Alles Zuviel

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26.02.2014 11:21
#71
Mi

"Aber die standen gepackt da und haben gestört, da war das Wegbringen eher leicht."

Noch ne Leistung! Du hattest sie schon gepackt (Bravo) Du hast sie wahrgenommen (Bravo)Du hast gespürt, dass sie dich stören (Bravo) Du hast sie nicht verdrängt (Bravo) ...und dann war das Wegbringen auch noch leichter als das störende auszuhalten!
Meines Erachtens hast du ein neues und erwünschtes Verhalten verinnerlicht! Das ist ein super großer Schritt und gar nicht so einfach!

Ich freue mich, dass du dir deinen neuen Tisch gönnen kannst!!

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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28.02.2014 20:25
#72
Al

Kam gar nicht zum Schreiben ... :-(
Na, egal - also Mittwoch im Möbelhaus, Tisch gekauft. Ein Freund hat ihn mir abends geholt und nach Hause gefahren (ich hab kein Auto). Gestern hab ich ihn dann aufgebaut. Örks, war gar nicht so einfach. Nun steht er da, ungeschmückt. Massive Kernbuche ist es, wie ich mir gewünscht habe. Morgen werde ich ihn ölen und am Sonntag dann feierlich einweihen und in meiner Bude willkommen heißen.

Und weil ich grad dabei war, dachte ich mir, dann kann neben dem inzwischen hässlichen Tisch auch gleich noch der olle Chefsessel aus der Arbeitsecke raus. Der ist zwar weder versifft noch verschrammt, aber irgendwie auch nicht gerade hübsch und vor allem furchtbar unbequem. Nun steht er im Keller, wartet auf den Sperrmüll und ich behelfe mir grad mit einem Hocker. Morgen kommt der neue Stuhl. In Orange! Aus Schwarz wird Farbe. Ich freu mich wie ein Schneekönig, mir einfach was Schönes geleistet zu haben - ich brauchs nicht, aber es wird mir innerlich und äußerlich gut tun.

Was war noch? Ach ja, war zu Besuch bei Bekannten zum Kaffee. Die kamen mir immer extrem ordentlich vor. Nicht steril, aber nahe dran. Und was soll ich sagen? In einer Ecke versteckte sich eine Staubmaus und im Zeitschriftenständer lag ein Magazin von 2011, das seither garantiert niemand mehr ansah. Waren mehr so Sachen. ich hab innerlich nur geschmunzelt. Weil mir bei mir inzwischen Staubmäuse und veraltete Schriften auffallen, sehe ich sie jetzt auch bei anderen - vorher sah ich die einfach nicht. Das finde ich irgendwie witzig.
Andererseits frage ich mich da, ob man bei anderen wirklich immer nur das sieht, was einen an sich selbst stört - ergo: ob jene, die über Messies "ablästern" nicht vielleicht ihre eigenen Messieecken haben (räumlich und/oder seelisch). Immerhin gibt es ja Müll in der Wohnung und Müll auf der Seele. Ich für mein Teil hatte beides, ist also nicht abwertend gemeint. Ich denke nur grad verstärkt darüber nach.


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28.02.2014 21:06
avatar  Sonea
#73
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Mensch super! Neuer Tisch, neuer farbiger Sessel, haufen Hobbies....da zieht ja regelrecht das bunte Leben bei dir ein! Schon toll wie man sich über solche Sachen freuen kann. Und auch darf!!!!

Ich glaub da ist was dran, dass man eher die Sachen sieht, die man an sich selbst störend findet. Seit ich mich vermehrt mit dem Thema auseinandersetzte und mich auch dazu bekenne, nehme ich die offenen und versteckten Chaosecken anderer viel deutlicher wahr. Und zwar als Störfaktor. Nicht dass ich jemand anderem in den Haushalt reinreden will, aber es löst ein negatives Gefühl aus, als wäre es mein eigenes Chaos.
Eine wirklich sehr gute Freundin von mir (meiner Meinung nach auch messie), ich kenn sie schon sehr lange, wir haben auch schon zusammen gewohnt, hat auch schon sehr lange Probleme mit der Ordnung und Sauberkeit in ihrem Haushalt. Sie zeigt auch ähnlich wie ich die, Vermeidungs- und Schammuster. Durch meine Extremsituation, mein Outing und jetzige Auseinandersetzung damit, von der ich ihr auch immer wieder erzähle, habe ich das Gefühl es "rattert" gerade bei ihr. Ich glaube sie trägt gerade einen inneren Kampf mit sich aus..."bin ich messie? will aber keiner sein!" Sie selbst hat auch gern über den Nachbar gelästert, der sein Chaos offen zeigt (um´s Haus rum/ keine Vorhänge). Ich denke das ist ein Schutzmechanismus, solange man es sich nicht eingestehen will, sich so weit wie möglich, wenn nötig durch lästerei, davon abzugrenzen.

Grüßle und genieß deine neuen Möbel-Lieblings-Stücke
Sonea


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28.02.2014 22:01
avatar  ( gelöscht )
#74
Gast
( gelöscht )

Als wir noch keine Kinder hatten, pflegten wir regelmäßig mit einer etwas größeren Runde (6-8 Leute) und durchaus auch mal wechselnder Besetzung (insgesamt so ca 15 verschiedene Personen) regelmäßig Spielabende zu veranstalten, auch mal ganze Spieltage, meistens samstags ab 14:00 bis open end. Das fand nahezu ausschließlich bei uns statt. Die meisten wohnten noch bei den Eltern oder hatten kleine Single-Wohnungen, wir waren die einzigen mit nem (Miets-)Häuschen, Garten und Balkon, daher war das naheliegend. Samstags vormittags hab ich dann immer die Bude auf Vordermann gebracht. Bei fast allen hatte ich den Eindruck, dass die zuhause ziemlich etepetete sind, und hab mich deshalb teilweise auch ziemlich damit gestresst. Im Lauf der Jahre sind wir bei fast allen mal auf Gegenbesuch eingeladen worden, und bis auf ein Pärchen war da keiner drunter, wo ich gesagt hätte: Da kann ich mir noch ne Scheibe abschneiden. Seitdem fällt mir immer wieder auf, dass fast jeder Mensch seine - teilweise extremen - Dreckecken und Gerümpellager hat. Und sei es das "dunkle Geheimnis" im Keller oder in einem Nebenraum, von dem man die Tür zumachen kann, wenn Gäste kommen. Am beeindruckendsten fand ich das Haus des Ex-Chefs meines Mannes. Die hatten einen gigantischen Kellerbereich, so groß wie unser ganzes Haus, aber alles nur Lagerräume und eine Werkstatt. Ganze Batterien von verschiedenen Gartenmöbeln waren da gebunkert, riesige Plastikblumengestecke und gottweiß, was noch alles. Gäste luden sie vornehmlich in den Wintergarten, und der sah wirklich aus wie im Prospekt, haushoch, mit einem gewaltigen Steintisch und Designerstühlen, einer Dekoschale mit Marmorkugeln auf dem Tisch, ein paar sehr großen exotischen Pflanzen - und sonst nichts. Du hättest nie angenommen, dass jemand, der einen Raum so hypermodern und puristisch einrichten kann, zugleich in seinem Keller so viel schrecklichen Kitsch und eingestaubten Kram aufbewahrt. Irgendwie denke ich mittlerweile, dass in nahezu jedem sehr viel mehr Messie steckt, als man gemeinhin glauben möchte.


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02.03.2014 18:08
#75
Al

Puh, Wochenende fast vorbei - aber alles von der ToDo geschafft und sogar ein bißchen mehr. Tisch geölt und mit bißchen Frühlingsdeko versehen. Der neue Schreibtischsessel siehjt ja so was von super aus. Und bequem ist er auch noch. Perfekt! Kleiderschrank aufgeräumt - aber noch nicht gemistet. Trotzdem zwei Säcke zum Kleidercontainer gebracht. Endich die wertvolle Damastbettwäsche entsorgt, die sich meine Mutter vor 50 Jahren vom Mund absparte, damit ich eine Aussteuer habe - ehrlich, weiße Bettwäsche hab ich niemals benutzt! Nun ist sie weg - wenn auch mit einem kleinen bißchen schlechtes Gewissen meiner längst verstorbenen Mutter gegenüber. Ein paar Sortieren-Kisten erledigt - wow, das meiste, was ich zum Sortieren in Kisten steckte, ist eigentlich Müll. Da geht das natürlich flott. Eigentlich sollte ich die ein halbes Jahr stehen lassen und wenn ich nichts da drin vermißt habe, könnte ich es unbesehen wegwerfen - aber irgendwie will ich ja auch was zu tun haben *kicher* Naja, papiermäßig hab ich noch viel zu tun - ausgebremst durch den ewig vollen Altpapiercontainer wird das dauern.

Immerhin großer Vorteil: sauber machen geht jetzt wirklich in geschätzten 15 Minuten, halbe stunde mit saugen meinetwegen. Aber kein großer Akt mehr, kein Zeitaufwand, den ich planen muss. Wenn ich es denn so halten kann. Daran gilt es jetzt zu arbeiten. Jeden Tag. Zehn Minuten täglich sollten doch immer drin sein - nehm ich mir zumindest mal vor. Also nur zum diesen Status erhalten.

Klar - noch ein wenig mehr Frühling, dann sind die Fenster dran. Die sind nicht in zehn Minuten geputzt. Aber so was kommt ja immer wieder dazu. War vorher auch schon. Hab ja auch zuvor ab und an die riesige Fensterwand geputzt. Nur mußte ich dazu vorher eine Stunde und mehr rumräumen, um überhaupt ans Glas ranzukommen. Das fällt jetzt weg.

Sodele, werd nun die ToDo für die kommende Woche machen - schätze, die wird endlich mal etwas kürzer ausfallen und mir mehr Freiräume lassen. Hab ich mir verdient *nick*


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