufgeräumt, aber sie wird wieder anfangen zu sammeln, um die leeren Stellen wieder zuzudecken.
