Projekt "Umzug", Phase I

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09.10.2023 08:07
avatar  IBI
#196
IB
IBI

Robin,

danke für die Erklärung.

Mir war nicht klar, dass das Angebot deiner Nachbarin, dich in der Wohnung zu unterstützen länger zurück liegt. Ich dachte, es sei kürzlich gewesen, in den letzten zwei, drei Monaten vielleicht.
Selbst falls dem so wäre, kann sich viel in kurzer Zeit ändern.

Im Rahmen eurer Möglichkeiten unterstützt du sie und sie dich.
Das passt.


Dir wird meine Reaktion nicht gefallen:
Etwas aus der Vergangenheit in die Gegenwart ziehen, zu der Umstände aktuell nicht mehr passen, ist ein Muster, das die Realität verschiebt und verfälscht.
Damit ist die Chance hoch, dass wer auch immer dich begleitet und du in dieser Art erzählst, dir Impulse anbietet, die nicht helfen können.
Das könnte auf Dauer beide frustrieren und irgendwann kapituliert ein Coach und sagt: ich kann und möchte nicht weiter helfen.

Wenn ich deine Muster benenne, hilft es mir gleichfalls, denn meistens stelle ich fest: oh ja,
das mache ich oder machte ich früher ähnlich.
So "erwische" ich mich sozusagen selber. Sehen und entdecken kann ich es leichter, wenn ich andere beobachte und reflektiere, wie sie es machen.
Meinen Eigenanteil in einer Kommunikation und ihre Wirkung zu verstehen, ist eines meiner erklärten Ziele, denn auf meine eigenen Anteile kann ich Einfluss nehmen.


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09.10.2023 10:07
avatar  Robin
#197
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Na, dann will ich dir auch mal dein Muster spiegeln:

- Du suchst dir Leute, die einigermaßen klarkommen bzw. grade in dem Bereich klarkommen, in dem du einen Ratschlag erteilen möchtest.
- Du suchst dir eine Angelegenheit aus, in der diese Leute eine klare Entscheidung getroffen haben und das eher so am Rande kommunizieren bzw. sich darüber freuen, dass diese Sache "läuft". (Ich gebe zu, dass es auch objektiv viel schwieriger ist, Leuten einen Rat zu geben, die darum bitten - denn die haben meist eine Situation, die, wenn man alle Informationen hat, wirklich schwer zu entscheiden ist.)
- Du teilst einem im Befehlston mit, dass man das anders machen soll, als man es entschieden hat. (Und Schriftliches hat sehr wohl einen "Ton", der sich z.B. durch Wortwahl ausdrückt - es gäbe weder Poesie noch Belletristik, wenn kein Ton in der Schriftsprache wäre.)
- Du drohst mit schlimmen Konsequenzen, wenn man deinen Anweisungen nicht folgt, wie z.B.:

Zitat von IBI im Beitrag #196
Das könnte auf Dauer beide frustrieren und irgendwann kapituliert ein Coach und sagt: ich kann und möchte nicht weiter helfen.


Da du nicht nachfragst, warum Leute etwas so machen, wie sie es tun, sondern gleich davon ausgehst, dass du es besser weißt, kann es ziemlich lange dauern, bis du rausfindest, was der Person, der du deine Ratschläge erteilst, von Anfang an klar war. Hier z.B.:

Zitat von IBI im Beitrag #196
Im Rahmen eurer Möglichkeiten unterstützt du sie und sie dich.
Das passt.


Genau. Und sicherheitshalber füge ich nochmal ausdrücklich hinzu, dass ich bewusst darauf zu achten versuche, Leute, die mir helfen oder helfen wollen, nicht zu überfordern. Ich denke, dir ist auch klar, dass nette Menschen manchmal mehr zusagen, als sie entspannt und gut gelaunt halten können. Das kann dann tatsächlich unschöne Folgen haben: Wenn man wirklich in akuter Not ist, ist vielleicht niemand mehr da... Ich denke, alle werden es selbst einschätzen müssen, welche Hilfe sie wann von wem erbitten können. Weil man kennt die Menschen um sich herum und deren Lage besser, als man in einem ganzen Romankapitel beschreiben könnte.


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09.10.2023 11:11
avatar  IBI
#198
IB
IBI

Zitat von Robin im Beitrag #197
Du drohst mit schlimmen Konsequenzen, wenn man deinen Anweisungen nicht folgt,


Erstens:
Interessant, dass du das als Anweisung aufnimmst.
Zweitens:
war die Aussage nicht auf mich bezogen, sondern auf eine deiner Erfahrungsgeschichten.
Drittens:
Interessant, dass du es als Drohung auffasst.

Ja, stimmt,
in der Schreibsprache wird ein Ton vermittelt.
Und deine regelmässige Beschwerde darüber, kenne ich bereits und wie ich es anders mache, weiss ich weiterhin nicht, ausser dass es dir nicht passt, wie ich es mache.
Ich werde weiter trainieren, dennoch kann ich nicht beeinflussen auf welche Weise du die Inhalte alle deuten wirst.
* huch, ein Faktor, aus dem mein Stress resultiert. Beleuchte ich an anderem Ort hier.

Weil ich kein ICH verwenden kann, wenn ich mich auf DEINE Inhalte und Geschichten beziehe.
Ich will deine Geschichten nicht zu meinen machen, indem ich ein ICH verwende, wie du von mir erwartest!!!!

Da ich aus den ERKENNTNISSEN Schlussfolgerungen für mich und meine Muster und meine Geschichten ziehe, ist das meine ART der SELBSThilfe mit gleichzeitigem Versuch, anderen zu helfen und die ASPEKTE mit einzubeziehen, die viele hier bevorzugt ausblenden und vermeiden.


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09.10.2023 14:45
avatar  Robin
#199
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Hallo @IBI ,

Zitat von IBI im Beitrag #198
Interessant, dass du es als Drohung auffasst.

'Sonst passiert dies - sonst passiert jenes...' - ja, das halte ich für ein wiederkehrendes Muster bei dir. Wie aktuell in Bezug auf mich an anderer Stelle, wo du Krebs als Konsequenz vorschlägst, wenn ich keine Therapie mache. Bei der Stadtführung gestern nochmal aufgefrischt, der Spruch der mittelalterlichen Kirche: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt.“ (Johann Tetzel)
Oder wie auch gegenüber @Goofy aktuell.

Zitat von IBI im Beitrag #198
war die Aussage nicht auf mich bezogen, sondern auf eine deiner Erfahrungsgeschichten.

Du meinst, weil meine Coachin sich aus dem Coaching zurückgezogen hat? Der Hintergrund dazu ist allerdings auch wieder ein ganz anderer, als du unterstellt hast. Die Geschichte ist recht komplex und ich bin nicht näher darauf eingegangen deshalb bisher. Das ist ein *Job*-Coaching, das zu meinem Job im Gesamtpaket enthalten war. Wir gehen bei uns im Betrieb recht unterschiedlich damit um. Manche ziehen es formalistis h durch. Manche weigern sich, tun es aber auf eine Art, die nicht sanktioniert werden kann, da die Teilnahme am Coaching verpflichtend ist. Ich habe von Anfang an gesagt: 'Wieso, Coaching is doch cool! Aber *ich* entscheide, worin ich mich coachen lasse.' und habe diese Vorgehensweise auch Kolleg_innen empfohlen. Nun wird aktuell der Druck auf die Coaches erhöht, uns "aus unseren Stellen herauszucoachen", wobei wir uns eigentlich nur verschlechtern können und das Ziel vermutlich auch ist, unsere Stellen im sozialen Bereich wegzusparen und somit das Angebot auch für unsere Kund_innen zu streichen. Meine Coachin ist eine nette Person, die nachvollziehen konnte, weshalb ich kein Jobcoaching will, aber ein Coaching in Bezug auf's Ausmisten. Ab einem bestimmten Punkt sagte sie, sie meldet sich dann, wenn es was zu bereden gibt. Wir haben bis dahin so viele Stunden zusammen gehabt, dass niemand sagen kann, ich hätte mich geweigert... Ich habe mich trotz dieses Hintergrunds zuerst im Stich gelassen gefühlt, weil ich gern so weiter gemacht hätte. ☺️

Und ich weiß, dass ich das bisher so nicht dargestellt habe. Es ist halt so, dass man trotz der Anonymität bei manchen Dingen etwas zurückhaltend ist.

Zitat von IBI im Beitrag #198
Weil ich kein ICH verwenden kann, wenn ich mich auf DEINE Inhalte und Geschichten beziehe.
Ich will deine Geschichten nicht zu meinen machen, indem ich ein ICH verwende, wie du von mir erwartest!!!!

??? Also du solltest "ich" verwenden, wenn du von dir schreibst, und "du", wenn du von mir schreibst. Und du sollst mich meine Geschichte erzählen lassen und dir nix darüber aus den Fingern saugen.


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09.10.2023 16:02
avatar  IBI
#200
IB
IBI

Zitat von Robin im Beitrag #199
'Sonst passiert dies - sonst passiert jenes...' - ja, das halte ich für ein wiederkehrendes Muster bei dir.


Stimmt, so ein Muster habe ich.
Es hat den VORTEIL, dass ich Vorkehrungen treffen kann, einige der SONST zu vermeiden oder deren Auswirkungen klein zu halten.
Es hat den NACHTEIL, dass es positive Aspekte von SONST nicht mitliefert, da es ein VORKEHRUNGSSMUSTER ist.

Die UNWISSENHEIT anstelle von SONST, ist für mich schwieriger zu ertragen.
WISSEN hilft mir, um die SONST zu erkennen und mich auf sie vorzubereiten.

Zitat von Robin im Beitrag #199
Wie aktuell in Bezug auf mich an anderer Stelle, wo du Krebs als Konsequenz vorschlägst, wenn ich keine Therapie mache.

Da hast du das bildhafte Beispiel nicht stimmig interpretiert.
Keine Ahnung, was es gebraucht hätte, damit du es anders liest.

Googfy wird sich bestimmt selber bei mir beschweren können, wenn es ihm nicht helfen sollte, was ich schreibe.
Schön, dass du merkst, dass ich es nicht ausschliesslich bei dir so mache.


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