Hallo @Kynika,

bei deinen Worten überlief mich sozusagen eine Gänsehaut... Ich neige zu superkomplexen Sortierungen, wenn ich denn welche anlege. Am Computer z.B. Bäume mit einer Tiefe von 10 Knotenpunkten is nix. Und einmal war ich so betrieblind, dass ich die Fotos nach einem System sortiert habe (inhaltlich) und die Negative nach einem anderen (Datum) und vergessen hab, eine Zuordnung zu notieren, so dass man keine Chance hatte, zu einem Foto das Negativ zu finden.

Nun habe ich mittlerweile aber schon oft gehört, Ordnungssysteme sollten *einfach* sein. Und intuitiv. Ich hoffe, das wird so. Das ist ja eigentlich nur eine thematische Sortierung, bei der den Themen eine Zeitdimension zugeordnet ist. Und dadurch, dass die drei Zeiten gleich viel Platz einnehmen dürfen, ist dafür gesorgt, dass ⅔ meiner Bücher sich mit Gegenwart und Zukunft befassen. So ist der Platz für Historisches begrenzt...


Heute sprach mich ein Nachbar an. Seine Wohnung ist auch noch nicht renoviert!!! Anscheinend ist erst eine einzige Wohnung tatsächlich renoviert worden. Und anscheinend sind sämtliche Wohnungen in den zwei oberen Stockwerken abgesoffen. Er wohnt jedenfalls im anderen Seitenflügel, und da ist dasselbe passiert.

Das Gute daran ist, dass ich nicht die einzige bin und dass es im Moment anscheinend nicht an mir hakt, sondern daran, dass es jede Menge Subunternehmer gab und nun die Versicherungen untereinander nicht einig sind, wer zuständig ist. Das Schlechte daran ist, dass man nicht wissen kann, ob sie sich jemals einigen. Aber der Nachbar meinte, wenn die eine nicht zahlt, dann halt die andere.

*Schulterzucken* Es kommt, wie es kommt. Aber meine Zuständigkeit ist jedenfalls, so auszumisten, dass man renovieren kann.

@Rica

Das ist mittlerweile über ein Jahr her... All die Komplikationen mit den Weiterverkäufen spare ich mir jetzt mal. Jedenfalls wurde das Haus von einem normalen Mietshaus in eine Geldanlage umgewandelt und dabei von einem "Investor" zum nächsten weitergereicht, und jeder verkaufte es teurer weiter, als er es gekauft hat, und jeder will seine Investition möglichst schnell wieder reinkriegen. In diesem Zusammenhang hörten die "Vermieter" zeitweise auf, auch absolut notwendige Reparaturen zu machen. Wenn man von seinen Nachbarn hört, dass die bei Regen Eimer aufstellen müssen und trotz ständiger Bemühungen die Hausverwaltung rein gar nichts dagegen tut, dann nimmt man es fatalistisch hin, dass man jedesmal erst ins Bad muss, um den Hauptwasserhahn aufzudrehen, wenn man in der Küche Wasser braucht, um Gemüse zu waschen... Aber irgendwann änderte sich die Strategie. Die Investoren begannen, zu investieren! Natürlich nicht in die Wohnungen der Altmieter. Ohnehin haben schon viele Altmieter die Flucht ergriffen, und wo immer das passierte, wurde investiert: In eine Umwandlung in "möblierte Kurzzeitvermietung" (so nennt sich das, seit die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen verboten wurde). Und dann wurde in einen Dachausbau investiert. Es wäre natürlich interessant zu wissen, ob nur über den Wohnungen von Altmietern die Plane verrutscht ist oder auch über den F..., äh, möblierten Kurzzeitvermietungen. Beweisen würde es aber nichts. Jedenfalls wurde für den Dachausbau mitten im Winter das Dach abgebaut, und in der Plane, die man dann wohl zum Abdecken auf den Boden gelegt hat, bildete sich ein ansehnlicher Swimmingpool. Der dann irgendwann bei einem Starkregen komplett runterkam. Oder so ähnlich. Es gab ja auch vorher schon kleinere Lecks... Aber an dem Tag dachte ich, hier kommt die Decke runter! Was sie ja auch tat. Aber zum Glück nur die oberste Schicht.

Ich habe den Schaden ordnungsgemäß meinem Vermieter gemeldet, aber dem war anscheinend gar nicht klar, dass ich nicht von einem kleinen Wasserschaden spreche, sondern von einem großflächigen Desaster. Schließlich meldete sich aber doch jemand von der Firma, die den Dachausbau gemacht hat, um gemeinsam mit einem Sachverständigen der Versicherung und einem Trupp Handwerker die Wohnung zu besichtigen.

Das ist natürlich für Messies so ziemlich das Worst Case Szenario. Aber mir ist klar: Es gibt was, was schlimmer ist, und zwar, seine Wohnung zu verlieren! Und das kann leicht passieren, wenn man sich weigert, einen Wasserschaden begutachten zu lassen. Also was man nicht verhindern kann, nimmt man am besten gelassen hin. Statt *einem* Heizungsableser liefen hier also vier Leute rum und lugten in jede Ecke. Zum Glück war der Mann von der Firma, die den Schaden verursacht hat, super nett. Und so lief das erstmal ganz reibungslos und ich dachte, meine Bücher seien nun das einzige Hindernis, denn die Handwerker oder sonstwer hatten sogar schon mal angekündigt, dass sie nächste Woche kommen, und *ich* batte um Aufschub gebeten.