Projekt "Umzug", Phase I

  • Seite 29 von 128
06.09.2023 12:00
avatar  IBI
#141
IB
IBI

Zitat von Miranda im Beitrag #140
Ich denke, dass die beste Art, das Messie-Chaos anzugehen, darin besteht, sich gleich im Hier und Jetzt ein besseres Leben zu gönnen und die tägliche Hausarbeit zu einem Teil davon zu machen.


Der Gedanke gefällt mir.
Ich ass vor 20 Jahren in der Kantine der Uni, und es war nicht lecker.
Seitdem koche ich mein Essen meistens selber, auch das zum Mitnehmen, um an anderen Orten zu essen.
Teils weil ich das Geld nicht habe, um täglich auswärts essen zu gehen, teils, weil ich weiss, was drin ist und teils, weil ich essen kann, wenn und wo ich möchte.
Kochen ist für mich mit einem "meditativen" Aspekt verbunden.
Der Stress: wenn wenig Zeit ist, "schnelle" Menüs zu kennen und sich jeden Tag überlegen, was für ein Menü an der Reihe ist und Entscheidung treffen, was vom Kühlschrankinhalt kochen, das beide mögen.
Meine männliche Spülmaschine weiss was er nicht mag, teilt mir selten mit, worauf er Lust hat.


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2023 19:00
avatar  Robin
#142
avatar

Hm, so sehr ich es genieße, wieder eine benutzbare Küche zu haben und mir selbst was kochen zu können, so sehr schätze ich auch die Möglichkeit, mir unterwegs was holen zu können oder gar in der Pause essen zu gehen, wenn es grade passt. Ich lebe ja in der Stadt, und hier ist das reinste Schlaraffenland... auch Veganes gibt's im Prinzip genug. Ich konnte es mir lange gar nicht leisten und feiere es jetzt immer noch, dass ich so viel Streetfood futtern kann, wie ich will. Ich will nur nicht mehr immer. Weil ich kann selbst abwechslungsreicher kochen, und vieles draußen ist lecker, aber nicht so gesund. Es kommt halt vor allem darauf an, wie es in den Tagesablauf passt - ich möchte keinen Zwang daraus machen, keine Belastung.


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2023 19:17 (zuletzt bearbeitet: 06.09.2023 19:24)
#143
avatar

@Miranda

Ja Robin,das ist auch meine Idealvorstellung. Nur zu zweit klappt das eben nur bedingt. Wir haben hier nicht viel Streetfood,aber dafür sehr gutes und recht günstig. Wenn ich alleine wäre dann würde ich es auch öfter nutzen. Zumal ich festgestellt habe das selbst kochen auch nicht wirklich günstiger ist.....
Veganer Döner 4 €
Vegane Pizza 6 €
Grosse Portion veganes Mittagessen 5 € ( selbstgekocht vor Ort)

Das ist auch so ein Problem was ich habe....das ist alles so teuer 🙈
Ich komme mit unserem gesetzten Budgets nicht mehr aus,oder nur mit viel Planung. Und irgendwie komm ich damit nicht klar. Mich quälen zunehmend Zukunftsängste.
Vielleicht esse ich auch zuviel? Aber ich muss dich satt werden.....Maggi und Knorr rechnen mich eh schon als 4 Personen was die Portionsgrösse angeht....
Normalerweise nutze ich die zweimal die Woche zu good to go,lohnt sich hier aber fast nicht. Für uns kommt nur 1 Bäcker in Frage,alles andere ist entweder nicht erreichbar ohne Auto oder eben sehr spät abends( und nicht erreichbar). Und gerade auf diese Tüten vom Bäcker gibt's nen regelrechten Run....sind nur 2 Tüten 🙈🙈🙈

Wenn ich das mit dem Einkaufen hinbekommen würde ( planen,immer was dahaben, gesund ( halbwegs) und nicht übers Budget kommen ) dann wäre für mich sehr vieles viel leichter.....😇


 Antworten

 Beitrag melden
06.09.2023 19:27 (zuletzt bearbeitet: 06.09.2023 19:29)
avatar  Kynika
#144
Ky

@Miranda ich bewundere da deine Flexibilität! Ich esse nie auswärts und auch zu Hause eher immer wieder das gleiche. Und ja, ich mag Routine, aber irgendwie resultiert dieses Verhalten auch audls Angst (vor Veränderungen, vor Ekel, vor Krankheit?). Ab und zu wäre ich auch gern spontaner und mutiger, Neues auszuprobieren 🌱


 Antworten

 Beitrag melden
08.09.2023 10:00
avatar  Robin
#145
avatar

Guten Morgen,

ein kleiner Zwischenbericht hier ist auch überfällig...

Tatsächlich habe ich mich Mittwoch Abend noch dazu bewegen können, die verstreuten Papiere aufzusammeln und dabei gleich grob zu sortieren. Da es sich überwiegend um Post handelte (wer den Verdacht hat, das meiste davon ungeöffnet, liegt richtig), habe ich das meiste in die "neue" Post-Tasche getan und nur wenig in den Papier-Müll. Trotzdem ist der jetzt so gut wie voll. Seltsam: Obwohl der Berg einen Strom von gewaltigen Papiermengen in meine Küche gespuckt hat und ich die Massen geordnet woanders verstaut hab, sieht der Berg noch genauso bedrohlich aus wie vorher. 🧐 Nuja, schon deutlich flacher, aber an der Breite hat sich nichts geändert.

Gestern... Was war gestern? Auf jeden Fall hab ich morgens abgewaschen und das Schlafzimmer kurz aufgeräumt, bevor ich zur Arbeit gegangen bin. Ich fürchte, das war's. Bis auf so Kleinkram wie Kräuter gießen und so. Habe lange gegrübelt, ob ich eine Fuhre Kram zu Oxfam schleppe auf dem Weg, aber was mache ich dann mit dem, was sie nicht abnehmen? Allerdings ist mir mittlerweile eingefallen, dass noch ein Verschenk-Buchladen da in der Nähe ist. Wenn ich mich bei Klamotten auf 1.a-Ware beschränke und bei Büchern alles zumindest "vergilbt, aber nicht fleckig" ist, sollte das reichen. Auch bei einer anderen Route zur Firma kann ich so eine Kombination aus verschiedenen Anlaufstellen einbauen, die zusammen in etwa einer Stunde zusätzlich zu Fuß zu schaffen sind. Geht halt nur, wenn ich entsprechend nach der Öffnungszeit dieser Einrichtungen Arbeitsbeginn hab. Heute ist so ein Tag, wo das geht.

Außerdem: Unterwegs Mails gecheckt und gelöscht. Rätselhafterweise wird eine Anzahl der Mails im Postfach angezeigt, die mehr ist als was am Vortag da war plus was ich als neu angekommen sehe. Aber trotzdem wird auch da der Berg kleiner. Heute morgen das erste Mal seit langem den Impuls verspürt, in mein Mailfach zu schauen, was es Neues gibt!!! Dem hab ich natürlich sofort nachgegeben und dabei wieder ein Bündel von einem Absender komplett gelöscht. Es sind jetzt 2444.

Bildung: Spanisch, Englisch, Spanisch-Vokabeln unterwegs, und ein bisschen naturwissenschaftliche Videos am Abend, teils auf Englisch. Okay, ich werde hier in Zukunft nicht mehr über das Thema Bildung berichten, auch wenn ich es zu meinen täglichen Aufgaben zähle und es mir wichtig ist. Es geht dabei nicht nur darum, dass man Sachen weiß oder kann. Es geht auch darum, dass ein trainiertes Hirn länger fit bleibt. Und gerade der Umstand, dass ich keine "Kopfarbeiterin" mehr bin, verbindet sich für mich ideal damit, nach den eigenen Interessen und Wünschen lebenslang zu lernen. Die klügsten Menschen, die ich kenne oder gekannt habe, waren Arbeiter-Intellektuelle, und das will ich auch sein! Oder bin's sogar schon. 😃

@Versager77

Zitat von Versager77 im Beitrag #143
Zumal ich festgestellt habe das selbst kochen auch nicht wirklich günstiger ist.....
Veganer Döner 4 €
Vegane Pizza 6 €
Grosse Portion veganes Mittagessen 5 € ( selbstgekocht vor Ort)


Ich habe auch festgestellt, dass ich mit selbst kochen nicht sooo viel spare. Eigentlich im Urlaub entdeckt, weil da hatte ich mir vorgenommen, nur noch selbst zu kochen in dieser Zeit. Meine Kosten beim Lebensmittel-Einkauf schienen im selben Maß in die Höhe zu schießen, wie die Kosten für Streetfood wegfielen. Wenn ich andererseits im Kopf die Kosten für ein einzelnes Essen überschlage, komme ich eher so auf 3-4 Euro als auf 5. Und das bei recht luxuriöser Ernährung. Allerdings kaufe ich Gemüse und Obst ziemlich nach Saison. Ziemlich? Also Ausnahmen mache ich eher bei "regional". Nachdem ich mal ein paar Einkäufe lang versucht habe, tatsächlich nur Regionales zu kaufen (also den kompletten Einkauf)... Selbst im Bioladen steht auf ganz vielen Sachen nur sowas wie "aus EU-Anbau"!

@Kynika

Zitat von Kynika im Beitrag #144
@Miranda ich bewundere da deine Flexibilität! Ich esse nie auswärts und auch zu Hause eher immer wieder das gleiche. Und ja, ich mag Routine, aber irgendwie resultiert dieses Verhalten auch audls Angst (vor Veränderungen, vor Ekel, vor Krankheit?).


Hm, für Aspies sind deine Essgewohnheiten typisch (!) und meine höchst untypisch. Ich führe sie darauf zurück, dass meine Eltern mich nie gezwungen haben, irgendwas aufzuessen, was ich nicht mochte. Meine Eltern sind beide als Kinder mal mit Folter dazu gezwungen worden, Dinge zu essen, die sie nicht mochten (das war nach dem Krieg, und jedenfalls meine Mutter war so unterernährt, dass ihr zusätzliches Fett sogar vom Arzt verschrieben wurde!). Zwang zum Essen war für meine Eltern ein absolutes Tabu.

Stattdessen gehörte zu den kleinen Vorträgen, die meine Mutter regelmäßig wiederholte und die bei mir die Grundausstattung an Glaubenssätzen gebildet haben: "Wenn man etwas nicht mag, soll man es immer wieder mal probieren, denn der Geschmack ändert sich, wenn man älter wird." So gibt es heute nicht vieles, was ich nicht mag, und ich bin auch mit der Hygiene nicht übermäßig penibel, denn eine andere Lehre meiner Mutter lautete: "Kinder brauchen den Kontakt mit Bakterien, sonst kann sich das Immunsystem nicht entwickeln.". Da sie Arzthelferin war, hatte sie in solchen Fragen eine doppelte Autorität für mich, und ich bin heute noch dankbar für die vielen guten Sachen, die sie mir mitgegeben hat. 😘

Ich hab aber auch in den letzten Jahren gelernt, dass es besser ist, Neues erstmal auswärts zu probieren, als sich den Schrank vollzustopfen mit interessanten Forschungsprojekten aus dem Asia-Laden, von denen man dann weder weiß, wie sie schmecken, noch, wie sie zubereitet werden. Solche Lebensmittel-Fehlkäufe habe ich noch eine ganze Menge im Schrank, denn sie bleiben grundsätzlich liegen. Wenn ich mir was koche, möchte ich schon auch vorher wissen, dass es genießbar sein wird.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!