Hmm, Wolfram, du hast hohe Ansprüche an das Wort funktionieren (wenn alle ihr Ziel erreicht haben)
Kennst du die Ziele aller in der Gruppe und was sie sich von der Gruppe erhoffen?

Es gibt sehr viele und unterschiedliche Gruppen und Vereine zähle ich beispielsweise hinzu. Die bestehen oft sehr lang, dennoch wechseln viele Mitglieder immer wieder. Ein paar Menschen sind dem Verein sehr verbunden, deswegen kann er lange funktionieren und in den meisten Vereinen ist das gemeinsame Interesse an einem Thema, das was sie teilen.

Auch in einer SHG ist das gemeinsame Interesse am Thema die Basis. Da sie nicht auf die selben Verbindlichkeiten basiert, die manche Vereine mit sich bringen, ist es nicht immer einfach eine Gruppe zu erhalten. Doch wenn ich weiss, dass die Gruppe, die ich mal gründete 6 Jahre bestanden hat, mit dem Wissen, dass das Ziel nach Ordnung in den Räumen nicht erfüllt wurde, heisst es nicht, dass sie nicht funktioniert. 6 Jahre hat es die Gruppe gegeben und in dieser Zeit hat sie funktioniert.
Ich war die erste, die nach der Gruppengründung keine 3 Monate später, die Gruppe verliess - da zog ich in die Schweiz. Zu weit weg um zu den Terminen zu fahren.

So ist es in Gruppen. Sehr viel Bewegung.
So lange eine Gruppe über eine Zeit hinweg besteht, finde ich, funktioniert eine Gruppe.

Für mich steht die SHG erst einmal mit ihrem Thema so im Raum, dass ich lernen kann, dass andere ähnliches teilen und sie mich verstehen können bzw. Verständnis aufbringen, das viele andere oftmals nicht aufbringen. Das Ziel bieten mir die meisten Gruppen.

ach ja, danke, dass ihr, du und Draculara, Emin darauf hingewiesen habt, dass keiner erwartet hat, dass er öffentlich intime Informationen darstellt (ich selbst war ziemlich überrascht und erschüttert und find es gut, dass es wieder verschwunden ist) und es ganz allein seine Reaktion auf die Fragen nach seinen speziellen Vorgehensweisen war bzw. nach der Existenz eigener Gruppen gefragt wird.
Ich finde es irgendwie nervig, wenn jemand öffentlich Andeutungen macht, sich aber zurückzieht, wenn es darum geht, konkreter zu werden (nicht im Sinne von vertrauliche Informationen auszuplaudern)

Liebe Grüsse
Sonja

Sonja,

ich habe ja gesagt, dass man in der Gruppe auch Ziele verändern kann. Und wenn jemand die Gruppe verläßt, ohne sein Ziel erreicht zu haben, dann funktioniert die Gruppe weiterhin. Hohe Ansprüche sehe ich da nicht.
1. Ziel: in der 1. Messie SHG war das Ziel, wie räume ich auf.
2. Ziel: in der Selbstbewußtgruppe war das Ziel, wie werde ich selbstbewusst. Das war in der Messiegruppe nicht möglich.
3. Ziel: was sind die Ursachen des Messiesyndroms
4. Ziel: wie kann ich aufräumen
5. Ziel: wer kann mir helfen beim Aufräumen

5. Ziel noch nicht erreicht. Die Ursachen wirken noch nach. Da kann ich doch sagen, alle Gruppen haben funktioniert, sonst wäre ich doch noch nicht soweit. Mein Weg war richtig.
Wenn ich auch bisher 17 Jahre dafür gebraucht habe, so heißt es doch, der Weg ist das Ziel. Wenn ich ein aufgeräumtes Haus hätte, wäre es wie im Altersheim. Es gäbe nichts mehr zu tun.

viele Grüße
Wolfram

Wolfram, das glaube ich dir nicht, dass du nichts zu tun wüsstest, wenn aufgeräumt wäre.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du so viel anderes weisst, das du oftmals nicht die Zeit zum Aufräumen hast. Reparieren nehmen sich sehr viele Messies auch vor und setzen es oft nicht um. Die meisten sind sehr kreativ und wissen oft was zu tun.
kann natürlich sein, dass wenn die Dinge, die es braucht, um das zu tun, was man tun will, nicht zur Verfügung stünden, es dir wie im altersheim vorkommt.
unser vermieter hat seine Maluntensilien und seine Gitarre mit ins Altersheim genommen (und vermutlich theoretisch noch viel mehr), aber er hatte sich seine beschäftigung mitgenommen und durfte sogar Bilder ausstellen.

Den Spruch, der Weg ist das Ziel, mag ich nicht.
Ich kann mir auf dem Weg Zwischenziele setzen und immer wieder prüfen, ob die Erreichbar sind, aber gleich einen ganzen Weg zum Ziel machen...ist für mich eher eine ziellose Sache.

VG
Sonja

Sonja, ich hatte mal das Gefühl erlebt, nicht zu wissen, was ich machen könnte. Das war einige Zeit nach dem Einzug in meine 1. Wohnung. Was ich mir wünschte, habe ich mir gekauft und als alles eingerichtet war, saß ich auf dem Sofa und habe Radio gehört und ferngesehen. Da kam mir schon der Gedanke, ob ich das mein Leben lang machen sollte. Nein, das war nichts, obwohl es nichts zu bemängeln gab. Ich habe einen teuren Computer gekauft und nächtelang programmiert. Ja, weil ich Messie bin, habe ich immer was zu tun.

Den Weg zum Ziel habe ich ja nicht von Anfang an gewußt. Das hat sich im Laufe der Zeit ergeben. Und eben habe ich das erst zusammengestellt und ins Bewusstsein gerufen. Darum kannte ich auch keine Zwischenziele. Das ist so ähnlich wie beim Spazierengehen, an jeder Abzweigung muß ich überlegen, welchen Weg ich weitergehe.

viele Grüße
Wolfram