Über den Sinn oder Unsinn einer Katze im Messihaushalt

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09.01.2018 21:20
#1
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Frohes Neues Euch Lieben,

wie die Mutter zum Kinde so bin ich letztes Jahr zu einem Kätzchen gekommen. Ich wollte es gar nicht behalten und hatte einen super Platz gefunden, war aber dann schon bis über beide Ohren in dieses bezaubernde Geschöpf verknallt und konnte mich nicht mehr trennen. Da ich gerne mit mir selbst verhandle und Verträge schliesse beschloss ich das kleine Fellknäul zu behalten im Tausch gegen ein aufgeräumtes Hochbett innerhalb eines Monats. Das hört sich nach weniger Arbeit an als es tatsächlich ist, da es sehr groß ist und über mindestens 20 Regalkästen und noch die entsprechende Stellfläche auf den Kästen verfügt. Die Stellflächen hatte ich natürlich auch zugemüllt. Ich lag ganz gut in der Zeit als heraus kam, daß das Kätzchen Giardien hat. Das sind einzellige Parasiten, die schwer zu behandeln sind und nur mit kochendem Wasser als Desinfektion zu killen sind. Zusammen mit dem Weihnachtsstress und dem Kampf mit Dampfbesen und Dampfente ist dann alles liegen geblieben. Dafür hab ich aber sämtliche Böden blitzeblank.
Der 2. Vertrag, den ich letztes Jahr mit mir laufen hatte war jeden Tag 3 Dinge wegwerfen. Das hat auch prima geklappt, bis das Giardientheater los ging.
Bilanz: mein Hochbett ist zu 3/4 aufgeräumt und bis Mitte November hab ich jeden Tag 3 Dinge weggeworfen.
Nicht schlecht, was? Ich bin ganz stolz drauf!
Aber jetzt zurück zur Katze. Hätte ich gewusst, daß mir eine Katze so Beine macht hätte ich mir eher eine besorgt. Dieser Mist mit den Giardien hat natürlich dazu geführt, daß ich viel aufgeräumt und klargemacht habe. Als nächstes habe ich sehr viele Kleinteile entsorgen müssen, weil die Püppi damit die Hunde abgeschossen hat. Es kann sich keiner vorstellen wie viel Freude so ein Katzenwelpe daran hat Spitzer, Stifte, Pinzetten, Schminkzeug und sonstigen Kleinkram auf friedlich unter dem Hochbett schlafende Hunde zu schiessen und dann kichernd zuzuguggen wie die Hunde entsetzt die Flucht ergreifen! Und es ist nicht nur so, daß man den Kram ein Mal wegräumt und dann wieder fröhlich zumüllt sondern man muß es ordentlich halten ansonsten ist der Kajal nämlich nicht mehr auffindbar. Ich hab mich auch von einer ganzen Menge meiner Deko trennen müssen, war leider nicht katzenfest. Meine lachenden Tonkürbisse habe ich erst mal weggeräumt nach dem der Erste unter den Hunden eingeschlagen ist.
Aber das Beste ist, daß dieses kleine Wuschelvieh schnurrt und schmust wie verrückt. Meine Hunde finden dieses Geknuddel und Geschmuse nicht so klasse. Die Katze ist da anders. Ich bin seit über 20 Jahren Single und ich hasse es. Klar hängt das auch damit zusammen, daß es bei mir so schlampig ist. Es hat sich in den Jahren ja viel gebessert aber ich schäme mich immer noch für die eine oder andere Ecke und tuh mich immer noch schwer damit einen Fremden einfach mit nach hause zu nehmen. Isolation ist ja bekannterweise ein Problem beim Messisyndrom und dagegen hilft dieses kleine Schnurri ganz ausgezeichnet. Wenn ich nach hause komme werd ich maunzend an der Tür begrüsst. Das hat was.
Es gibt natürlich auch Schattenseiten. Wenn ich Pech habe sind wir die Giardien nicht ganz los geworden, weil ich eben immer noch Krempelecken habe und kann sie möglicherweise nur los werden in dem ich alle beseitige. Das ist dann richtig viel Arbeit, auf die ich sicherlich überhaupt keine Lust habe.
Auf der anderen Seite wäre dann die Wohnung sauber.
Ganz am Anfang hab ich mal vermutet, daß sie irgendwo unter das Hochbett, dort ist meine schlimmste Krempelecke, geckackt hat. Dem war aber nicht so, kam nur von einem komischen Luftzug der den Geruch vom Katzenklo unter das Hochbett geweht hat. Für jemanden, der so sehr vermüllt ist, daß er nicht in der Lage ist einen Katzenhaufen zu finden und zu beseitigen wenn die Katze auf die Idee kommt mal wo anders zu kacken als im Klo ist eine Katze sicher ungeeignet.
Aber für jemanden der unter rumstehendem Krimskrams leidet kann so eine Katze sehr praktisch sein. Ich kann natürlich nicht garantieren, daß das jede Katze so macht, vielleicht funktioniert das auch nur in Kombination mit einem Hund den man foppen kann aber ich hab mir jetzt angewöhnt alles was ich auf dem Boden finde direkt auf Müll oder Nichtmüll zu untersuchen und entweder zu entsorgen oder aufzuräumen. Saubere Sache Leute. Schlecht wäre für mich eine vorsichtige Katze, die um Hindernisse drumrum schleicht.
Aber so ist meine Püppi nicht. Sie ist sich aber auch nicht zu schade die Hunde direkt zu vermöbeln. Dazu schnappt sie mit den Vorderpfoten jeh rechts und links eine Backe und dann mit der Hinterhand Trommelfeuer direkt auf die Nase.
Das mit dem Fell ist natürlich lästig. Überall Haare. Wenn man den Pizzakarton öffnet entsteht ein Unterdruck dem die Haare folgen und voir lá! Auf der frischen Pizza hat es Hundehaare! Lästig!

Fazit: Die Katzenhaltung will gut überlegt sein. Es ist ein Lebewesen für das man nicht leichtfertig die Verantwortung übernimmt. Aber wenn Ihr mich fragt muss ich sagen: wie konnte ich nur so lange ohne diesen felligen Wonneproppen überleben? Und wenn es schnurrt und brummt ist das wie eine Massage für einen lange nicht geknuddelten Verdurstenden in der Wüste.

Mau


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09.01.2018 22:20
avatar  Wolfram
#2
Wo

@Fienchen

ich hatte mich schon immer gewundert, warum so viele Messies Katzen haben. Ich vermute, dass es die Einsamkeit ist. Da wäre mir aber ein Mensch lieber. Andererseits, weil ich 10 Monate eine Maus im Hause hatte, wäre eine Katze auch ganz gut gewesen. Aber mir scheint, dass die Arbeit mit der Katze nicht ganz unerheblich ist, zumal die auch nicht in die Krankenkasse aufgenommen wird. Es ist ein Lebewesen und nicht nur ein Spielzeug.

viele Grüße
Wolfram


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10.01.2018 00:42
#3
Ka

Hallo
ich hatte einen Kater gut 10 Jahre lang es war ein liebes und verwöhntes Tier gewesen. Hatte schönen aber auch schwere Stunden mit meinen Kater überlebt. Auch war er als Hauskatze mehrmals entlaufen aber ich bekam dieses Tier immer wieder.

Ich merkte das was mit mir nicht stimmte. Die Wege wurde immer weiter und weiter, sowie der Katzenstreu immer Schwerer. Auch hatte ich kein Fahrzeug und wollte das Tier aber behalten.
Ich habe Monate lang mich überlegt was das sinnvollste wäre was man machen könnte. Dann bin ich zu den Entschluss gekommen das Haustier zu verkaufen. Ich denke immer noch an das Tier und bin aber nachher doch meistens glücklich das ich den Schritt gemacht habe. Ich bin zwar alleine aber ich weiß das das Tier wenn es krank wird oder sonst was versorgt ist. Das wäre bei mir ein Problem denn gewesen.
Kalle


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10.01.2018 08:37
#4
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Moinsen!

Die Katze als Aufräum-Coach: Eigentlich eine geniale Idee, oder?

Ja, die kleinen Schmuser können einen ganz gut auf Trab halten!
Früher hatte ich bis zu drei Katzen, da war vielleicht Leben in der Bude - und aufräumen muss man nach Möglichkeit, bevor die Katzen aufräumen. Da hast du Recht!
Es ist spannend von deinen Erfahrungen zu lesen!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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12.01.2018 12:37 (zuletzt bearbeitet: 12.01.2018 13:32)
avatar  Inci
#5
In

Meiner Meinung nach hält man Katzen nicht artgerecht, wenn sie in der Wohnung leben. Ich habe Fälle von Tierquälerei beobachtet und bin deshalb gegen Hauskatzen.

Meine Pferde haben ihren Stall nie benutzt. Sie fanden den doof. Da wuchs doch kein Gras drin und es war auch kein Baum drin, um sich unterzustellen... Er war auch von 3 Seten geschlossen, so dass sie nichts sehen konnten. Viel zu gefährlich für sie, ein Pferd ist ein Fluchttier. Sie haben 365 Jahre im Jahr draußen geschlafen und mit der Natur gelebt, wie ein Pferd das eben macht.
Absolut bedenklich finde ich die Haltung von Katzen besonderer Rasse wie norwegische Waldkatze, Maine Coon oder Bengal. Sie haben so ein Freiheitsbedürfnis und sind so zu intelligent, in einer Wohnung haben sie nur die Möglichkeit, zu verkümmern.
Eine Katze kann bestimmt einem Menschen sehr gut tun. Jedoch sollte das gut tun dann auf Gegenseitigkeit beruhen und sich nicht auf Benutzen beschränken.

Inci


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