Müll-Messie Paar

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23.09.2014 12:12
#6
Ta

Ausgerechnet der neueste Krimi von SOKO 5113 brachte mir durch eine kleine Szene zudem die Erkenntnis, dass mir manches gerade darum so schwer fällt,
weil ich von der Umwelt viel zu häufig negatives Feedback bekommen habe und das hat sich bei mir so eingegraben, dass ich im Verhältnis dazu
nicht genug zu schätzen weiss, was ich gut kann. Was ich gut kann, scheint immer zuwenig zu sein gegen das, was nicht funktioniert.
Es entsteht eine Art Tunnelblick auf das eigene Tun/Verhalten.......najut, ich mache weiter und melde mich irgendwann wieder. EInstweilen vielen Dank,liebe numi.

Grüssele Mausohr


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23.09.2014 21:12
#7
Fr

Hallo liebes Forum,
um es vorweg zu nehmen: ich bin die andere Hälfte von Jumpman.
Seit gestern ist sehr viel bei uns passiert. Um es kurz zu machen: wir spielen jetzt mit offenen Karten gegenüber unserem Vermieter. Nein, alleine haben wir es nicht geschafft. Ich bin heute mittag - nachdem ich telefonisch in den letzten Tagen nichts erreicht habe - zur Caritas gefahren, um Hilfe zu erbitten. Die Damen waren sehr sehr freundlich, hatten Verständnis und ich (ich war erst mal alleine da) habe sehr lange mit der einen Sozialarbeiterin gesprochen. Bei der Caritas sind sie ein kleines Team, die sich auf Messies spezialisiert haben. Für mich war es sehr befreiend, so offen mit jemandem reden zu können. Keinerlei Vorwürfe oder so. Auch wenn es - wegen unserer Vermieterin - mehr als kurzfristig war, hat sie sich heute Abend Zeit genommen und mich bei dem Treffen mit der Vermieterin und ihrem Mann begleitet. Naja, eigentlich hat ausschließlich sie geredet - ich war wie gelähmt und habe nur auf den Boden gestarrt. Nein, die Vermieter waren nicht in unserer Wohnung. Wir haben sie vorher abgefangen und die Sozialarbeiterin hat alles erklärt.
Natürlich waren unsere Vermieter sehr sauer und geschockt, aber ich glaube, es war für uns der richtige Schritt. Jetzt wollen wir auch weiter gehen.
Der nächste Schritt ist der Antrag beim Landratsamt, was ca. 2-3 Wochen dauern wird. Die Kosten für alles, was die Caritas machen wird, trägt das Landratsamt. Einzig, wenn spezielle Entsorgungskosten anfallen werden (z. B. Restmüll) müssen wir etwas dazu zahlen. Auch die weitergehende Betreuung ist gewährleistet - mindestens ein halbes Jahr. Sie arbeiten dort nach dem Motto "alles kann, nichts muss". Es ist sehr befreiend für mich zu wissen, dass da jemand ist, der mir (uns) hilft und uns absolut nicht unter Druck setzt. Wenn wir nach und nach unsere Wohnung aufräumen, werden die Betreuer nicht daneben stehen und zuschauen, sondern selber mit anpacken - und nur so weit, wie wir es können.
Ich glaube, ich werde heute zum ersten Mal seit langem wieder gut schlafen können. Ich glaube, das wird für uns ein Neuanfang. An meine Vermieter möchte ich jetzt nicht denken. Die Sozialarbeiterin hat mit ihnen ausgemacht, dass sie der Ansprechpartner sein wird und dass unsere Vermieter jederzeit mit ihr sprechen können, wenn fragen sind oder sich nach unserem Fortschritt erkundigen möchten. Ach ja: Diskretion ist natürlich da. Die Sozialarbeiterin gibt nur die Infos an unsere Vermieter, die wir genehmigen.
Wir werden jetzt erst mal ein paar Nächte darüber schlafen und schauen dann, was auf uns zukommen wird. Wir beide sind uns auf jeden Fall einig, dass wir die Betreuung durch die Caritas in Anspruch nehmen werden. Was dann noch kommt, sehen wir :)


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23.09.2014 21:40
#8
Ta

Sowas ähnliches würde mir auch vorschweben, aber ich dachte immer, bevor sowas geht,muss man beim Sozialamt
alles Finanzielle offen legen und das wollte ich noch nicht. Ich hab zwar keine Reichtümer,trotzdem,es geht ums Prinzip.
Grüssele Mausohr


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23.09.2014 21:57
#9
Fr

Hallo Tante Mausohr,
wir müssen gar nichts offen legen. Doch, irgendwie schon - nämlich uns selber, aber wir müssen keine Kontoauszüge etc. vorzeigen. Die Caritas führt "Bewerbungsgespräche", sieht sich die Wohnung an und macht dann alles weitere. Es geht in unserem Tempo, so wie wir es packen. Wenn wir gerade nicht reden wollen/können, dann resprektieren die das. Es hat mich auch erstaunt. Ich habe extra nachgefragt, weil wir ja Geld zur Verfügung haben (keine Reichtümer, aber so viel, dass wir gut davon leben können und ausgiebig unserem Hobby Basketball frönen können)...
Mein Stand jetzt ist: Fragen kostet nichts. Such dir die Telefonnummer der Caritas in deinem Landkreis (die Gruppen sind wohl immer Kreis-gebunden) und frag nach. Man kann sich ja immernoch anders entscheiden und die Hilfe NICHT in Anspruch nehmen...
Ich weiß nicht, was auf uns zukommen wird - aber es fühlt sich gut an, endlich den Knoten im Bauch los zu sein. Und vor allem: ich habe nicht das Gefühl, dass ich von oben herab behandelt werde, sondern eher "hey, du bist krank, das ist okay. Darf ich dir helfen gesund zu werden?"


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23.09.2014 22:02
#10
Ne

Wow, ich ziehe den Hut vor Eurem Mut! Das meine ich absolut ernst. RESPEKT!
Ich wünsche Euch viel Erfolg auf Eurem Weg und hoffe sehr, dass ihr von Euren Fortschritten berichten werdet.
VG


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