Ich freue mich auch sehr für euch, dass es in diese doch ziemlich unerwartete Richtung gegangen ist, und hoffentlich nun auf einen guten Neuanfang hinausläuft. Nachdem es im ersten Beitrag geheißen hatte, ihr wäret bei eurer Suche nach Hilfe regional nicht weiter gekommen, hatte ich angenommen, dass da alles ausgeschöpft gewesen sei, deshalb hatte ich das gar nicht erst vorgeschlagen.

Ohne den Schritt 2 vor dem Schritt 1 gehen zu wollen: Dass es so weit mit euch gekommen ist, hat Ursachen, denen ihr auf den Grund gehen müsst, damit es nicht irgendwann wieder so weit mit euch kommt. Falls das Betreuerteam nach der Erledigung des "Jobs" den Schlussstrich ziehen will, solltet ihr darauf bestehen, dass dies nicht das Ende sein kann, sondern erst den Anfang eures neuen Lebens darstellt.

Viel Glück, und alles Gute - vielleicht sehen wir uns ja hier im Forum dann auch mal wieder, wenn es um Schritt 2 geht.

Numi, so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt......oder beides parallel nebeneinander......
Bloss, da ich an Taubheit grenzend schwerhörig bin, ist es irgendwie bei mir eine grössere Hemmschwelle, denn
solche Helfer haben selten Ahnung von der Hörgeschädigtenproblematik geschweige denn von Gebärdensprache.
Denn eines ist auch klar, die Hörbehinderung wirkt sich aus auf das ganze Leben.

Najut......für heute guts nächtle Mausohr

Ganz klar: wir wollen nicht nur endlich Ordnung in die Wohnung bringen, sondern jetzt nach und nach auch Ordnung in uns bekommen. Ich für mich werde dann, wenn die Betreuung richtig anfängt, mich auch beraten lassen, welche Psychologen es gibt, bei denen einer der Schwerpunkte das Messie-Problem ist. Ich bin mir im klaren, dass, wenn die Betreuung irgendwann vorbei ist, es wahrscheinlich ist, dass es wieder einreissen wird. Naja, ich warte erst mal ab. So weit in die Zukunft denke ich, wenn es soweit ist. Erst mal wird der Anfang gemacht.

Um die Regional-Frage zu beantworten: Ich bin doch noch auf die Caritas gekommen, dank Google. Ich habe erst versucht, mit einem Team Kontakt aufzunehmen, doch die waren nur sporadisch via Email erreichbar ... In meiner Panik habe ich gestern einfach mal dort angerufen und die Dame sagte mir, dass Sie nur für den Kreis XY zuständig sind, war aber so freundlich und hat mir die Telefonnummer von der Caritas in meinem Kreis heraus gesucht. Nachdem ich gestern x-Mal dort versucht habe jemanden zu erreichen, bin ich heute Mittag selber hin gefahren. Es klingt einfacher, als es war. Die etwa zwei Stunden, die ich mit den Sozialarbeitern gesprochen habe, habe ich fast komplett durch geheult... Es war verdammt hart. Aber für mich/uns war es der richtige Schritt.

Immerhin habe ich nun auch gegooglt und eine Selbsthilfegruppe gefunden in meinem Ort.
Mal sehen, wie das so ist mit der Kommunikation. Wenn es mir zu schwer ist, kann ich ja gehen.
Grüssele Mausohr

"Naja, ich warte erst mal ab. So weit in die Zukunft denke ich, wenn es soweit ist. Erst mal wird der Anfang gemacht."

Das ist auch goldrichtig so. Ich merke das nur vorsichtig an, weil wir das schon öfters erlebt haben, dass jemandem der Ausweg einer fremdfinanzierten Entrümpelung geboten wurde, und diejenigen haben sich dann - leider - zu sehr darauf verlassen, dass der "heilsame Schock der Erkenntnis" bereits ausreichend sei, damit das nie wieder passiert. Das mag in Einzelfällen zutreffen, in der Regel reicht es aber leider nicht aus. Nur weiß ich eben auch nie vorher, wer das Forum "danach" noch einmal besucht, und wen wir hier nie wiedersehen, daher wollte ich es sofort gesagt haben.

Meine beiden Empfehlungen für euch zwei halte ich übrigens trotzdem weiter aufrecht. Ihr mögt nun eine - riesengroße - Starthilfe bekommen, aber nach wie vor gilt, dass ihr zusammenhalten und füreinander stark sein müsst, wenn ihr euch gemeinsam da rauskämpfen wollt. Wenn ihr fragt, wer Schuld hatte, werdet ihr nur Schuldige finden. Wenn ihr aber nach Ursachen sucht, werdet ihr Lösungen finden.
Und genauso gilt (und da würden sicher alle Therapeuten der Welt mit mir ins gleiche Horn blasen), dass ihr für eure Lebensgestaltung ganz besonders in dieser Phase, in der ihr alles zum Besseren verändern wollt, klare Strukturen braucht, damit eure ernst gemeinte Absicht nicht zwischen "heute, morgen, nächste Woche" zerfasert wird und verpufft.