Ich habe mal wieder versagt....

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24.08.2023 20:51 (zuletzt bearbeitet: 24.08.2023 20:52)
avatar  Robin
#921
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@Versager77

Ach ja, der Sessel! Und klar, ihr habt auch Streu und Extra-Verpackungen von den Tieren. Aber... 10 mal 120 Liter, die würde ich nicht erreichen, wenn ich den Restmüll *jahrelang* nicht rausbringe!

Für Klamotten aussortieren habe ich eine prima Methode entwickelt: Ich schreibe auf, ohne in den Schrank zu kucken, welche Mengen ich von was brauche. So, als ob man den Koffer packt für eine Reise. Dabei ist schon mitgerechnet, wie oft ich wasche und so. also z.B.: 3 lange Hosen. Reicht bei mir im Normalfall. Diese Zahlen verdoppele ich sicherheitshalber, weil sonst steht man irgendwann doch ohne Hose da (eine macht man gleich nach dem Anziehen dreckig, eine war eh in der Schmutzwäsche, eine ist kaputtgegangen...). Also 6. Dann suche ich mir die 6 raus, die mir am besten gefallen. Und falls es 7 oder 8 sind, die ich perfekt finde, ist es auch okay. Aber mehr als 2 mehr geht nicht, da ist das absolute Limit erreicht.

Ich hatte schon mal Zettel mit den Zahlen drauf von innen an die Schranktür gehängt und hoffe, sie hängen da noch, weil ich muss jetzt auch schon wieder den Schrank durchforsten. Und natürlich kann man die Zahlen anpassen, wenn sich die Bedürfnisse ändern oder man merkt, dass man sie falsch eingeschätzt hat. Oder doch das eine oder andere Lieblingsteil behalten. Ich hab z.B. viel zu viele Pullover, die Museumsstücke sind, die man nur noch in der Wohnung tragen kann, mit Löchern und Flecken, die nicht mehr rausgehen. Aber die liebe ich halt alle. Während zu den neueren Teilen hab ich ein eher pragmatisches Verhältnis. Aber: "Viel zu viele" heißt 4-5 oder so. Und ich brauche eigentlich nur 2-3 Pullover für sowas, und zusätzlich die "guten Sachen".

Also die Liste hat mir schon sehr geholfen. Weil wenn man ohne konkretes Ziel aussortiert, dann ende jedenfalls ich schnell bei so Gedanken wie "Das kann man ja noch anziehen" bei Sachen, die ich echt *nie* anzuehe!


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25.08.2023 04:26 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2023 04:27)
#922
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@Miranda

Hallo Robin, so eine Liste hab ich mir auch ein paarmal erstellt. Der Bedarf ist ja eigentlich gar nicht sooo hoch. Aber was ist dann mit den anderen schönen Sachen? Und jetzt bin ich ( normalerweise) recht oft im Home-Office. Da brauch ich nicht so viel. Aber da ich mich ja neu orientieren will....was brauche ich da? Ich habe eine Stelle rausgesucht bei der Stadtverwaltung, da weiß ich jetzt schon das ich weiße Blusen brauche. Die hängen seit Jahren nutzlos rum. Gut das sie noch da sind 🙈
Bis letztes Jahr dachte ich, ich brauche meine Winterjacken gar nicht wirklich. Jetzt ohne Auto denke ich anders. Klar ist vieles doppelt und dreifach da....aber da erstmal einen Überblick zu bekommen ist nicht so leicht.
Während ich das schreibe schäme ich mich für meine Luxus Probleme.
Durch die Inflation, Corona, aber vor allem durch die Ignoranz von uns Menschen werden im Moment noch mehr Tiere ausgesetzt als je zuvor ,sitzen vor leeren Tellern und haben bei dem Wetter nichtmal frisches Wasser.....und ich heule weil ich zuviel habe ....😥
Wir sollten alle viel dankbarer sein 💔


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25.08.2023 07:58 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2023 08:00)
avatar  Robin
#923
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@Versager77

Guten Morgen, früher Vogel,

wegen dieser Unsicherheiten behalte ich ja auch mehr, als ich brauche. Ich rechne für die "Grundzahl" die Zeit zwischen zwei Wäschen und stelle mir vor, ich müsste für diesen Zeitraum packen. Ich hab auch schon im Netz nach so Listen gesucht (gibt's v.a. für Leute, die minimalistisch leben wollen), aber die waren für mich immer unpassend. Und dann habe ich festgestellt, dass ich nicht das Minimum anstrebe, sondern meine "Zugaben" gern auch haben will. Aber alles soll tatsächlich so sein, dass ich es auch anziehe. Finanziell habe ich überhaupt keinen Stress damit, Sachen wegzugeben und dann neue zu holen, weil ich Second Hand kaufe. Gern auch in den diversen Sozialläden Berlins, wo es nochmal günstiger ist. Das lässt sich leicht damit verbinden, dass man auch was hinbringt. Der Stress ist aber immer: Ich finde nicht das, was ich brauche, sondern irgendwas, was mir ganz toll gefällt, was ich aber nicht brauche. Außerdem mag ich anprobieren nicht sonderlich (tue es aber natürlich). Beim letzten Hosenkauf (meine beiden Lieblingshosen waren durchgewetzt, dann war noch irgendwas zu klein geworden...) habe ich in einem großen Second Hand Laden (2 Etagen!) einfach alles zur Kabine geschleppt, was in meiner vermuteten Größe war. Bin mit 3 oder 4 Hosen nach Hause gekommen ("Ulla Popken" - igitt, wer trägt denn sowas?), die sich grade zu meinen neuen Lieblingshosen entwickeln. Aber am Anfang mochte ich sie nicht und hab sie nur mitgenommen, weil ich nunmal grade welche brauchte.
So komme ich natürlich zu einigen Vorräten und finde das okay, weil wirklich die neuen Teile nicht genau dann auftauchen, wenn ich sie brauche. Allerdings ziemlich zuverlässig eine Weile später...

Ich versuche, immer mehr als "schön" zu definieren, was ich auch anziehe. Selbst nach dem letzten Ausmisten habe ich hier noch Teile gefunden, die ich so seit 20 oder eher 30 Jahren nicht mehr trage und auch gar nicht mehr tragen *kann*. Ich konnte sie damals nicht weggeben, weil ich sie so "schön" fand. Und jetzt frage ich dann: "Schön für mich?" und das Nein ist so vollkommen klar, wie es schon längst hätte sein sollen. Ist doch schön - wenn das Teil schön ist für jemand anderen, dann kann es jemand anders auch haben von mir.

Ich denke, grade dieser Kampf mit dem Kleiderschrank ist ein Kampf um wer-man-ist und wer-man-gern-wäre. Das könnte und sollte eigentlich Spaß machen... Ich schätze, ich stehe gleich auf und probiere es aus!

Die Tiere werden eigentlich ausgesetzt, weil die Leute sie sich anschaffen. Als Spielzeug, als Deko für die Wohnung, oder heutzutage m.E. zunehmend als Accessoire. Z.B. wer zeigen will, was er für ein Held ist, "braucht" einen Kampfhund. Und dann hat so ein Tier Bedürfnisse, und das gefällt einem gar nicht, besonders, wenn man in Urlaub fahren will. Oder es muss ein Dackel sein, weil man zeigen will, was man für ein Herzchen ist. Da ist man dann zumindest bereit, auch ein Herzchen zu sein, wenn die Tierarzt-Rechnung ansteht!
Aber es geht mir gegen den Strich, die ganze Sache... Ich finde, es gibt zumindest in Teilen der Gesellschaft schon so eine Bewertung, dass man ein besserer Mensch sei, wenn man Tiere hält. Und genau deshalb schaffen viele sie sich an.

Wer sich ein Tier anschafft, weil er es wirklich *braucht*, als Assistenzhund oder weil die Person einsam ist und wirklich ein anderes Lebewesen um sich rum braucht und jemanden, den sie versorgen und mit dem sie reden kann - da sage ich nix gegen. Aber solche Leute setzen ihre Tiere nicht aus.

Naja, und auch ein Sanctuary - was du ja im Kleinen betreibst - ist natürlich okay. Aber ich halte das für einen Vollzeitjob und würde es deshalb nicht machen. Apropos... Vergiss nicht bei deiner Jobsuche die Möglichkeiten, in diesem Bereich zu arbeiten! Ich weiß, du bist mit der Leiterin des Tierheims überkreuz... Aber vielleicht gibt's ja noch andere Möglichkeiten bei dir in der Gegend in diesem Bereich. Oder vielleicht Möglichkeiten, tatsächlich die Finanzierung für ein Sanctuary zu organisieren. Mit anderen Engagierten zusammen natürlich.


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25.08.2023 16:29 (zuletzt bearbeitet: 25.08.2023 16:41)
#924
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@Miranda

Hallo Robin ....ich trage Ulla Popken 🤣🤣🤣🤣
Die meisten Sachen landen wirklich hier weil es mir in dem Moment irgendwie schlecht ging und ich mich irgendwie belohnen wollte. Ist scheisse aber ich kriege das halt nicht in den Griff...Auf die tollen Second Hand Jobs in Berlin bin ich sowas von neidisch 🙈🙈🙈🙈🙈
Gibt's da auch was für sehr plüschige Menschen?

Der Job im Tierheim...ich hatte mich für die Stelle der Leitung beworben und hatte auch gute Chancen. Aber realistisch gesehen....ich kann das nicht. Das Klientel das hier immer " Tiere kucken will" ist sehr.... speziell. Ich würde denen null Tiere vermitteln. Wahrscheinlich würde ich den ein oder anderen sogar vom Gelände prügeln( die haben ne ganz liebe alte Katze abgegeben weil sie zu laut schnarcht?????) und letztlich alle Tiere mit nach Hause nehmen. Geht natürlich nicht.
Beim Tierschutzbüro ( ganz tolle Sache) Berlin hab ich mich beworben,hatte auch schon fast unterschrieben. Nur leider ist es zu wenig Geld gewesen um nach Berlin ziehen zu können. Ich brauche nicht viel Geld,aber finanzieren müssen wir uns eben auch.
Wenn ich privat helfe dann erreiche ich für die Tiere wesentlich mehr.
Wir haben ein Patenschwein, eine Patenkuh und spenden und sammeln Spenden was geht. Am wichtigsten ist mir aber die Aufklärungsarbeit. Immer wieder auf das Leid und die Alternativen hinzuweisen. Egal ob es anderen zu den Ohren rauskommt oder nicht.
Oxfam ist es by the way auch piepsegal wie es Tieren geht, bei denen ist es nur Profit. Nach aussen glänzen sie mit Bio und Tierwohl,hinter den Kulissen....nunja.
Menschen die sich Tiere zum angeben kaufen sind das allerletzte und eigentlich auch ganz arme Würstchen. Meist haben sie auch ganz kleine Würstchen. Muss ja irgendwo kompensiert werden.😇
Kann sein das die Tiere die bei uns leben (....auch so eine Sache, man kann Tiere nicht besitzen...nur mit ihnen leben...es sind eigenständige Lebewesen,nur wir gestehen es ihnen nicht zu....) kein Luxusleben führen....aber sie sind sicher,satt und werden geliebt.
Ich erlebe allerdings immer das Gegenteil wenn ich erzähle das wir mit vielen Tiere zusammen leben. Ich kriege sofort den Assi Stempel. Egal in welcher Firma ich bis jetzt gearbeitet habe....ich würde immer belächelt, an mir wurde gerochen und hinter vorgehaltener Hand für bekloppt erklärt. 😎
So,jetzt hab ich den Faden verloren...🙈🙈🙈...heute werde ich jedenfalls noch nen Haufen Wäsche versorgen 💪


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25.08.2023 19:00
avatar  Robin
#925
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Hallo Tierfreundin,

die Hosen von Ulla Popken sitzen 1a, das hat mich wirklich überzeugt.

Second Hand gibt's in Berlin auch große Größen, aber natürlich weniger Auswahl dabei.

Zitat von Versager77 im Beitrag #924
Am wichtigsten ist mir aber die Aufklärungsarbeit. Immer wieder auf das Leid und die Alternativen hinzuweisen. Egal ob es anderen zu den Ohren rauskommt oder nicht.


Hier in Berlin kann ich in dem Fall auch eine Bewerbung bei "Aktion Tier" empfehlen. Sie stehen ein bisschen in der Kritik, aber wohl nur deshalb, weil sie sich mehr um Aufklärung kümmern als um konkrete Hilfe (was sie aber auch machen, nur halt nicht so ausschließlich). Als ich das gelesen hab, fand ich die Organisation sogar noch besser als vorher. 😄

Zitat von Versager77 im Beitrag #924
Oxfam ist es by the way auch piepsegal wie es Tieren geht, bei denen ist es nur Profit. Nach aussen glänzen sie mit Bio und Tierwohl,hinter den Kulissen....nunja.


Ich weiß nicht, womit du Oxfam da verwechselst. Die betreiben hier Second Hand Läden, aber nicht nur Kleidung, sondern alles Mögliche. Davon unterstützen sie Projekte in der sogenannten "3. Welt" und machen ebenfalls viel Öffentlichkeitsarbeit. In beiden Bereichen gilt ihre Arbeit als top-solide. Mit bio und Tieren haben sie nichts zu tun.


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