Edamia erstellt einen Plan...

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22.04.2016 07:35
#431
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Moin Edamia,

das klingt so, als würdest du es im Augenblick alles andere als witzig finden ...

Ich kann es gut verstehen, dass du nicht nur leidest, sondern auch immer wieder unendlich genervt bist, weil dein Körper dich immer wieder austrickst. Ich sage bewusst: Körper, nicht Psyche. Denn das Gehirn und sein Stoffwechsel sind nun mal auch Körper!

Würdest du dich schlecht fühlen, wenn du sagen wir mal irgend ein anderes Gebrechen mit auf die Welt gebracht hättest (ich nenne das mal so). Würdest du zum Beispiel bei einem Genfehler mit verkümmerten Armen ein schlechtes Gewissen haben, weil dir keine richtigen Arme gewachsen sind wie den "Normalos"? Und weil du deshalb weniger schaffen kannst? Sicher nicht! Du wärst vielleicht traurig, weil dir viele Möglichkeiten genommen sind, du würdest auch nach 30 Jahren immer wieder mal mit dem Schicksal hadern. Aber du würdest dich nicht als Versager fühlen!

Nun hat das Leben für dich eine andere schwierige Aufgabe mitgebracht.
Deine psychische Grundstimmung.
Stell dir das einmal übertragen vor - vielleicht kannst du irgendwann sagen, Mensch, ich wär so gerne wie die meisten anderen! Aber obwohl das nicht geht, berappel ich mich immer wieder. Für meine Verhältnisse bin ich sogar richtig gut!

Miss dich nicht am Ideal, sondern an dir.
Hast du ausgeschöpft, was dir möglich ist?
Wow - super! Tusch, Gratulation, Blumenstrauß und Feuerwerk!
Das meine nicht im mindesten zynisch. Du hast es verdient, weil du trotz der erschwerten Ausgangslage immer wieder weiter machst. Nach Lösungen suchst. In aktiveren Phasen alles wieder in geregelte Bahnen bringst ...

Nein, du wirst dich nicht immer so sehen können. Das gehört ja zu deinem Problem mit dazu.
Aber ich will dir trotzdem sagen, dass ich ungeheuer Respekt vor dir habe.
Nein, du hast es natürlich nicht im Griff, jedenfalls nicht immer.
Und natürlich jammerst du auch mal. (Mit Grund!)
Aber du trägst deine Last durchs Leben - und das ist eine riesige Leistung.
Und sobald es irgendwie geht, schaffst du ja auch eine Menge.

Egal wie schnell so eine Phase kommt - du bist wertvoll. Du bist tapfer.
Ich wünsch dir, dass dir heute etwas Schönes begegnet, und schicke dir liebe Gedanken!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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22.04.2016 08:12
#432
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... ich drücke 'mal den kleinen lieben Joker


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23.04.2016 00:26 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2016 00:26)
avatar  Edamia
#433
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Danke. Danke. Vielen lieben Dank euch beiden!


Ich will es einfach nicht akzeptieren und kann nicht glauben kann, dass ich nicht "gesund" werden kann.
Ich denke immer, es muss doch möglich sein, Freude am Leben zu empfinden!
Nicht permanent, das ist klar, aber immer wieder... oft genug, um etwas zu haben, das einen antreibt...

Ohne Arme wäre ich wahrscheinlich mindestens genauso unglücklich und würde vielleicht auch nicht akzeptieren wollen, dass mir das geschieht. Es wäre jedoch klar, dass die Arme nicht mehr wachsen würden...

Deshalb verbringe ich sooo viel Zeit mit der Suche nach Lösungen, anstatt mich in dieser Zeit um das Naheliegende zu kümmern - Haushalt, Gesundheitspflege, Pflege sozialer Kontakte.
Doch weil das nur mühsam von der Hand geht, vernachlässige ich es, um stattdessen nach "Heilung" zu googeln oder vermeintlich hilfreiche Strategien zu entwickeln.
Diverse Berichte von Selbstheilung & Co. in den modernen Medien vermitteln einerseits Hoffnung, verblenden andererseits aber auch.

Es geht mir immer dann besser, wenn ich akzeptiere, dass ich eine chronische Erkrankung habe und beschließe, das Beste draus zu machen. Dieser Zustand hält halt bislang nie lange an...

Gestern habe ich weiter christliche Sendungen angeschaut und ich habe sogar gebetet!! Seit 20 Jahren habe ich das nicht getan.
Doch es kam kein Jesus Christus um mich zu erlösen... Das Leuchten der Blumen in der Sonne war heute nach wie vor durch einen unsichtbaren Schleier getrübt.

Wahrscheinlich hänge ich noch so lange in der Dauerschleife aus Frustration und hausgemachten Misserfolgen, bis ich die Dinge annehme, wie sie sind, aufhöre, mir ständig eine Veränderung, ja, ein Wunder herbeizusehnen.
Es soll ja Menschen geben, die das ihr Leben lang nicht schaffen...

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Akademische Grade: B.A. in Aufschieben, M.A. in Trödelei

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23.04.2016 00:56
#434
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Hallo liebe Edamia,

ja, diese christlichen Heilungsversprechungen sind eine ganz eigene Spezialität.
Achtung, nicht religiöse Menschen bitte weglesen, damit es nicht langweilig wird.

Überlegen wir mal, wenn als Unendliches so etwas wie Gott existiert, dann weiß doch der Absolute und Allweise genau, was uns hier passiert. Und wenn er zulässt oder wünscht, dass ein Mensch mit so einer schweren Aufgabe leben muss, wo gibt es dann Sinn zu wünschen dass es aber pronto ganz anders sein soll? Wenn da vielleicht ein Sinn dahinter ist, den wir hier als kleine Krümel im Universum gar nicht verstehen können ...

Mir fing es an mit allen Problemen besser zu gehen, als ich anders gebetet habe:
Du hast es mir auferlegt - nun hilf mir tragen!
Das war für mich wie eine Befreiung. Es muss gar kein sofortiges Wunder geschehen, sondern ich kombiniere Akzeptanz des Ist-Zustandes mit innerer Erleichterung.

Gut, eine christliche Methdode ist das nicht direkt, und christliche Ansätze sind das, was wir hier von Kind auf mitbekommen haben. Bei mir gab es allerdings auch mal ein zentrales Erlebnis, als ich eigentlich als glückliche Atheistin durchs Leben gegangen bin. Dann kam ein riesiger Kummer durch das langsame schlimme Sterben der Großmutter ... und als ich mit dem Schicksal und dem für mich nicht vorhandenen Gott furchtbar am Hadern war, da war er plötzlich da.
Wow.
Völlig umwerfend!
Und so groß.
Allerdings eben nicht in dem Sinn, dass sofort alles gut wurde.
Nichts war gut.
Aber ich habe die Zuversicht bekommen, dass alles, was auch immer es ist, in einer große Geborgenheit behütet ist, der größte Kummer, der schlimmste Schmerz. Das ist da, und das ist seit 25 Jahren nicht mehr verschwunden.

Ich kann bitten: Mach es mir leichter! Nicht "mach es weg" oder "warum geschieht das ...", sondern einfach bitte, hilf mir, allein kann ich es nicht.
Und er hilft.

Ich wünsche dir so sehr, dass du in deinem schweren Erleben, in deinem tapferen angestrengten Leben genau das irgendwann spüren kannst: Du bist dem Schöpfer des Universums nicht egal. Er ist neben dir, und wenn du es ihm erlaubst, wird er deine Last mit dir tragen, damit du sie bewältigen kannst.

Ich schicke dir ganz viel liebe Gedanken ... Licht und Kraft für dich!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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23.04.2016 04:42
#435
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@Edamia @Jennifer

Vielen Dank Ihr beiden! Ihr seid schon etwas ganz Besonderes! Wie Ihr Euch mit
dem Messie-Leben, den dazugehörigen Blockaden und Empfindungen und mit
allen Gedanken zum Glauben und dem Universum auseinandersetzt und dafür
verständliche Worte findet, das ist schon etwas ganz Besonderes!
Ihr schreibt genau das auf, was ich und sicher auch viele andere empfinden und
dadurch kommt auch ein winziges bißchen mehr Ordnung in unsere Köpfe!
Ich kann das nicht so geordnet niederschreiben, kann nur durch die 'bedanken'-
Taste meine volle Zustimmung zu Euren Gedanken ausdrücken!
Ich danke Euch sehr für diese mentale Hilfe!
Wie schön, dass es Euch für uns hier gibt!

Herzlichst, Ruth


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