Messie-Familie

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22.12.2020 18:47
#1
Bu

Hallo liebes Forum,

seit Längerem schaue ich mich in diesem Forum als betroffener Angehöriger um. Es scheint mir, dass es nur wenige männliche Lebenspartner gibt die mit Messie-Frauen zusammenleben. Ich möchte meine Geschichte so kurz wie möglich darstellen und würde mich freuen, eure Meinung dazu zu erfahren. (Nebenbei bemerkt: ich bin auch kein Ordnungs-Fanatiker.)

Meine Frau (51) und ich (52) sind seit 13 Jahren verheiratet und leben zusammen mit unserem Sohn (12) in einem kleinen Haus. Seit Beginn unseres Zusammenlebens stopft meine Frau das Haus mit mehr oder weniger nützlichen Sachen voll, die, einmal abgestellt, liegen bzw. stehen blieben und allmählich von immer neuen Sachen "überhäuft" wurden. Mittlerweile ist das Haus rein flächenmäßig etwa zur Hälfte vollgestellt. Alle Kellerräume, Garage etc. sind so voll, dass man sich kaum noch bewegen kann. Es sind aber nur "trockene" Sachen, also kein Müll, Speisereste oder ungewaschenes Geschirr.

Natürlich habe ich schon oft versucht, das Thema ganz nüchtern zu besprechen und gemeinsame Aufräumaktionen zu starten. Anfänglich war mir überhaupt nicht bewusst, dass das ein so großes Problem sein kann. Es muss halt nur mal beherzt an die Sache herangegengen werden. Das schaffen wir zusammen an einem Samstag-Nachmittag, dachte ich. Dem war aber nicht so und bis heute hat sich nichts daran geändert.

Bei jeder Bestrebung meinerseits, irgendetwas an der Unordnung zu ändern, geraten wir in heftigen Streit. Sie ist der Meinung, es sei nicht meine Aufgabe, ihre Sachen aufzuräumen und meine Angebote, ihr zu helfen und eine gemeinsame Aktion zu daraus zu machen, seien nur eine scheinheilige Art der Kritik und der Eniedrigung.

Sie erklärt mir dann, die Unordnung sei entstanden, weil ich in den letzten Jahren mehrmals im Krankenhaus war. (Sie hat mich dann immer täglich mit unserem damals ca. fünfjährigen Sohn besucht, was tatsächlich sehr zeitraubend war.) In dieser Zeit sei sie mit der Ordnung "ins Hintertreffen" geraten. Bei ihren vielen anderen Verpflichtungen, sei es unmöglich, "mit System" aufzuräumen. Bei diesen Verpflichtungen handelt es sich einerseits um eine berufliche Tätigkeit, die sie von zu Hause aus ausübt und die auch zur Unordnung beiträgt und andererseits hauptsächlich um Wäschepflege (waschen und bügeln). Was sie mit "mit System" aufräumen meint, weiß ich nicht so genau, ich fürchte, es heißt Ordnung machen, ohne etwas wegzuschmeißen.

Manchmal kommt sie selbst auf die Idee, z. B. einen neuen Schrank aufzustellen. Ich fahre dann mit großem Eifer zu IKEA und mache alles so, wie sie es wünscht, in der Hoffnung, dies jetzt der Anfang einer Änderung ist. Meist endet es aber damit, dass in den neuen Schrank dann hastig irgendwelche, aber nicht die eigentlich dafür vorgesehenen Sachen eingeräumt werden, so dass dieser dann nicht einmal voll ist. Die Sachen, die 'rumstehen werden dann aber vor dem Schrank in Boxen aufgestapelt, so dass der Schrank gar nicht genutzt werden kann. Und dabei bleibt es dann über Jahre. Kritisiere ich das, geraten wir gleich wieder in einen heftigen Streit. Ich will dann nicht der Tyrann sein, als den sie mich in solchen Situationen oft hinstellt, und gebe nach. Dieser Zustand dauert jetzt seit etwa zehn Jahren an.

Ich leide aber darunter. Z. B. Meine Frau unterbindet es mit allen Mitteln, dass Fremde das Haus betreten, wenn es irgendwie möglich ist. Verwandte oder Freunde waren seit Jahren nicht bei uns. Auch darf unser Sohn keine Freunde nach Hause einladen. Ich empfinde es als ungeheuer peinlich, mir dazu immer neue Ausreden ausdenken zu müssen.

Wenn Handwerker ins Haus kommen müssen, etwa um die Spülmaschine zu reparieren, ist das jedes Mal ein Drama, bei dem sie in eine depressive Stimmung gerät. Sie sagt dann immer "jetzt muss ich schnell alles verstecken!" (Also in für den Handwerker unzugänglichen Räumen auf einen Haufen werfen). Dadurch wird die Unordnung natürlich noch größer. Auch dabei kommt es immer zu heftigen Auseinandersetzungen.

Ich nähere mich dem Punkt, wo ich das nicht mehr aushalte. Über Jahre keinen Besuch empfangen zu dürfen, weil es zu unordentlich ist, macht mich traurig. Ich bin eigentlich ein gesellliger Mensch. Ich muss dazu sagen, dass wir im Übrigen keine Probleme miteinander haben und sehr harmonisch zusammenleben. Wir können nächtelang quatschen und philosophieren, solange das Thema Unordnung/Aufräumen nicht erwähnt wird.

Bis hierhin erst mal...


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22.12.2020 21:08 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2020 21:09)
#2
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Lieber @Bub Robert

sehr herzlich willkommen hier.

Wie immer, meine Strategie, sich mal zusammen setzen, gut neutral ist nun überall nix drin...und alles in Ruhe besprechen, auch Notizen machen,

Es ist ja euer beider zu Hause und da hat jeder die Hälfte von zu profitieren., finde ich, also du hast ein Recht auf Sauberkeit und Ordnung. Sag deine Meinung immer wieder, Demokratierecht haben wir ja auch.

Es ist also euer Haus, so hast du genauso darin zu sagen wie sie. das täte mir nicht nehmen lassen. naja das Konstrukt ist eh nicht meines, zu bindend.

Aber frag ruhig hier, Ideen finden sich vielleicht, ja hoffentlich, zu deinem Wohl ebenfalls, sie hat ja schon ihrs.

gutes gelingen,.,,,Gesundheit, schöne Weihnachten dennoch, guten Jahreswechsel, frag mich wie man das darin ordentlich begehen, feiern kann......🙋‍♂️🙋‍♂️🙋‍♂️🙋‍♂️🎄🎄🎄🎄🧐🧐🌌🧐🌌🌌🌲🌲🌲🌲👏👏👏👏💪💪💪💪🌞🌞🌞🌞Aufräumer, Robert

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27.12.2020 14:53
#3
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Lieber Bub Robert,
vielen Dank für deinen offenen Beitrag!
Ich kann nur sehr empfehlen, sich Mal gemeinsam mit deiner Frau mit einem gut ausgebildeten, "Unparteiischen" Dritten zusammen zu setzen und dieses heikle Thema konstruktiv und ruhig zu besprechen.
Es gibt ja Leute, die therapeutisch ausgebildet sind oder zumindest Mediation oder Coaching gelernt haben. Da gibt es viele gute Ansätze, wie man sich sachlich und respektvoll begegnen kann und mittelfristig das Problem in den Griff bekommt. Schau dich doch Mal um, was bei dir in der Gegend in Richtung Paarberatung, Lebensberatung, Familienberatung angeboten wird. In der Regel kann man überall kostenlos eine Probesitzung machen. Sehr kostengünstig und zum Teil sogar nur auf Spendenbasis sind zB evangelische Beratungsstellen und ProFamilia. Teurer sind professionelle PaartherapeutInnen. Es kommt natürlich sehr auf die einzelnen Menschen an, die da zusammen treffen. Aber man kann mit einer Probestunde nichts verkehrt machen. Und ich kann dir nur von Herzen dazu raten, nicht allein zu versuchen, eure Konflikte lösen zu wollen. Das bringt nur Frust, Ärger und Missverständnisse. Bei einer so verfahrenen Situation wie einem vollen "Messie Haus" und zwei Menschen, die sich ansonsten lieben und die zusammen bleiben wollen, braucht man behutsame, professionelle Unterstützung. Dafür muss man sich auch nicht schämen, das ist ganz normal.
Liebe Grüße von Cinderella


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15.01.2021 14:35
avatar  Nomade
#4
No

Hallo, hier ist der Ehemann ein Messie-Frau. Ich sehe fast meine Situation beschrieben. Wir haben ein Haus mit hellen Kellerräumen, einen als Wohnbereich gehaltenen Raum unter dem Dach. In diesen Räumen stapeln sich Sachen, Spielsachen für Enkel die längst zu groß dafür sind. Div. Roller, Kuscheltiere, Lego usw.. Als ihre Mutter starb machten wir einen Hausverkauf mit mäßigem Erfolg. Viele dieser unverkauften Sachen stapeln sich im Keller. Im Vorraum dieses Kellers, eigentlich als Diele nutzbar, stehen Töpfersachen, so 1,50 x 1,50 x 1,50. Als Gardarobe gedachter Halter doppelt und dreifach auf Bügel Bekleidung die sie wahrscheinlich nie mehr anzieht.
In ihren Kleiderschränken sind schon Böden heruntergebrochen, die Schubladen vollgestopft bis die Böden durchhängen, unbenutzbar. Ich könnte endlos so weiterschreiben, auch über das Dachgeschoß, der von vornherein ihr Raum sein sollte, wage ich mich schon nicht mehr.
Im Wohnzimmer viele Ecken vollgestellt. Geht so eben noch. Wir können Besuch empfangen.
Meine Frau war über 40 Jahre Vollzeitlehrerin, kauft x Vorträge über Psychologie. (Preiswert bei Jockers). Sie hat mit sehr großem Aufwand NLP Kurse besucht und ihren Master gemacht. Sie hat alle Angebote von Bertelsmann über Lehrerfortbildung gemacht. (Mehrere Monate von Samstag bis Montag). Sie ist mehr oder weniger unangreifbar.
27 Jahr Ehe gibt man nicht so einfach auf, auch verstehen wir uns in vielen Sachen sehr gut. (Bücher, Urlaube und vieles mehr). Viel Schönes und gutes ist in dieser Ehe geschen. Ich denke jetzt daran, mir professionelle Hilfe zu suchen.
Wer hat Erfahrung damit? Ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben.


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15.01.2021 15:07 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2021 15:07)
#5
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lieber@Nomade

sehr herzlich willkommen hier.

zum einen, jeder Mensch ist niemals unangreifbar, trotz x Ausbildungen nicht, da geb ich einer sehr lieben Beraterin recht, die ist sehr gut, doch sie sagt selbst, sie will nicht immer Recht haben und ist auch nicht der liebe Gott, egal ob man das oder das ist oder nix, das finde ich die richtige Einstellung, kann sie sehr empfehlen, gestern war’s wieder so lustig und richtig informativ, die Sendung.

profihilfe die gewerblichen, meinst du oder du meldest dich im tv an? was meinst du denn nun?

und ist die Messiesache das einzigste? zumal man als Lehrerin doch Vorbildfunktion innehat, so verstehe ich das.....

ok, guten Tag, dir, gesundheit dabei, liebe Grüsse Aufräumer Robert

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