Projekt "Umzug", Phase I

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23.03.2024 20:23 (zuletzt bearbeitet: 23.03.2024 20:24)
avatar  Robin
#406
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Hallo @Ibi ,

ein Foto vom Vorher-Zustand habe ich in der Galerie gepostet, und auch schon mal einen Zwischenzustand. Den jetzigen Zwischenzustand finde ich nicht sehr fotogen, weil jede Menge zur Seite gelegtes und übrig gebliebenes das Regal breitflächig belegt. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen ein bisschen damit vorankomme, für all das Zeug bessere Plätze zu finden. Realistisch gesehen kann das bis Ende der Woche dauern, auch wenn das höllisch nervt. Wenn das Regal nicht frei ist, wird es schwierig, weitere Bücher zu sortieren, weil die, die ich behalten möchte, müssen ja auch irgendwo hin. Und das kleinere Regal, das ich im Wohnzimmer als Zwischenspeicher nutze (das musste ich übrigens auch erstmal freiräumen!) ist fast voll. Es wird voll sein, wenn ich Bücher, die ich behalten will und auf einem der Küchenstühle zwischengelagert habe, dorthin geräumt habe. Der Plan ist, diesen Zwischenspeicher dann erstmal ruhe n zu lassen und das Regal im Flur aus anderen Bereichen allmählich zu füllen. Anschließend können die Bücher aus dem Zwischenspeicher einsortiert werden. Wenn eins nicht reinpasst, muss eins gehen. So sollte am Ende kein Rest bleiben.


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23.03.2024 22:43
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#407
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Mein instinkt sagt mir, es wäre wichtig für dich unabhängig von der aktuellen optik, ein foto zu machen.
für dich und deine fortschritte, robin.
keiner bittet darum den zwischenstand zu posten oder es jemanden zu zeigen. scham und bewertung der optik sind unnötig.

das foto für die optik, machst naechste woche zusätzlich...


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24.03.2024 09:43
avatar  Robin
#408
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Hallo @IBI ,

es geht nicht um Scham. Ich habe das Thema Scham durchdacht und finde das Schämen für den Zustand der Wohnung sinnlos. Scham scheint viel mit kulturellen Normen zu tun zu haben und damit, wie sie durchgesetzt werden. Niemand schämt sich anscheinend für Dinge, die kulturell "normal" sind, auch dann nicht, wenn sie zerstörerisch oder sogar grausam sind.

Das Wohnumfeld, das wir uns geschaffen haben, ist ein Produkt der Wechselwirkung gesellschaftlicher Einflüsse (und damit meine ich nicht die frühe Kindheit, sondern was man so unter "Soziologie" behandelt) mit unserer Persönlichkeit (sämtliche Gene, Erfahrungen und Prägungen, von mir aus auch aus früheren Leben, mir-egal). Und natürlich ist die individuelle Lebensgeschichte auch ein Ausschnitt aus dem Gesellschaftlichen.

Scham ist wie gesagt eine Folge von unreflektiertem Verstoß gegen Normen, oder wenn man die Norm zum Maßstab macht, an dem man sich selbst bewertet. Ich bemühe mich halbwegs erfolgreich, mit der Gesellschaft auf realistischere Art zu interagieren. Die Gesellschaft ist nämlich an dem Ergebnis nicht so ganz unbeteiligt. Also statt mir Asche auf's Haupt zu streuen, versuche ich lieber, die Interaktion für mich vorteilhafter als bisher zu gestalten. Z.B., indem ich mein Geld lieber dafür ausgebe, dass hier Krempel raus kommt, statt dafür, welchen reinzuschleppen (auch da steckt jede Menge Arbeit anderer Leute drin, die man bezahlt!).

Gern mache ich ein Foto, wenn's dich glücklich macht! Und vielleicht hast du ja recht und es bringt mir oder sonst irgendwem was. Ich finde wie gesagt den Zustand im Moment ziemlich unbefriedigend, weil der eigentliche Hauptteil der Arbeit fast abgeschlossen ist und trotzdem noch alles voller Krempel ist. Naja, das ist so ungefähr, als wenn man die alten Tapeten ablöst und darunter ist noch eine Schicht Tapete.


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24.03.2024 10:10
avatar  Kynika
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Ich finds total stark, wie viel du gerade veränderst, Robin! Ich kenne das auch von mir, dass der "Zwischenstand" optisch nicht so das Wahre ist, davon bräuchte ich auch kein Foto :D Ich dokumentiere aber das Aussortierte (mit Fotos und einer Exceltabelle), weil mich das motiviert. Who knows, vielleicht werde ich dann irgendwann auch diese digitalen Zeitzeugnisse aussortieren, sobald ich den Zustand erreicht habe, den ich dauerhaft halten möchte.


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24.03.2024 10:46
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Zitat von Robin im Beitrag #408
Ich finde wie gesagt den Zustand im Moment ziemlich unbefriedigend, weil der eigentliche Hauptteil der Arbeit fast abgeschlossen ist und trotzdem noch alles voller Krempel ist. Naja, das ist so ungefähr, als wenn man die alten Tapeten ablöst und darunter ist noch eine Schicht Tapete.

Vielleicht ist es gut, dass Muster der Tapete darunter zu fotografieren, ehe es auch weichen darf.

Diese Phänomene unterdrücken die "Erfolgsgefühle", deswegen kannst du später vielleicht mit einer Fotoserie die Erfolge spüren und die sich in diesen scheinbar unscheinbaren Zwischenschritten liegen.
Jede Tapetenschicht ist eine Schicht, die es wert ist, FEIERN zu dürfen. Die Feiergefühle kommen wahrscheinlich in anbetracht der nächsten tapetenschicht nicht auf. daher die Fotos, damit du später das Feiern nachholen kannst.

Fotos von Dingen machen die rausgehen, finde ich einen interessanten Gedanken, doch sie spiegeln nicht die frei gewordenen Bereiche nicht ausreichend wieder.
Vermutlich erzeugen sie später die fragestellung: wie hatte das früher überhaupt alles platz in dieser wohnung, wenn denn der status so ist, dass du dich wohl fühlen kannst.

Vielleicht möchtest du später deinem Sohn deine Erfolge zeigen.
Viel Platz nehmen einzelne Fotos nicht weg.

Mir kommt es in diesem Jahr vor als würde ich kaum etwas machen, obwohl ich reichlich Stress habe. Vorletztes Jahr habe ich bei der Steuererklärung gemerkt, was ich alles NEBEN der Arbeit noch geleitstet habe und gar nicht wirklich merkte, dass es viel war. Aus dieser kleinen Erfahrung hat mein Instinkt dich gebeten, dir erste Tapetenschichten dokumentarisch zu fotografieren, damit du auf deine ressourcen und leistungen später zurück blicken kannst.

Im Moment gräme ich mich über ein bestimmtes Fotos, das ich VOR dem Räumen nicht gemacht habe. Ich könnte es jetzt gut brauchen.

Was Scham betrifft: neben deinen stimmigen Argumenten, kann es geschehen, dass Eltern Kinder bereits Beschämen und auslachen, wenn sie kaum laufen gelernt haben. Da ist das Selbstreflektionsvermögen des Kleinkindes nicht ausgebildet, aber die Emotion lagert sich dennoch im Körper ein.
wahrscheinlich war das Einfühlungsvermögen der Eltern nicht ausgebildet, sonst würden sie erkennen, wann sie ihrem Kind die Scham einflössen.


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