Alles Zuviel

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24.02.2014 22:59
#66
Ta

Da muss,nein,will ich erst noch hinkommen......ich möchte es aus der Haltung der Dankbarkeit tun und nicht aus der Haltung stöhn schon wieder aufräumen.
Ich hab es doch gut, dass ich das kann und dass ansonsten mein Umfeld stimmt. Dann sollte das mit der Ordnung,MEINER ORDNUNG auch zu schaffen sein.
Grüssele Mausohr


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25.02.2014 09:10
#67
Mi

"Dafür war ich heute extrem faul. Nichts geräumt! Nur den Restmüllsack zum Container und den Kleidersack zum Sammelcontainer an der Straße." Für mich widersprichst du dich selber, denn du warst nicht 'extrem faul'! Zwei Säcke sind draußen und deine Wohnung hat keinen Rückschlag erhalten - Bravo!
Es gibt genügend Leute, für die sind zwei Säcke rausstellen eine extreme Leistung, wegen der vertrackten Scham! Was hält dich eigentlich davon ab, dir jetzt schon einen neuen Coutchtisch zur Belohnung zu leisten? Du hast doch wirklich was geleistet!

"Da muss,nein,will ich erst noch hinkommen......ich möchte es aus der Haltung der Dankbarkeit tun und nicht aus der Haltung stöhn schon wieder aufräumen." Mauseohr, da es dem Krempel egal ist, mit welcher Haltung du ihm zu Leibe rückst, warum fängst du dann nicht an, auch wenn du erstmal die "Stöhn"- Haltung hast und bist dann erst dankbar, das zu die Kraft und die Energie gefunden hast, dich zu überwinden? Das würde dich vielleicht über Durststrecken tragen - und du müsstest dir dann ja auch nicht so viel zumuten. (Du weißt schon - ich bin die mit dem Tagesziel 5-Minuten-Entrümpeln). ...Aber ich weiß auch, das du gerade sehr viel um die Ohren hast.

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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25.02.2014 10:16
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#68
Gast
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Ich glaub dir das unbesehen, dass es dir Spaß machen kann, und dass du dadurch einen richtigen Energieschub verspürst. Vielleicht bist du nun - wie ich auch damals - in dieses "andere Extrem" verfallen; es klingt jedenfalls ganz danach. In dem hohen Tempo kann man das nicht dauerhaft aufrecht erhalten. Gönn dir etwas, mach Pausen. Geh doch vielleicht mal schön baden oder einen Kaffee trinken. Vielleicht kaufst du dir bei einem Spaziergang ein paar Frühlingsblumen. Kleinigkeiten, die dir helfen, zu verschnaufen und auch mal zu genießen, was du schon erreicht hast. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Tag Nichtstun sein, wenn du dich damit nicht wohl fühlst ;)


Was den Couchtisch betrifft, auch da hab ich wieder den Tipp, in den Kleinanzeigen zu gucken. Da gibt es oft fast neuwertige, moderne Möbel für ganz kleines Geld. Wenn du dort einen schönen für 10-20 Euro findest, könntest du den störenden Tisch rausschmeißen, ohne dass es dir ein Loch ins Budget haut, wenn du doch erst meinst, dass du im April das Geld dafür hast. Ich will gewiss nicht unken, aber gib lieber nur das aus, was du wirklich entbehren kannst. Sonst kann es dir passieren, dass du den Tisch immer mit gemischten, statt rein positiven Gefühlen betrachtest. Den "Tisch deiner Träume" kannst du dir ja dann im April immer noch kaufen.


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25.02.2014 18:59
#69
Al

Mausohr: Zitat - ".ich möchte es aus der Haltung der Dankbarkeit tun"
Naja, aus Dankbarkeit mache ich eigentlich nichts. Im Moment läuft es, weil es leichter ist, Ordnung zu halten, wenn sie grundlegend schon mal da ist und man nicht tausend Sachen wegräumen muss, sondern eben nur die fünf, die man zuletzt in der Hand hatte. Und weil ich weiß, dass, wenn ich das nicht zur Gewohnheit mache, ich in nicht allzuferner Zeit wieder so eine Wahnsinnsaktion durchziehen müßte - für die ich vermutlich nicht noch einmal die Kraft hätte.

MissSissiVoss: du hast natürlich recht - zwei Säcke können für andere eine gewaltige Leistung und Anstrengung sein. Ging mir bis vor kurzem ja auch noch so. Aber die standen gepackt da und haben gestört, da war das Wegbringen eher leicht. Komischerweise ist die Scham bei mir inzwischen ziemlich klein geworden. Von mir aus kann mich jeder dabei beobachten, wenn ich was zum Müllcontainer bringe. Aber das liegt eben daran, dass die Müllberge weg sind - es könnte auch jeder einen Blick in meine Wohnung werfen, ohne dass es mich derzeit nervös machen würde.
Zitat: " Tagesziel 5-Minuten-Entrümpeln" Schönes Tagesziel - ich versuch aber, dich zu 100% zu toppen und 10 Minuten täglich, naja, nicht mehr Entrümpel, aber Erhaltungsaufwand zu betreiben. Keine Stunden aufwenden, aber dafür jeden Tag was machen.

Numi: Zitat " in dieses "andere Extrem" verfallen; es klingt jedenfalls ganz danach. In dem hohen Tempo kann man das nicht dauerhaft aufrecht erhalten" Nein, das Tempo kann man nicht auf Dauer durchziehen. Ich jedenfalls kann es jetzt nicht mehr, obwohl die ToDo-Liste noch ellenlang ist. Ich habe bei alledem aber auch wirklich übertrieben und mich rücksichtslos vorangepeitscht. Ist sicherlich nicht der richtige Weg, nur leider der einzige, auf dem ich etwas erreichen kann. Ob das andere Extrem zuschlägt? Keine Ahnung. Eigentlich möchte ich nach dem Chaos keinen "Ordnungsfimmel" kriegen. Würde nicht zu mir passen ☺

Wegen dem Tisch: leisten kann ich mir das Ding. Der April ist mehr so der Zeitrahmen gewesen, in dem ich ordentlich bleiben muss, um ihn mir zu verdienen. Das ist ein ganz böses, tief verankertes, uraltes Verhaltensmuster. Mir schenkt keiner was. Das wurzelt in der unschönen Kindheit. Ich muss mir alles verdienen. Ich habe kein Recht auf Schönes, das keinen anderen Sinn hat, als schön zu sein. Der alte Tisch ja nicht kaputt. Nur eben versifft und hässlich und fleckig. Trotzdem würde er noch 50 Jahre durchhalten. Also muss ich es mir verdienen, ihn auszutauschen.

Danke, dass ihr mir das gerade bewußt macht. Ich versäume schnell, meine eigenen Motive zu durchschauen, meinen Gefühlen nachzuspüren. Bei allen Göttern, mit sechzig Jahren sollte man so langsam falsche Kindheitsmuster durchbrechen können. Morgen fahre ich ins Möbelhaus, basta! *freu*


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25.02.2014 21:48 (zuletzt bearbeitet: 25.02.2014 21:49)
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#70
Gast
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Ich glaube, wir haben ein bisschen aneinander vorbei geredet, AllesZuviel. Ich schrieb neulich, dass ich in dieser "Hochenergiephase" nach dem Entrümpeln eine Zeitlang in dieses andere Extrem verfallen war. Ich musste alles sofort erledigen, habe mich "rücksichtslos vorangepeitscht". Für mich hat auch nur dieser Weg funktioniert (wenn er funktioniert, wieso kann er dann nicht der richtige Weg sein?), und ich bin mir im Nachhinein betrachtet sicher, dass ich dieses andere Extrem wirklich gebraucht habe. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das so erstens körperlich nicht durchhalte, und zweitens, dass es irgendwann auch nichts mehr wirklich Sinnvolles zu tun gibt, ich aber trotzdem irgendwie fast krampfhaft noch was finden wollte. Für mich war die Lösung die, dass ich mir die Aufgaben wie einen Arbeitstag eingeteilt habe. Morgens zu einer bestimmten Zeit anfangen, Mittagspause machen, abends zu einer bestimmten Zeit Feierabend rufen. Ja, ich habe mich dann dabei erwischt, dass ich um kurz vor fünf die Wäsche etwas flotter gefaltet habe, damit ich den Korb noch vor dem Feierabend leer bekomme...und ich fand das gut.
Die Belohnungen, das waren - meinen damaligen, sehr armseligen Finanzen geschuldet - sehr bescheidene. Mittags habe ich mir in der Pause immer eine Folge McLeods Töchter auf VOX angeschaut, und dabei ganz in Ruhe eine Tasse Cappuchino getrunken. Diese Mittagspause hätte ich physisch nicht nötig gehabt, aber es erschien mir wichtig, dass ich es schaffe, nicht wieder stundenlang zu zappen, bis ich was anderes Interessantes (Ablenkendes) finde, sondern nur gezielt für eine Sendung ein- und dann gleich wieder auszuschalten. Es war auch wichtig, um wieder einen geordneten Alltag aufzubauen - etwas, das mir jahrelang gefehlt hatte. Ich war ja niemandem verpflichtet, deshalb habe ich oft gesagt, dass es völlig egal ist, ob ich etwas um 8 oder um 18 Uhr oder um 3:00 nachts erledige. Oder morgen, oder nächste Woche...Aber diese Fernsehsendung, die lief eben nur um eine bestimmte Uhrzeit, und um diese Uhrzeit wollte ich mit einer fertigen Tasse Cappu vor dem TV sitzen können. Irgendwann wurde mir klar, dass ich nicht _niemandem_ gegenüber verpflichtet bin, sondern zumindest MIR SELBST gegenüber. Ich bin mir selbst gegenüber verantwortlich, meinen Krempel auf die Reihe zu bekommen - und zwar innerhalb eines klar zu setzenden Zeitrahmens. Ich bin aber auch mir selbst gegenüber verpflichtet - wenn ich mich schon irgendwie als meinen eigenen Arbeitgeber, und meine Aufgaben als meinen "Job" betrachte - dafür zu sorgen, dass ich mich nicht ausbeute. Alle bezahlten Arbeitnehmer haben darauf ein Anrecht, und diese Regelungen existieren aus einem guten Grund, nämlich zum Schutz ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit. Es ist unlogisch, sich von diesem Schutz auszunehmen, weil man für seinen Job nicht bezahlt wird - denn gerade, wenn ein Job "mies" bezahlt wird (in dem Fall also: gar nicht) muss es ja wenigstens irgendwelche anderen Vorteile haben, wenn man ihn macht.

Mein Rat an dich wäre also: Geh ruhig durch das Extrem, wenn du das brauchst. Aber achte auf dich. Belohne dich - es muss nicht immer materiell sein. Vielleicht solltest du sogar vornehmlich nach immateriellen Belohnungen suchen. Für mich persönlich ist zum Beispiel die himmlischste aller denkbaren Belohnungen eine ausgiebige Massage in einem Spa. Das gönn ich mir auch nicht jeden Monat, könnte ich auch gar nicht. Aber es ist auf jeden Fall was, wo ich sage: Wenn ich mir das und das jetzt nicht kaufe (weil ich es gar nicht unbedingt brauche, sondern vielleicht in dem Moment nur Frust habe, und/oder mich irgendwie für irgendwas materiell belohnen will), dann habe ich 20 Euro für die nächste Massage "zusammengespart". Und man nimmt nix davon mit nach Hause, außer angenehme Erinnerungen, und die brauchen bekanntlich keinen Platz in der Bude.

Was den Tisch betrifft: Ich hab dich missverstanden, ich dachte, es ginge um finanzielle Überlegungen, und da hatte ich die Sorge, du könntest jetzt eventuell in genau dieser materiellen Belohnungs-Verlockung erliegen, bei der man mehr Geld ausgibt, als man eigentlich ausgeben kann. Aber wenn es nicht am finanziellen hakt, sondern an einem - ich sag es mal ein bisschen böse - Geiz gegen dich selbst: DAS kenn ich gut! Nein, wirklich. Ich schrieb das auch schon mal an anderer Stelle: Ich kenn mich genau, wenn ich was daheim habe, das an und für sich noch in Ordnung ist, und ich finde dann etwas, das mir gut gefallen würde, dann kaufe ich es mir nicht, weil ich mir sage, dass ich sowas ja schon besitze und dieses hier nicht unbedingt brauche. Bei dem genannten Beispiel ging es um schöne Bettwäsche. Ich hatte nur solche, die mir nicht gefiel, aber sie war halt noch in Ordnung. Es nervte mich jedesmal, sie aufzulegen, aber wenn man nix anderes hat, nimmt man es halt trotzdem her. Meine Lösung dafür war - und ist - die: Wenn ich eines meiner Besitztümer nicht leiden kann, dann entsorge ich es direkt, auch ohne Ersatz dafür gefunden zu haben. Ich vertraue darauf, dass ein passender Ersatz bald den Weg in mein Leben finden wird. Mein Vertrauen ist noch nie enttäuscht worden. Allerdings passieren dann immer zwei unterschiedliche Dinge: Entweder, mir ist alsbald ein passender Ersatz in die Finger geraten ODER ich habe gemerkt, dass ich das Ding gar nicht vermisse. Also auch nicht brauche.
Wenn ersteres passiert ist, dann habe ich die Gelegenheit auch sofort ergriffen. Also wenn mir dann schöne Bettwäsche begegnet ist, habe ich sie auch gern gekauft, weil ich wusste, dass ich ja wirklich welche _brauche_. Aber ich musste mir zum Beispiel nicht unbedingt ein neues Schränkchen in den Wäschraum stellen, nachdem das alte fast auseinander gefallen war, weil mir der Platz trotzdem gereicht hat.


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